Wie eine Sportart wieder aktuell werden kann, das zeigt der Tennissport dank einem Weltklassespieler wie Dominic Thiem (Bild). Etwas unverdient im Hingergrund Gerald Melzer, der die Erwartungen nicht nur mit dem Auftaktsieg erfüllte. Wels stand an einem Vielfalt-Weekend sportlich österreichweit im Mittelpunkt des Interesses. Die Daviscup-Begegnung Österreich gegen Rumänien auf der UTC-Anlage in der Rosenau endete wie die beiden in Wels gespielten Begegnungen gegen Portugal (1999) und Ukraine (2001) mit einem 4:1-Erfolg. Während Dominic bereits wieder für Europa in Prag im Einsatz ist, bringen wir einen Daviscup-Nachbericht mit Filmbeitrag 1. Tag und Fotos (ganz unten).
Sandra Reichel und ihr Matchmaker-Team hat zusammen mit dem ÖTV perfekte Voraussetzungen für die Begegnung geschaffen. Nur die Witterung spielte nicht ganz mit, doch schließlich konnten alle fünf Begegnungen ohne Regen, am ersten Tag sogar bei "Traumwetter", abgewickelt werden. Das Interesse für den Tennissport ist bei der Jugend wieder sprunghaft angestiegen. Bild. Und die Welser Tribünen waren gefüllt - ein Novikum für den Sport in Wels.
Hervorragend. Es wurde eine der besten und auffälligsten Sportveranstaltungen aller Zeiten in der Stadt Wels. Wir waren über 30 Stunden vom Aufbau bis zum Finale dabei, um sich ein Bild über den Umfang und die Abwicklung vor und hinter den Kulissen zu machen. Während das Linzer Damen-Turnier im Oktober schon in Vorbereitung war, wurden trotzdem viele Hürden bei der Umwandlung einer Tennisanlage zu einem Center-Court mit rund 3500 Sitzplätzen überwunden und auch den VIP-Gästen im Tennisheim ein qualitätsvolles Angebot ermöglicht.
Wimmer-Lob. Dank des vor drei Jahren eröffneten neuen Tennisheimes war die Grundlage für diese Daviscup-Begegnung geschaffen worden. Ex-"Finanzminister" und Vizebgm. Hermann Wimmer hatte mit der Zusammenlegung der Vereinsheime für Askö und UTC den Vorausblick für das beachtliche Tenniszentrum geschaffen - so wie bei der Sportanlage in Wimpassing, wo der FC Wels mit der HUBER-ARENA ebenfalls ideale Voraussetzungen erhalten hat.
Hürden und Wetterfrösche forderten
Der Einbau des Center-Courts mit der umfangreichen Tribünenanlage, Zelte und technische Voraussetzungen inklusive Zusatzgenerator erforderte wochenlange Vorbereitung. Der Aufbau einer Mannschaft, die bei der Abwicklung entsprechend einsatzfähig ist, der Arbeitsplatz für die zahlreichen Journalisten und vieles mehr waren genauso wichtig wie geschulte Ballbuben und ein Team, das sich um die möglichst besten Platzverhältnisse auf den Spezialsand kümmerte.
Die finanzielle Grundlage für die Daviscup-Begegnung schufen die Stadt Wels und das Land OÖ, dessen Sportstadtrat Strugl selbst ein begeisterter Sportler ist. Der ÖTV hatte daher eine erleichterte Entscheidung für den Austragungsort.
Beachtlich. Und als Insider konnte man beobachten, dass Peter Michael Reichel, der im engsten Kreis des Damen-Tennis-Weltverband über die Seriosität wacht und viele Tausende Flugkilometer absolviert, zwar das entscheidende Angebot an den ÖTV legte, aber besonders an den Turniertagen sich bewusst im Hintergrund hielt.
Sandra Reichel, früher selbst Spitzenspielerin, hat nicht nur schon die Erfahrungen und Kontakte für die Organisation, sondern auch eine straffe Führungslinie. Schließlich setzt sie in den richtigen Momenten dann auf eine Charme-Offensive. Ein Players-Abend beim Wirt am Berg und eine Weißwurstparty in der Volksfest-Doppeldegga-Hütt'n sorgten für den gesellschaftlichen Teil der Begegnung, bei der es sportlich um den Weg zurück in die Daviscup-Weltgruppe ging. Bild. Und auch Politik und Prominenz verfolgte die Tennis-Daviscup-Begegnung mit sichtlichem Interesse.
Problemlos. Selbst die mehr als schwierige Verkehrssituation (nur Parkplätze für Organisation möglich) wurde mit Gratisbussen und Parkplätze in der Durisolstraße sowie auf dem Messegelände gelöst. Tennisfans sind aber auch geduldig und diszipliniert, Polizisten haben hier eigentlich nur aus gesetzlichen Bedingungen ihre Anwesenheit zu garantieren.
Und das war der sportliche Ablauf
Die Daviscup-Begegnung begann mit einem eindrucksvollen Tag am FREITAG bei etwas kühlem, aber sonnigen Wetter. Gerald Melzer mit einem Vier-Satz-Sieg und Dominic Thiem mit einem Dreisatz-Erfolg sorgten für eine 2:0-Führung. Die jungen Rumänen als Gegner spielten aber keine untergeordnete Rolle und sorgten für zahlreiche beachtliche Ballwechsel und Gegenpunkte.
Gerald Melzer - Dragos Dima. Nach 107 Minuten gewann Gerald klar mit 6:1, 6:1, 3:6 und 6:1. Nur im dritten Satz hatte der Österreicher etwas Probleme.
Dominic Thiem gegen Bogdan Borza. Der Rumäne startete mit starken Schlägen und überraschte vorerst Dominic, der aber nach einem 1:2 die Herausforderung annahm und schließlich nach 115 Minuten mit 6:2, 6:2 und 6:4 auf 2:0 für Österreich stellte. Das Ergebnis schaut aber klarer aus, als es war. Dominic packte Zauberbälle aus, aber auch der Rumäne hatte immer wieder Antworten.
So wurde noch für Spannung gesorgt
Thiem/Oswald - Tecau/Frunza. Am SAMSTAG gelang dem starken rumänischen Doppel Horia Tecau (zuletzt Doppelsieger bei den US-Open in New York) und dem jungen Nicolae Frunza bei starker Bewölkung (aber ohne Regen) das erstmals agierende heimischen Doppel mit Dominic Thiem und dem Vorarlberger Philipp Oswald nicht nur zu fordern, sondern in vier Sätzen zu besiegen. Dominic meinte danach, er werde wohl nie ein erfolgreicher Doppelspieler werden.
Am dritten Tag aber "endlich" der von den Wetterfröschen für alle drei Tage vorausgesagten Regen. Dank der vorsorglich eingesetzten Abdeckplane konnte man aber Warten. Nicht vom vorgesehenen Start um 11 Uhr, sondern erst zweieinhalb Stunden später hörte es zum regnen auf und fast drei Stunden später begann die vierte Begegnung, bei der es Dominic Team mit dem beim Doppel so überraschend starken 19-jährigen Nicolae Frunza zu tun bekam.
Thiem - Frunza (7:6, 7:6, 6:3). Und für die Zuschauer begann eine Art Zitterpartie, denn Dominic spielte aufgrund des tiefen Bodens vorsichtig und konnte sein so druckvolles Spiel nicht wirklich umsetzen. Außerdem landeten zahlreiche Backhand-Kracher knapp im Aus. Der junge Rumäne spielte frech mit, sorgte für zahlreiche Passierball und unerreichbare Stopps.
Aber schließlich setzten sich der erfahrene Dominic auch dank seiner starken Aufschläge mit zweimal 7:6 und 6:3 durch. Während Dominic drei Doppelfehler hintereinander passierten, gelang es seinem Gegner frei von Doppelfehlern zu bleiben. Der Gast wurde vom Publikum mit Applaus verabschiedet. So war aber auch das notwendige 3:1 für Österreich geschafft.
Melzer - Borza (6:1, 7:5). Für das fünfte Einzel konnte Sebastian Ofner aufgrund einer leichten Verletzung nicht eingesetzt werden. So übernahm noch einmal Gerald Melzer die Verantwortung und unterstrich sein Können mit einem klaren Zweisatzerfolg gegen Bogdan Borza. Auf einen dritten Satz wurde verzichtet.
Gut eine Stunde später setzte ein Wolkenbruch ein, der zuvor für ein vorzeitiges Ende gesorgt hätte. Dem ÖTV, dem Organisations-Team von Matchmaker sowie der Stadt und dem Land OÖ sei gedankt, dass Wels sich als Sportstadt präsentieren konnte. Dank dem ORF und zahlreicher Fachjournalisten stand Wels im Focus der heimischen Tennissportwelt. Viele Besucher zeigten sich ob der großzügigen Tennissportanlage überrascht, auch viele Welser entdeckten erstmals das breite Sportangebot in der Rosenau mit dem Budokan und der Faustballanlage im Anschluss an das Welldorado und die Kunsteisbahnhalle. Rückblick zuerst einmal mit Tag 1.
Mehr zum Thema Sport
|
|
Die neuesten Beiträge:
HIER können Sie Routen planen, Adressen suchen, Wegstrecken berechnen, Ihren Urlaubsort suchen - praktisch jeder Punkt auf unserer Erdenwelt ist hier zu finden!
|