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welsÜberregionales | Kommentar | 31.12.2020

Großer Hallenkomplex weicht dem Volksgarten Neu

Abschied vom Messezentrum Ost

APRIL 2025 - Die Geschichte der Welser Messe, die 2078 bereits das 150-Jahr-Jubiläum feiert - wird heuer neu geschrieben. Das in die Jahre gekommene Messezentrum Ost mit den Hallen 1 bis 8 wird ab 28. April dem Erdboden gleichgemacht, hier entsteht die umfangreiche Erweiterung des Welser Volksgartens.
Ein Leuchtturm-Projekt für den Bereich Bodenentsiegelung. Und zugleich aber auch ein Bekenntnis für Wels als Messestadt, denn das Messezentrum West wird um eine weitere moderne Großhalle erweitert und bietet bereits 2026 alle Möglichkeiten für eine erfolgreiche Messezukunft.
Im dann einzigen Messebereich werden auch die dem Traunufer nahen alten Hallen 9 bis 13 ebenfalls geschliffen, damit wird mehr Platz für die moderne Messezukunft geschaffen.
Wir haben uns verabschiedet
In der Karwoche besuchten wir die bereits leerstehenden Hallen 1 bis 8, um sich noch einmal ein Bild von dem Abrissumfang zu machen und sich zugleich von einer Zeit zu verabschieden, die das Welser Mesesgeschehen in der Nachkriegszeit und zur Jahrtausendwende geprägt hat. Die einstige Messehalle 2 schuf bereits Platz für das Science Center Welios.
Ausgliederung. Schon einmal stand die wirtschaftliche Messezukunft auf der Kippe, als die damalige Magistratsabteilung sich allzusehr auf die eigenen Erfolge mit Volksfest und Herbstmesse verlassen hatte.
Für die wirtschaftliche Rettung sorgte dann Bürgermeister Karl Bregartner, der dem Mesegeschehen eine eigene Gesellschaft verordnete. Die Messezukunft sicherte dann die Energiesparmesse von Ing. Wolfgang Neumann.
Der Energiespar-Experte übersiedelte seine großartige Zukunfts-Perspektive aus dem Toskana-Park in Gmunden nach Wels und beendete auch eine groteske Situation für die Messeaussteller. So mussten zuvor die Messestände extra einzeln angeschlossen werden, was dem E-Werk Wels zusätzliche Einnahmen bescherte. Für die Modernisierung setzte sich Wolfgang Neumann ein, der später die Energiesparmesse an die Messe Wels als Veranstalter übergab.   
Nostalgie in Bildern Messezentrum Ost
Wir beginnen den Nostalgie-Rundgang bei der Einfahrt aus dem Westen neben dem WELIOS mit der Messehalle 3.
Wir sind in die Rosenauer Straße eingebogen und sehen die Halle 1 mit dem großen Vordach. Hier fanden zumeist die Eröffnungen von Messen statt. Die Rosenauer Straße Richtung Welldorado wird auch dem Volksgarten geopfert, die Zufahrt zum Welldorado erfolgt bereits über das Messe-Nordportal und entlang
der zukünftigen Messehalle 22 und der Trabrennbahn.
Wir blicken vom WELIOS-Durchgang Richtung Messehalle 1. Hier war beim Bau des Science Centers ursprünglich der Messeeingang Ost geplant gewesen. 
Bevor man sich nach Westen orientierte, wurde die Messehalle 1 als attraktiver Eingang für die Messe errichtet. Hier gab es im ersten Stock ein Restaurant, das auch für die Eröffnungsgäste genützt wurde.
Durch die Halle 1 kam man direkt in die Messehalle 5, von der man sich östlich in Richtung Halle 4 und westlich Richtung Messehalle 6 orientieren konnte. Hier fand zuletzt die Eröffnung der Messe "Blühendes Österreich" statt.
Die Jubiläumshalle (Nr. 6) war der Stolz der Messe Wels und wurde von Tschechen pfeilerfrei gebaut. Da fanden die tollsten Shows und sogar Basketballspiele mit über 3000 Besuchern statt. Zuletzt diente die Halle für die eindrucksvollen Pferde-Shows und die sehenswerte Sondergartenschau. Die Pferde-Show übersiedelt in das Messezentrum West.
Legendär war 1972 (!) der skandalöse Abbruch eines Basketballspiels vom damaligen Welser Klub Mounier, wo nach einem Zusammenstoß der US-Legionärs John Wojtak mit einem Schädelbasisbruch ausschied und der in den Reihen des Wiener Meisterklubs spielende Mike Redd einen Abbruch auslöste. Darüber berichteten wir in der damaligen Welser Zeitung ausführlich.      
Die Tribüne in der Jubiläumshalle konnte verschoben werden und damit Platz für Ausstellungsbereich gewonnen werden. Die Atmosphäre in der Halle sorgte immer wieder für Höhepunkte bei den Besuchern. 
Die Messehalle 7 bot den Übergang zur Halle 8, wurde auch als Eingang für die Jubiläumshalle genutzt und verfügte über ein Buffet.
Ziemlich in Vergessenheit geriet das Europacenter, das oberhalb der Halle 8 vielfältig genutzt wurde. Die Extrasäle konnten für Vorträge, Seminare etc. verwendet werden. Außerdem wurden hier kleinere Messen (wie Hochzeit etc.) abgehalten. Die Rückseite der Messehallen zur Traun wurde aufgrund der Abrisspläne nicht mehr gepflegt. Im Messezentrum West werden nach der Pferdemesse auch die alten Hallen an der Traun (9 bis 13) abgerissen, dadurch wird es auch keine Karthalle mehr geben.   

 

 

 

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