Ein Vorbild für eine vernünftige Zusammenlegung von zumindest kleinen Abgangsgemeinden in Oberösterreich könnte das neue OÖ. Tourismusgesetz sein, das eine geradezu sensationelle Verringerung der bisher völlig unübersichtlichen Tourismusorganisationen auf 19 bis 20 Tourismusverbände ausgelöst hat. Auf bisher „freiwilliger“ Basis, wie Marketing-Profi und LH-Stv. Dr. Michael Strugl (Bild) als Wirtschaftsreferent unseres Landes betont.
Mit 1. Februar ist in Oberösterreich ein neues Tourismusgesetz in Kraft getreten. Dieses sieht unter anderem eine Mindestgröße für Tourismusverbände (TVB) in Oberösterreich mit 200.000 Nächtigungen und einem Aufkommen von 600.000 Euro an Tourismus-Beiträgen und –Abgaben vor. Zwei Drittel der Fusionsprojekte sind bereits in der Umsetzung. Ein ausführliches Strategiepapier (Bildausschnitt) gilt als Vorgabe für die zukünftige Tourismus-Strategie in Oberösterreich.
Den Startschuss für eine Zusammenlegung von alleine 104 Tourismusorganisationen in Oberösterreich erfolgte deshalb schon im Vorjahr, weil nur wenige diese vorgegebene Bilanz aufweisen. Dabei ging es nicht in erster Linie um Einsparungen, sondern vor allem um Steigerung der Bekanntheit und Wertschöpfung. So hat sich der Tourismusverband Wels mit dem Verband in Sattledt fusioniert, gemeinsam will man heuer 230.000 Nächtigungen erreichen.
Der Versuch sich bis Kremsmünster auszuweiten schlug leider fehl, weil sich die starke Tourismusregion Kremsmünster-Ball Hall (240.000 Nächtigungen) von der Fusion mit Steyr (90.000), Nationalpark Region Steyrtal (130.000), Oberes Kremstal (14.000) und Nationalpark Ennstal (130.000) mehr Erfolg verspricht.
Politik & Wirtschaft in einem Boot
Mit dem Duo Stelzer-Strugl verfügt Oberösterreich jetzt über zwei starke VP-Persönlichkeiten, die allerdings auch auf Dr. Manfred Haimbuchner setzen können. Der FP-Politiker erstaunt mit einer weniger spektakulären, aber seriösen Zusammenarbeit in der OÖ. Landesregierung. Für die heimische Wirtschaft und den Sport ist Dr. Michael Strugl ein „Lotto-Sechser“, der nicht nur sehr engagiert ist, sondern auch über entsprechende Kompetenz verfügt.
Tourismus-Positivanimator Markus Achleitner, der seit seinem Engagement in Bad Schallerbach mit den Eurothermen eine für Oberösterreich einmalige Erfolgsgeschichte gestartet hat und diese auch ständig fortsetzt, hat mit seinem politischen Chef in der OÖ. Thermenholding einen idealen Partner gefunden.
So wie Michael Strugl ein glühender Sportfan ist, so setzt er seine Energien auch erfolgreich für die Wirtschaft ein. Und obwohl er praktisch auf mehreren „politischen Hochzeiten“ unterwegs ist, zeichnet ihn eine für die Volkspartei ungewohnte Pünktlichkeit aus. Erfreulicherweise entschied sich der frühere Marketing-Erfolgsmanager der OÖ. Volkspartei (ein Bild aus dem Jahr 2000) für die Politik und nicht für den Abgang in die Wirtschaft.
Bei den Eurothermen-Präsentation in Bad Ischl konnte man auch bei den Tourismus-Funktionären die Begeisterung über dieses Engagement merken. Karlheinz Eder, der unermüdliche Aufsichtsrats-Vorsitzender im Salzkammergut, musste sich jahrzehntelang mit mangelnder Zusammenarbeit in seiner Region auseinandersetzen. Schließlich gelang aber ein Erfolgsrezept nicht nur am Wolfgangsee, in Bad Ischl und in Gosau.
Für Karlheinz Eder (Traunsee-Schifffahrt) und seine Funktionäre ist es ein weiterer Motivationsschub, weil ihre Bemühungen von der Politik mit so großer Aufmerksamkeit unterstützt werden. Mit neuen Hotelprojekten, der zusätzlichen Advent-Saison und einer deutlichen Steigerung der Nächtigungszahlen (Rekord im Vorjahr mit über 5 Millionen Übernachtungen) ist das Salzkammergut ein Vorbild im heimischen Tourismus geworden. Eine Aufbruchstimmung im heimischen Tourismus vermittelte die Präsentation der Investitionen in das Hotel Royal in Bad Ischl, im Bild von links: Edwin Gruber (Obmann TVB Bad Ischl), GD Markus Achleitner (EurothermenResorts), LH-Stv. Dr. Michael Strugl (Aufsichtsrats-Vorsitzender OÖ. Thermenholding und Tourismusreferent des Landes), Karlheinz Eder (Aufsichtsrats-Vorsitzender Salzkammergut Tourismus Marketing).
Die Liste der Tourismusregionen in Oberösterreich ergibt bisher die nach OÖ. Tourismus-Gesetz 1990 eingerichteten mehrgemeindigen und regionalen Tourismusverbände und -konferenzen (Tourismusregionen) in Oberösterreich.
Mit Ende 2012 gab es in Oberösterreich 214 Tourismusgemeinden, also knapp die Hälfte aller Gemeinden, 16 mehrgemeindige (regionale) Tourismus-/Kurverbände mit insgesamt 119 Gemeinden (also etwa ein Viertel aller Gemeinden und die Hälfte aller Tourismusgemeinden in Tourismusregionen organisiert), und fünf Regionale Tourismuskonferenzen. Die anderen Gemeinden haben für sich Tourismusverbände entschieden.
Mit einer Novelle sollen bis spätestens 2019 die Verbände − nach Muster der vorhandenen Tourismusregionen − auf etwa 20 zusammengelegt werden (Mindestgröße 200.000 Nächtigungen, 600.000 Euro Finanzierungsaufkommen), um die gemeinsamen Marketingmaßnahmen zu stärken.
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