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welsWels Stadt | Sport | 01.05.2016

Angstgegner 3:0 besiegt - Semifinale gegen Traiskirchen

WBC-Team plötzlich souverän

Ausgerechnet gegen "Angstgegner" Kapfenberg (im Grunddurchgang 1:3) startete WBC Raiffeisen ins Play off. Und ganz plötzlich lief nicht nur das Spiel, sondern auch die Fans waren wieder da. Nach zwei Heimsiegen folgte nun am 1. Mai ein nach der Pause ein souveräner Auftritt in Kapfenberg (92:70) und damit das entscheidende 3:0. Im Semifinale wartet nun ab 8. Mai Traiskirchen. Gegen die Burgenländer lautete die Bilanz im Grunddurchgang 3:1. 
Dank des zweimaligen Heimvorteils gab es einen Startvorteil, der am Wahlsonntag (84:74) und vier Tage (77:69) voll zum 2:0 genützt wurde. Trotz einer schwachen 3-Punkte-Ausbeute (4:19) gelang im ersten Spiel dank eines starken 4. Viertels das 1:0.
Hochschaubahn für die Zuschauer gab es im zweiten Spiel, die Gäste führten zur Pause 42:31. Doch dann drehten Lamesic & Co das Spiel noch klar. Das 21:11 im dritten Drittel war entscheidend. Kapitän Davor Lamesic (Bild von 2009, damals gelang der erste WBC-Meistertitel) hat das in der Meisterschaft schon frustrierte Publikum wieder auf Linie gebracht. Dank dieser Unterstützung gelang ein nicht mehr geglaubter Umschwung. Die Gäste führten zur Pause mit elf Punkten. Lamesic ist für den WBC ein Glücksfall - er war damals auf dem Weg nach Deutschland, als ihn eine Verletzung einbremste und er sich in Wels sich wieder neu aufbauen wollte.
Und am 1. Mai ging es in Kapfenberg weiter, wo nach der Pause bald der Siegeswille der Steirer gebrochen wurde. Nach drei Siegen steht nun sogar der Aufstieg ins Halbfinale fest. Termine: Sonntag (8. Mai), Donnerstag (12. Mai), Montag (16. Mai), wenn notwendig: Donnerstag (19. Mai), Sonntag (22. Mai).
Auferstehung. Aber wer hat im Laufe des Grunddurchgangs überhaupt noch an eine Play-off-Qualifikation geglaubt. Die Wende kam nach dem Ausschluss des Leaders Güssing. Im Semifinale wartet Traiskirchen als Gegner (bereits 3:0-Sieger gegen Klosterneuburg). Titelfavorit Oberwart muss noch einmal nachsitzen (2:2 gegen Gmunden), im Semifinale wartet auf den Sieger aus dem Entscheidungsspiel am 5. Mai als Gegner BC Vienna (3:0-Sieger gegen Fürstenfeld).  
 
1. Play-off-Runde: 1:0 WBC Raiffeisen - Kapfenberg 84:74 (29:30, 16:12, 14:14, 25:18) Wright 31, Chan 15, Lamesic 13, Wallace 12, Carter Jr. 8, O'Neal 3, Csebits 2; Oberwart - Gmunden 61:53 (1:0), Vienna - Fürstenfeld 101:79 (1:0), Traiskirchen - Klosterneuburg 81:79 n.V. (1:0).
2. Play-off-Runde: 2:0 WBC Raiffeisen - Kapfenberg 77:69 (18:26, 13:16, 21:11, 25:16) Lamesic 19, Wright 12, Csebits 12, Wallace 11, O'Neal 8, Chan 8, Carter Jr. 4, Babic 3; Vienna - Fürstenfeld 68:65 (2:0), Oberwart - Gmunden 85:74 (2:0), Traiskirchen - Klosterneuburg 80:77 (2:0).
3. Play-off-Runde: 0:3 Kapfenberg - WBC Raiffeisen 70:92 (21:19, 18:21, 14:27, 17:25) Carter Jr. 22, Wallace 19, Csebits 15, Babis 15, O'Neal 10, Chan 5, Lamesic 4, Wright 2; Gmunden - Oberwart 88:71 (1:2), Klosterneuburg - Traiskirchen 74:80 (0:3), Fürstenfeld - Vienna 68:76 (0:3), Gmunden gegen Oberwart 73:70 (2:2). Do (5.5.): Entscheidungsspiel Oberwart - Gmunden. 
Seit 8. April stand fest:
Meister und Leader Güssing wurde vom Verband wegen eines Konkurses aus der Meisterschaft ausgeschlossen, alle Spiele aus der Tabelle gestrichen - und somit waren sowohl WBC-Raiffeisen, als auch Swans Gmunden für die Play off qualifiziert. Das Lokalderby mit einer tollem 98:90-Punkteergebnis in Wels konnte damit in "aller Freundschaft" stattfinden. Nach dem 71:67 in Traiskirchen und dem 92:69 (!) daheim gegen Klosterneuburg ging es im Play off als Tabellenzweiter für WBC Raiffeisen ausgerechnet gegen Angstgegner Kapfenberg.
Komplizierten Tabellenmodus

Noch immer sind bei Punktegleichheit in der Tabelle leider die Spiele der beiden Teams gegeneinander entscheidend - das ist bei vier Grunddurchgängen etwas für Rechenkünstler und Statistiker. Wir haben hier die positive Bilanz für den WBC aufgelistet, nur Kapfenberg und Oberwart haben eine bessere Bilanz.
Gegen Güssing hatte das WBC-Team eine 0:4-Bilanz, was sich bei der "neuen" Tabelle aber günstig auswirkte. Neben WBC Raiffeisen (2.) gegen Kapfenberg (7.) hießen die anderen Paarungen: Oberwart (1.) - Gmunden (8.), Vienna (4.) - Fürstenfeld (5.), Traiskirchen (3.) - Klosterneuburg (6.).
Grunddurchgang-Bilanz WBC Raiffeisen (bei Punktegleichheit entscheidend)
WBC Raiffeisen - Güssing 0:4 Spiele (277:323 Punkte)
WBC Raiffeisen - BC Vienna 2:2 Spiele (335:298 Punkte)
WBC Raiffeisen - Fürstenfeld 3:1 Spiele (329:317 Punkte)
WBC Raiffeisen - Kapfenberg 1:3 Spiele (310:333 Punkte)
WBC Raiffeisen - UBSC Graz 3:1 Spiele (365:315 Punkte)
WBC Raiffeisen - Oberwart 2:2 Spiele (290:297 Punkte)
WBC Raiffeisen - Gmunden 2:2 Spiele (324:308 Punkte)
WBC Raiffeisen - Traiskirchen 3:1 Spiele (301:291 Punkte)
WBC Raiffeisen - Klosterneuburg 2:2 Spiele (324:306 Punkte)

Der Basketballsport stagniert leider in Österreich, zu sehr können sich die Vereine auf Legionäre verlassen, wobei besonders bei den US-Basketballern fast durchwegs große Formschwankungen üblich sind. Heimische Spieler können sich kaum in Szene setzen. Viele Talente wechseln ins Studium und können sich nicht mehr auf den Sport konzentrieren.
Wie schwierig die Finanzierung eines Teams mit Legionären ist, zeigt das Negativbeispiel von Meister Güssing, der trotz finanzieller Krise klar in Front gelegen ist. Die Außenstände bei der Gebietskrankenkasse sorgten für das Ende der Bundesliga-Mannschaft. Auch die anderen Teams haben beim Budget ihre Probleme. Der Güssing-Konkurs könnte außerdem auch bei anderen Sponsoren Einsparungs-Gedanken auslösen. 
"Neue" Tabelle Admiral-Bundesliga
(Endstand Grunddurchgang): 1. Oberwart 42/32 (2486:2311/+175), 2. WBC Raiffeisen 36/32 (2578:2445/+133), 3. Traiskirchen 36/32 (2469:2351/+118), 4. BC Vienna 34/32 (2506:2474/+32), 5. Fürstenfeld 34/32 (2378:2408/-30), 6. Klosterneuburg 34/32 (2461:2482/-21), 7. Kapfenberg 30/32 (2523:2522/+1), 8. Gmunden 26/32 (2462:2505/-43), 9. UBSC Graz 16/32 (2317:2682/-375). Das WBC-Team erzielte die meisten Punkte aller Teams, im Schnitt pro Spiel 83 (!).
Die Tabelle vor Ausschluss von Güssing:
1. Güssing (-9 Punkte) 49/33 (2536:2217/+319), 2. Oberwart 38/33 (2553:2409/+144), 3. BC Vienna 36/33 (2574:2538/+36), 4. Traiskirchen 34/33 (2492:2409/+83), 5. Klosterneuburg 32/33 (2477:2532/-55), 6. WBC Raiffeisen 30/33 (2594:2542/+52), 7. Fürstenfeld 30/33 (2396:2499/-103), 8. Kapfenberg 28/33 (2560:2605/-56), 9. Gmunden 26/33 (2503:2571/-68), 10. UBSC Graz 18/32 (2367:2730/-363).
Punkteabzüge gab es bei BC Vienna (4 Punkte), Kapfenberg (2 Punkte) und UBSC Graz (2 Punkte), da deren Siege gegen Güssing nicht mehr gewertet werden.
Außerdem ist durch den Wegfall von Güssing das Teilnehmerfeld an den Play-Offs 2016 fixiert worden: Oberwart, BC Vienna, Traiskirchen, Klosterneuburg, WBC Raiffeisen, Fürstenfeld, Kapfenberg und Gmunden. UBSC Graz wurde als Tabellenneunter geführt und muss keine Relegation bestreiten. Der Meister der 2. Bundesliga steigt ohne Relegation auf.

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