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welsÜberregionales | Politik | 23.04.2016

Unzufriedenheit drückte sich bei BP-Wahl klar aus

Klatsche für die Bundespolitik

Diese Bundespräsidentenwahl hätte die Chance gebracht nicht zur Wahl zu gehen - doch die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und das für Wahlen ungünstigen Schlechtwetter haben die Wähler zur Urne geführt.
Selbst die "Blaukeule" und den Versuch mit Umfragen Van der Bellen zum Favoriten hochzuputschen, haben den Trend nicht einbremsen können. Die Flüchtlingspolitik und vor allem auch die Mindestsicherung für Menschen, die mehrheitlich noch nie gearbeitet haben und zum Großteil Wirtschaftsflüchtlinge sind, stehen im Mittelpunkt der Unzufriedenheit.
Dank des Wahlrechts freuen sich bei Gemeinderats-, Landtags- und Nationalrats-Wahlen die "großen" Parteien, wenn ein Abtrünniger einfach auf die Wahl verzichtet und nicht eine andere Partei wählt. Es gelten nur die abgegebenen Stimmen.
Die Bundespräsidenten-Wahl, die von den Medien aufgrund der Chance auf Werbegeldern geradezu hochgeputscht wurde, hätte die Chance für einen großflächigen Boykott geboten. Die Wähler wollten aber sichtlich den Regierungsparteien wieder einmal einen Denkzettel verpassen.
Falsche Kandidaten. Noch dazu ging es am 24. April praktisch um einen Seniorenklub, der noch schnell Einfluss, Macht, Bekanntheit und Reichtum ansteuern wollte. Blieb nur Nobert Hofer, der fast schon der Enkel der anderen Kandidaten sein könnte. Etwas überraschend ist es, dass die Frauen nicht die Chance genützt haben, einer Frau den Weg in die Stichwahl zu ermöglichen.
Die Medien jagten die Kandidaten mit mehr oder weniger unnötigen Fragen, dem Volk wurde damit vorgegaukelt wie wichtig diese Position ist. Besonders schlimm hier die Meinungsbefragungen, deren Richtungsweise nach "Steuerung" riechen. So wurde der Herr Grün-Professor als Favorit vorgeschoben, nur um die Wahl des eigentlichen Favoriten zu verhindern.
ÖVP und SPÖ haben sich mit ihren Kandidaten schon vorher aus dem Rennen gebracht. Wäre noch die unabhängige Ex-Richterin Irmgard Griss, die eigentlich ohne Makel ist und zumindestens bei den Frauen Favoritin hätte sein müssen. Vor der einzigen Frau und Norbert Hofer (Bild) ängstigten sich die beiden Großparteien, daher sind die Umfragen bezüglich Favorit zu hinterfragen - der Herr Professor wäre für die die regierende Koalition das "geringere Übel". Doch wer hat dieses Fadessen-Plakat (Bild) entworfen - allein die Körperhaltung des angeblichen Favoriten und dazu das viele Schwarz - ein glattes nicht genügend für die Agentur!
Wahlboykott wäre aber auch schon aus Protest gegen das unglaubliche Medienspektakel sinnvoll gewesen. Seit Wochen gab es kaum ein anderes Schlagzeilen-Thema, obwohl das Volk auf ganz andere Entscheidungen wartet.
Angeblich waren vor der Wahl noch 500.000 Wähler unentschlossen - in Wahrheit schwankten noch viele, sehr viele, ob sie überhaupt wählen gehen sollen.
Entscheidung vier Wochen später. Die Wahlbeteiligung ist auch deshalb so unbefriedigend, weil aufgrund des Sechser-Angebotes eine Entscheidung erst bei der Stichwahl fallen kann. Und diese findet vier Sonntage später - genau am 22. Mai - statt. Und da geht es nur noch um zwei Kandidaten (Norbert Hofer und Van der Bellen) und um ein weiteres Medienspektakel. 
6 Kandidaten für die Bundespräsidenten-Wahl (Wahlbeteiligung 68,5 %)
1. Ing. Norbert Hofer (45), Nationalrat, 3. NR-Präsident (FPÖ) 35,05 %
2. Dr. Alexander van der Bellen (72), Ex-Professor (Grüne) 21,34 %
3. Dr. Irmgard Griss (69), Ex-Richterin (unabhängig, Neos-Empfehlung) 18,94 %

4. Rudolf Hundstorfer (64), Ex-Bundesminister (SPÖ) 11,28 %
5. Dr. Andreas Khol (74), Ex-Nationalrat (ÖVP) 11,12 % 
6. Ing. Richard Lugner (83), Unternehmer in Pension (unabhängig) 2,26 %
 

Welser Wahlergebnis: 63,36 % Wahlbeteiligung. Hofer 9705 Stimmen (39,18 %), Van der Bellen 5.504 (22,22 %), Griss 4.281 (17,28 %), Hundstorfer 3.083 (12,45 %), Kohl 1.775 (7,17 %), Lugner 420 (7,17 %).
Stichwahl. Nur noch Nobert Hofer und Van der Bellen sind im sog. Rennen um die Hofburg, Stichwal am Sonntag, 22. Mai {IMAGE(343)
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