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welsWels Stadt | Sport | 29.05.2016

Oberwart gewann 3:0 - Heimvorteil nützte nichts mehr

WBC bleibt der Vizemeistertitel

WBC Raiffeisen kam überraschend ins Meisterschaftsfinale der Basketball-Bundesliga. Gegen Favorit Oberwart gab es auswärts knappe Niederlagen, die allerdings auch vermeidbar gewesen waren. Nach dem 0:2 nützte der Heimvorteilnichts mehr. Die Entscheidung fiel bereits im ersten Viertel - 9:23. Und nach der Halbzeit ging es weiterhin bergab.
Mit einer geradezu unglaublichen Foulserie wurden die Zuschauer am 31. Mai enttäuscht. Die Heimpleite (63:82) brachte gleichzeitig Oberwart relativ einfach das entscheidende 3:0 und damit auch den Meistertitel. In Hinblick auf den schwachen Grundurchgang kann man in Wels aber auch mit dem Vizemeistertitel zufrieden sein.
Am Feiertag begann das große Finale in der Basketball-Bundesliga. Nach einem harten Kampf verloren die ersatzgeschwächten Coffin-Schützlinge im ersten Spiel auf Augenhöhe mit den Burgenländern 75:82, vier Tage später war der WBC noch häher dran - verlor mit 68:72 wieder in Oberwart. Am 31. Mai stand dann die letzte Chance für eine Wende vor eigenen Publikum bevor. Doch die Gäste wollten nicht noch einmal nach Wels fahren.
WBC Raiffeisen war bis zum Finale kaum zu stoppen. Im Semifinale gegen Traiskirchen gelangen zwei Heimsiege (93:86, 87:80), doch in Traiskirchen folgten dann zwei Niederlagen (76:84, 79:84). Damit kam es am Wahlsonntag zum Entscheidungsspiel in Wels, das die Coffin-Schützlinge auch dank des tollen Publikums schließlich klar mit 83:62 gewann.
WBC Raiffeisen spielt damit als 3:2-Sieger gegen Traiskirchen im Finale gegen Titelfavorit Oberwart. In Wels fiel nach Rückblick auf den Grunddurchgang eine sensationelle Entscheidung zugunsten von WBC Raiffeisen. Die Burgenländer siegten in Wien gegen BC Vienna zum dritten Mal und sorgten davon für das entscheidende 3:1. 
Das Finale gegen Oberwart startete allerdings zuerst mit zwei Spielen beim Titelfavorit. Im ersten Spiel musste Trainer Coffin auf Center Ales Chan verzichten, der 2,15-m-Riese erlitt im 5. Spiel gegen Traiskirchen eine Knöchelblessur. Der Auftakt war trotzdem vielversprechend, WBC führte zur Pause 42:33, der Umschwung gelang den Heimischen im 3. Drittel. Im zweiten Spiel kam der WBC - weiterhin ohne Center Chan - erst später ins Spiel, war aber im dritten Viertel und im Finish knapp dran das Spiel zu gewinnen.
Spiel 1: 1:0 Oberwart - WBC Raiffeisen 82:75  (21:19, 12:23, 32:19, 17:14) Carter Jr. 19, Wright 19, Lamesic 13, Csebits 9, Wallace 5, Zulic 5, Babic 3, O'Neal 2.
Spiel 2: 2:0 Oberwart - WBC Raiffeisen 72:68 (19:13, 15:17, 22:19, 16:19) Lamesic 17, Carter Jr. 13, Wallace 13, Wright 12, Csebits 4, Babic 4, Zulic 3, O'Neal 2.
Spiel 3: 0:3 WBC Raiffeisen - Oberwart 63:82 (9:23, 21:15, 11:21, 22:23) Csebits 22, Wright 15, Carter Jr. 10, Lamesic 10, Wallace 2, O'Neal 2, Mair 2. 
Die knappe Negativ-Bilanz vom Grunddurchgang gegen Oberwart: WBC Raiffeisen - Oberwart 2:2/290:297 (70:82/H;  66:65/A; 77:83/H; 77:67/A). Das WBC-Team gewann also beide Male auswärts, verlor aber auch beide Heimspiele!
Ein Blick zurück Richtung Überraschung
Eigentlich stinksauer waren die WBC-Fans im Grunddurchgang der Basketball-Bundesliga. Zuerst grottenschlecht, dann wankelmütig und schon glaubte man an das Ausscheiden vor dem Play-off. Aber gleichzeitig mit dem Ausschluss des überlegenen Leaders und Titelverteidigers Güssing (Konkurs) begann eine unerwartete Siegesserie des WBC Raiffeisen, die zum Beispiel mit einem Korbfestival beim letzten Lokalderby gegen Gmunden (98:90) unterstrichen wurde.
Und plötzlich gelang sogar nach vier Grunddurchgängen ein Sprung auf Rang 2, da auch die vier Niederlagen gegen Güssing gestrichen wurden. Lokalrivale Gmunden qualifizierte sich überhaupt nur nach dem Ausschluss von Güssing für das play-off.
Gar keine Freude hatten dann die WBC-Fans mit dem Play-off-Gegner Kapfenberg, gegen die „Angstgegner“ endete der Grunddurchgang mit einem 1:3 und einem Korbverhältnis von 310:333.
Doch das Team um Trainer Mike Coffin (Bild), angetrieben von Kapitän Davor Lamesic, zeigte sich schon bei den Heimspielen selbstbewusst. Durch den ausgeglichen Kader ist das Team auch schwer ausrechenbar. Nach dem 84:74 und dem 77:69 daheim folgte auch in Kapfenberg ein starkes Finish – und das doch überraschende 3:0 gegen die Steirer, bei denen noch immer Armin Woschank spielt, der 2009 Kapitän des WBC-Meisterteams war. Coffin war hingegen jahrelang Spieler in Kapfenberg.
Selbstbewußtsein und Ansage für das Finale
WBC-Raiffeisen begann nun auch im Semifinale durch den 2. Platz im Grunddurchgang zweimal daheim. Am Muttertag gelang ein hart erkämpfter 93:86-Erfolg gegen Traiskirchen. Vier Tage später ging es in der Raiffeisen-Arena weiter gegen die Burgenländer, nach einem schwachen dritten Viertel gelang dann auch dank des frenetischen Publikums noch ein 87:80-Heimsieg. Herausragend dabei auch Thomas Csebits mit 19 Punkten. Damit führte das WBC-Team 2:0. Am Pfingstmontag (76:84) und drei Tage später (79:84) folgten aber Niederlagen in Traiskirchen, womit nun in Wels am Wahlsonntag die Entscheidung fallen musste.
Traiskirchen hatte sich im Vietelfinale gegen Klosterneuburg durchgesetzt. Im Grunddurchgang siegte das WBC-Team gegen die Burgenländer dreimal (daheim 82:72 und 79:72, auswärts 71:67), nur einmal gelang Traiskirchen daheim ein Erfolg (80:69).   
Semifinale: WSC Raiffeisen gegen Traiskirchen 3:2 (!)
1. Spiel: 1:0 WBC Raiffeisen - Traiskirchen 93:86 (25:23, 21:23, 24:18, 23:22) Wrights 22, Lamesic 21, Wallace 18, Carter Jr. 15, Chan 6, Csebits 8, O'Neal 3; Oberwart gegen BC Vienna 61:57 (1:0).
2. Spiel: 2:0 WBC Raiffeisen - Traiskirchen 87:80 (23:19, 23:24, 12:17, 29:20) Csebits 19, Wright 18, Lamesic 11, Chan 11, Wallace 10, Carter Jr. 9, Zulic 4, O'Neal 3, Babic 2; Oberwart gegen BC Vienna 67:75 (1:1).  
3. Spiel: 1:2 Traiskirchen - WBC Raiffeisen 84:76 (26:24, 21:14, 22:23, 15:15) Lamesic 23, Wright 14, Wallace 12, Carter Jr. 9, Csebits 8, O'Neal 5, Zulic 3, Chan 2; BC Vienna - Oberwart 70:86 nach 30:15 im 1. Viertel (1:2).
4. Spiel: 2:2 Traiskirchen - WBC Raiffeisen 84:79 (31:23, 14:19, 19:23, 20:14) O'Neal 23, Lamesic 11, Chan 10, Wallace 10, Carter Jr. 10, Wright 9, Csebits 6; BC Vienna - Oberwart 78:89 (1:3).
5. Spiel: 3:2 WBC Raiffeisen - Traiskirchen 83:62 (22:22, 21:9, 17:19, 23:12) Chan 15, Lamesic 14, Wallace 13, Csebits 12, Carter Jr. 11, Wright 10, O'Neal 7, Zulic 1.

Für das zweite Semifinale hatte sich BC Vienna durch einen 3:0-Erfolg über Fürstenfeld qualifiziert, Meisterfavorit Oberwart musste nach dem überraschenden 2:2 gegen Gmunden noch ein Entscheidungsspiel bestreiten und holte schließlich doch noch das 3:2 (84:68).
1. Play-off-Runde: 1:0 WBC Raiffeisen - Kapfenberg 84:74 (29:30, 16:12, 14:14, 25:18) Wright 31, Chan 15, Lamesic 13, Wallace 12, Carter Jr. 8, O'Neal 3, Csebits 2; Oberwart - Gmunden 61:53 (1:0), Vienna - Fürstenfeld 101:79 (1:0), Traiskirchen - Klosterneuburg 81:79 n.V. (1:0).
2. Play-off-Runde: 2:0 WBC Raiffeisen - Kapfenberg 77:69 (18:26, 13:16, 21:11, 25:16) Lamesic 19, Wright 12, Csebits 12, Wallace 11, O'Neal 8, Chan 8, Carter Jr. 4, Babic 3; Vienna - Fürstenfeld 68:65 (2:0), Oberwart - Gmunden 85:74 (2:0), Traiskirchen - Klosterneuburg 80:77 (2:0).
3. Play-off-Runde: 0:3 Kapfenberg - WBC Raiffeisen 70:92 (21:19, 18:21, 14:27, 17:25) Carter Jr. 22, Wallace 19, Csebits 15, Babis 15, O'Neal 10, Chan 5, Lamesic 4, Wright 2; Gmunden - Oberwart 88:71 (1:2), Klosterneuburg - Traiskirchen 74:80 (0:3), Fürstenfeld - Vienna 68:76 (0:3), Gmunden gegen Oberwart 73:70 (2:2). Entscheidungsspiel: Oberwart - Gmunden 84:68 (2:2).
Grunddurchgang-Bilanz für WBC WBC Raiffeisen
(bei Punktegleichheit leider wichtig)
WBC Raiffeisen - Güssing 0:4/277:323
WBC Raiffeisen - BC Vienna 2:2/335:298 
WBC Raiffeisen - Fürstenfeld 3:1/329:317   
WBC Raiffeisen - Kapfenberg 1:3/310:333 
WBC Raiffeisen - UBSC Graz 3:1/365:315   
WBC Raiffeisen - Oberwart 2:2/290:297   
WBC Raiffeisen - Gmunden 2:2/226:218 
WBC Raiffeisen - Traiskirchen 3:1/301:291   
WBC Raiffeisen - Klosterneuburg 2:2/324:306 
Admiral-Bundesliga (Endstand Grunddurchgang): 1. Oberwart 42/32 (2486:2311/+175), 2. WBC Raiffeisen 36/32 (2578:2445/+133), 3. Traiskirchen 36/32 (2469:2351/+118), 4. BC Vienna 34/32 (2506:2474/+32), 5. Fürstenfeld 34/32 (2378:2408/-30), 6. Klosterneuburg 34/32 (2461:2482/-21), 7. Kapfenberg 30/32 (2523:2522/+1), 8. Gmunden 26/32 (2462:2505/-43), 9. UBSC Graz 16/32 (2317:2682/-375).

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