Zweieinhalb Stunden Staunen sowie Freude über sinnvolle und nachhaltige Energiespar-Projekte konnte man wieder einmal dank der Energie AG am 6. Juni in Linz erleben. Österreichs beste Umweltprojekte wurden mit dem „Energy Globe Award Austria“ ausgezeichnet. Den Preis für die Kategorie Feuer und für den Gesamtsieg bekam Göss für den Umbau zur weltweit ersten „grünen“ Großbrauerei. Durch den Einsatz von 100% erneuerbarer Energie in der Bierproduktion (!) konnte die Brauerei eine 100%ige CO2-Neutralität erreichen. Die regierende Miss OÖ, Dajana Dzinic (Foto), überreichte den attraktiven Siegespokal.
Umdenken? Und wenn es die „hohe heimische Politik“ nicht wahrhaben will: Von Ing. Wolfgang Neumann und dem EnergyGlobe geht von Österreich aus (seit bereits 17 Jahren!) der wichtigste Umweltpreis in die Welt. Dank der Vernetzung haben alle Interessenten für Energiesparprojekte die Chance diese Ideen aufzunehmen, zu nützen und weiter zu entwickeln. Unser Land ist also auch dank des Umweltpioniers Vorbild für ein Umdenken in der globalen Wirtschaftspolitik.
Aber anstatt diese einmalige Chance auch für poltische Erfolg zu nützen, überlässt man Lokalpolitikern und Unternehmen wie der Energie AG mit Generaldirektor Leo Windtner, der Ziegelei Eder aus Peuerbach oder der Uniqua-Versicherungs AG mit dem Welser Franz Meingast die finanzielle Unterstützung für einen Umweltpreis, der wie einst zum Beispiel direkt aus dem EU-Parlament in alle Welt getragen wurde.
Unterstützung für Gemeinden. Mit dabei sind aber auch die heimischen Gemeinden dank eines Salzburgers. Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes und glühender Förderer der Energiesparprojekte, kündigte bereits einen weitere Förderaktion speziell für die Gemeinden an. Bei den Verleihungen ist die Freude der Ausgezeichneten augenscheinlich, die Nominierten sind auch immer vollständig (oft mit Begleitungen) zur Stelle. Foto: Alle freudestrahlende Kategoriesieger mit Wolfgang Neumann und Leo Windtner.
Die Begeisterung war im Haus der Energie spürbar
Das Publikum zeigte sich wieder einmal beeindruckt von den vielen verschiedenen Projekten mit hoher Innovationskraft. Auch Dr. Leo Windtner ließ sich von der Begeisterung anstecken: „Wir haben beruflich mit vielen Projekten zu tun. Trotzdem war dieser Abend wieder ein ganz besonderer Höhepunkt. Es ist einfach beeindruckend, wie umfassend sich Organisationen und vor allem auch Einzelpersonen in vielen tollen Projekten für den Umweltschutz einsetzen. Gerade auch im Bereich erneuerbare Energie wurden großartige Ansätze vorgestellt."
Die Preise wurden nicht nur in den altbewährten fünf Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend vergeben, sondern diesmal auch in der Zusatzkategorie „Sustainable Plastics“.
Das „Zero Carbon Building“ ist ein zukunftsweisendes Wohngebäude mit einem innovativen und effizienten Heizsystem, das von der Errichtung bis zum Abriss nicht mehr CO2 emittiert, als vorab im Gebäude gespeichert ist. Damit Sieger in der Kategorie Erde!
Beim Projekt „Ökostraße“ wird Regenwasser als Oberflächenwasser von Siedlungsstraßen nicht mehr schnellstmöglich in einen Kanal abgeleitet, sondern in angrenzende Grünflächen eingeleitet und zur Bewässerung genutzt. Der Sieg in der Kategorie Wasser ging mit diesem Projekt klar an die Gemeinde Ober-Grafendorf, die damit die nachhaltige Nutzung dieser kostbaren Ressource sicherstellt.
In der Kategorie Luft wurden Projekte prämiert, die sich unter anderem um die Verbesserung der Luftqualität und die Verringerung von Emissionen bemühen. Hier gewann die Hofer KG, die als erster Lebensmittelhändler im deutschsprachigen Raum seit Anfang 2016 komplett CO2-neutral arbeitet und auch Kunden und Mitarbeiter informiert, wie sie ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren können.
Die Kategorie Jugend steht für den Einsatz der Jugend im Bereich Umwelt. Die Schüler und Schülerinnen der HBLA Pannoneum aus dem Burgenland haben mit dem Projekt „CSI - trace your food“ überzeugt. Sie entwickelten chemische Landkarten und ein Online-Tool, um die eindeutige Herkunft von regionalen Lebensmitteln zu bestimmen, die manchmal mit falschen Angaben versehen werden.
Auch in der Kategorie „Sustainable Plastics“, bei der es um den nachhaltigen Einsatz von Kunststoff geht, fiel die Entscheidung nicht leicht: Der Energy Globe Award ging hier an das Projekt „CO2USE“, bei dem ein biologisch abbaubares Biopolymer mit Cyano-Bakterien aus CO2 von Abgasen mithilfe von Licht hergestellt wird. Dabei wird CO2 verwertet, Prozessenergie und Dünger erzeugt sowie die Restbiomasse einer Biogasanlage zugeführt. So sieht Nachhaltigkeit aus!
Gesamtsieger 2016: Grüne Großbrauerei Göss
Der Sieger der Kategorie Feuer wurde zugleich Gesamtsieger des Energy Globe Award Austria 2016. Und die Umsetzung ist mehr als bemerkenswert:
Als Teil der internationalen Heineken Familie hat sich die Brau Union unter der konzernweiten Initiative „Brewing a Better World“ der Nachhaltigkeit verschrieben. Die Bierproduktion erfordert qualitativ hochwertige Rohstoffe, wobei besonders die Wasserqualität entscheidend ist.
Das Bierbrauen ein sehr energieaufwändiger Prozess. Zunächst muss das Bier in mehreren Temperaturstufen bis zum Kochen gebracht werden, dann muss es auf bis zu -1,5° abgekühlt werden, was einen hohen Energiebedarf verursacht.
Das Projekt der Grünen Brauerei hat das Ziel, die Energiedaten zu verbessern und in der Bierbranche einen starken Akzent im Bereich Nachhaltigkeit zu setzen. Durch den Einsatz von 100% erneuerbarer Energie in der Bierproduktion konnte in der Brauerei Göss eine 100%ige CO2-Neutralität erreicht werden. Schritt für Schritt wird Göss zur weltweit ersten „Grünen Großbrauerei“ umgebaut.
Prämisse ist vor allem die Nutzung bereits vorhandener Quellen, um eine energieautarke Produktion sicherzustellen. Dies ist nur durch die Schaffung eines effizienten Energie-Mix möglich, einer einzigartigen Kombination von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, um die Energiesysteme auch unabhängig voneinander aufrecht erhalten zu können.
Gesetztes Ziel bereits in Finalisierung
Mit Strom aus Wasserkraft, Biomasse-Fernwärme und Solarthermie wurde das gesetzte Ziel bereits zu großen Teilen realisiert. Mit einer Biertreber-Vergärungsanlage wird zukünftig auch fossiles Erdgas ersetzt. Künftig werden pro Jahr in der Biogasanlage des Brauhauses in Göss 18.000 Tonnen Biertrebern, Filterrückstände und sonstige „Bierreste“ zu Biogas verarbeitet.
Der Brauerei-Reststoff wird zur Energiegewinnung verwendet und der Gärrest fließt zugunsten der Landwirtschaft als Biodünger in den ökologischen Kreislauf zurück. Die Nutzung der Abwärme aus dem benachbarten Sägewerk konnte zur Gänze erreicht werden. Durch die Verbrennung von Reststoffen wird dort Ökostrom die Wärme zur Holztrocknung.
Überschusswärme wird für das Heißwasser im Gösser-Bier und im Brauprozess sowie zur Raumheizung verwendet. Die Brau Union Österreich investierte auch in eine Fernwärmeleitung und in ein Heißwassernetz in der Brauerei Göss. Damit war neben Dampf als Energieträger auch Heißwasser für den mittleren Temperaturbereich möglich. So wurde eine Energiesubstitution von fast 40% erzielt.
Hervorzuheben ist hierbei die Nutzung von niedrigen Temperaturen auch im Winter, um Abwassertemperaturen anzuheben und damit den Wirkungsgrad der betrieblichen Kläranlage zu verbessern. Des Weiteren wurden durch die Umwandlung zur „Grünen Großbrauerei“ am Standort Göss 10 grüne Jobs und im weiteren Umfeld 30 grüne Jobs geschaffen. Foto: Brau-Union-GD Dr. Markus Liebl freute sich gemeinsam mit Wolfgang Neumann und Leo Windtner über den Gesamtsieg 2016.
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