Mit Vehemenz sind die Medien bereits sechs Wochen voll in den Wahl"kampf" eingestiegen. Die Politiker werden jetzt von Termin zu Termin, zu Interview zu Interview getrieben und damit ist zumindest ein Medien"krieg" ausgelöst. Wer hat Erstinfos, wer weiß warum Ideen und Programme so dargestellt werden. Und so weiter und so fort. Hochsaison für die Schlagzeilen-Produktion.
Warum man eine Wahl in ein Kampfgebiet versetzt? Ein 31-jähriger musste kommen, um aus seiner Partei eine Bewegung zu machen - doch auch dieser wird vor sich hergetrieben - einerseits um zu Schlagzeilen zu kommen und gleichzeitig bezahlte Einschaltungen zu erkämpfen. Die längst überforderten Interessenten werden von ständigen Umfragen und von alles-wissender Politikwissenschaftlern geradezu belästigt.
Interesse blockiert. Nicht nur viele Politiker, sondern vor allem auch zahlreiche Journalisten haben sich offensichtlich von der Bevölkerung entfernt. Diese Auseinandersetzungen ist NICHT im Interesse der überwiegenden Mehrheit der Österreicher. Wir leben in unserem Land nicht nur wegen der Landschaft, sondern auch wegen der großteils friedlichen Menschen noch auf einer "Insel der Seligen".
Zuletzt hatte der K(r)ampf um die Position des Bundespräsidenten für viel verständlichen Ärger gesorgt. Nur noch die so "behübschten" Zahlen der Zuseher und Leser können das Interesse an der Medienvielfalt (Fernsehen, Radio, Zeitungen, Zeitschriften, Gratiszeitungen, Internat-Plattformen) aufrecht erhalten. Würden die angegeben Zugriffs-Zahlen der Realität entsprechen, müssten Herr und Frau Österreicher den Tag nur noch als Fernseher, Hörer und Leser verbringen. Die Realität schaut angesichts der Handys und Laptops aber ganz anders aus.
Farbenspiele müssten abgeschafft werden
In Österreich werden die Politiker oft nicht als Person, sondern als Farbenangehöriger beurteilt. Ist einer schwarz, rot, grün oder jetzt auch türkis - dann ist er oder sie schon einmal positiv oder negativ bewertet. Diese Einschätzung begann mit der unseligen Aufteilung der Parteimitglieder, der Seniorenverbände in rot, schwarz oder blau, der Autofahrerklubs, der Rettungsorganisationen und vor allem auch der Sport-Dachverbände. Nur die Feuwehrorganisation scheint frei von all diesen Sorgen, auch wenn bei der Unterstützung der Ausrüstung die Politik gefordert ist.
Richtungswechsel? Daher ist es von hoher Bedeutung, dass es am 15. Oktober wirklich zu einem Richtungswechsel kommt. Zu einem fast schon unerträglichen Medium hat sich der ORF entwickelt, der politisch immer einseitiger agiert und vor allem hält man sich nicht an den Auftrag der Politik. Einzig ServusTV bietet einen echten Beitrag zum Bildungsfernsehen. ORF III kümmert sich imerhin um die Kultur.
Heyde