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welsWels Stadt | Wirtschaft | 01.03.2020

Genossenschaftsbank denkt nicht nur für die Kunden

Raiffeisen-Beiträge für Innenstadt

Alljährlich kann die eigenständige Raiffeisenbank Wels im Rahmen einer Pressekonferenz über erfolgreiche Geschäftsjahre berichten. Auch wenn die beiden Vorstände der Genossenschaftsbank dies auch auf die besonders starke Wirtschaft in der Region zurückführen, so trägt man selbst viel dazu bei, dass die Kunden optimal betreut werden.
Obwohl das noch immer so beliebte Sparbuch praktisch keine Zinsen abwirft, sind die Spareinlagen noch immer nicht rückläufig. Die Ersteinlagen (Spar- und Giroeinlagen) stiegen im Vorjahr um 8,8 Prozent. Den privaten Kunden werden aber auch günstige Alternativen angeboten, es müssen nicht immer Aktien sein. Beruhigen können die Bankmanager aber die Gerüchte bezüglich bevor stehenden Negativzinsen. Laut OGH-Urteil dürfen in Österreich Privatkunden keine Negativzinsen angerechnet werden.
Eigenständig. Neben der Welser Volksbank ist die Raiffeisenbank Wels die einzige eigenständige Bank mit elf Bankstellen in der Region Wels. In der Bilanz 2019 der Genossenschaftsbank stehen ein Drittel mehr Gewinn und eine Steigerung der Bilanzsumme von 1,3 auf 1,4 Milliarden Euro zu Buche. Das Betriebsergebnis (EGT) betrug 13,7 Millionen Euro und wird dem Eigenkapital zugeführt, das in Summe auf 148 Millionen Euro angewachsen ist.
Die beiden Vorstände Wolfgang Riedl (im Bild links) und Günther Stadlberger können wieder über eine überaus beachtliche Bilanz berichten. Besonders erfreulich dabei auch das zusätzliche Engagement in der Region.

Kreditvergaben steigen weiter kräftig
Bei den Kreditvergaben gab es ein noch kräftigeres Plus von 9,1 Prozent. Das Zinsniveau ist zum Beispiel beim Wohnraum-Invest so gut wie praktisch noch nie. Mit rund 1,3 Milliarden Euro Finanzierungsleistung ist die Raiffeisenbank die mit Abstand größte Regionalbank im eigenen Sektor. Dabei entfallen 58 Prozent des Kreditvolumens alleine auf die Wirtschaft. Die Gesamtmittel der Bank überschritten im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Schwelle von 1,5 Milliarden Euro.
Das Filialnetz der Raiffeisenbank mit zehn Außenstellen bleibt laut Vorstandsbeschluss zumindest bis Ende 2022 unangetastet. Es wird sogar weiter investiert, so wird in der Neustadt die alte Filiale abgerissen und durch einen Neubau mit zusätzlich 26 Wohnungen ersetzt. Während der Bauarbeiten übersiedelt die Bank in ein nahes Ersatzquartier. In die Filiale Sattledt wird in das Innenleben investiert.
Einen Beitrag zum Kaiser-Josef-Platz
Da das Projekt „Zukunftshaus“ durch den Ausfall des Mitinitiators und anderer Einzelinteressen weggefallen ist, wird die Raiffeisenbank trotzdem einen weiteren Beitrag zur Infrastruktur-Verbesserung im Bereich KJ-Platz leisten. Auf dem Gelände des bisherigen Hauses Nr. 53 (zuletzt von Tanzschule, Billa, Libro etc. genützt) samt Zusatzgrund bis zur Rablstraße soll ein Geschäfts-, Büro- und Wohnkomplex entstehen. Gemeinsam mit der Raiffeisentochter Realtreuhand geht es an die Umsetzung.
Einen Beitrag zum Umweltschutz bietet die Raiffeisenbank Wels aktuell mit einer Photovoltaik-Finanzierungsaktion an. Zusammen mit der eww-Anlagentechnik und MEA Solar wird auf 15 Jahre eine Null-Prozent-Finanzierung für die Erzeugung von Eigenstrom mit Speichermöglichkeit angeboten. Die Abzahlung der Anlage ist mit der 0-%-Finanzierung und geringeren Stromkosten abgedeckt. Auf der Energiesparmesse gibt es eine besondere Information über dieses einmalige Angebot.
Im Sinne der Genossenschaftsidee, die in Österreich noch viel zu wenig genutzt wird, können die Kunden künftig über die unterschiedlichsten Themen abstimmen. Außerdem wird die wohl einmalige DankeBonusApp der Raiffeisenbank bereits von zahlreichen Kunden genutzt, um Gutscheine für Kino, Restaurants etc. zu nutzen. Nicht zu vergessen ist neben eigener Veranstaltungen auch das beachtliche Sponsoring für heimische Vereine (Basketball, Radsport etc.).
Kaiser-Josef-Platz soll Menschenplatz werden
Gefährliche Verkehrs-Situationen erlebt Dir. Günter Stadlberger von seinem Bürofenster aus: Da fahren Autos von West nach Ost südlich an dem Busterminal einfach durch, nördlich davon stehen täglich Autos, die hier gar nicht fahren dürfen und die von nur von Bussen und Taxis schaltbaren Rotampeln gestoppt werden.
Der KJ-Platz ist im Westen eine Straße, im Osten könnte darauf wieder ein Platz entstehen. Erfreulicherweise wird jetzt die Stadtplanung aktiv und es wird ein Gestaltungs-Projekt ausgeschrieben. Vielleicht kann sich die Stadtverwaltung dann doch noch zu einem Innenstadt-Busverkehr entschließen, der zwar wesentlich mehr kosten wird, aber auch viel mehr Sinnvolles speziell für die Stadtbewohner bringen würde. Mit der Innenstadt-Verdichtung und vieler neuer Wohnungen haben sich die Rahmenbedingungen geändert.
Dir. Gunter Stadlberger dazu: „Der öffentliche Verkehr macht es aber schwierig, wobei ich klarstellen möchte, dass ich nicht gegen die Busse bin. Mit ihnen werde der Platz jedoch ad absurdum geführt. Ich bin dafür, dass der KJ wieder von einem Park- zu einem Menschenplatz wird.“

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