Der Trend zum einheimischen Gemüse, das ganzjährig angeboten werden kann, wird jetzt durch vielseitige Information unterstützt. So wird auch via Internet-Homepage und Facebook die jeweilige Erntezeit in den Mittelpunkt gerückt. Das Eferdinger Becken ist in punkto Gemüseanbau ein Vorzeigegebiet in Österreich. Hier hat der vielfältige Anbau einen besonderen Stellenwert. Darum luden die Landwirtschaftskammer und der Verband der OÖ. Obst- und Gemeindebauern kürzlich zu einem offiziellen Erntezeit-Start ein.
Seit Anfang Mai wird in Oberösterreich wieder taufrisches junges Gemüse, vorwiegend aus dem Eferdinger Becken und dem Machland, angeboten. Begeistert zeigte sich von der Sortenvielfalt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: „Herrlicher Geschmack, sortentypisches Aroma und natürliche, leuchtende Farben sind eindeutige Qualitätsmerkmale für erntefrisches Gemüse und damit ein Zeichen für ein Maximum an wertvollen gesunden Inhaltsstoffen“.
Ab jetzt ist die volle Gemüsevielfalt erhältlich
Die vielseitige Auswahl aus dem Frühjahrsangebot bringt rege Abwechslung in den Speiseplan und lässt den Gemüsegenießer bereits aus dem Vollen schöpfen.
+ Zarte Blattgemüse: Kopfsalat, Lollo Rosso, Lollo Bionda, Bologneser und verschiedene Pflücksalate sowie Rucola und junger Mangold und Spinat können bald genossen werden.
+ Feine Kohlgemüse wie der Kohlrabi, das Frühkraut und der Frühkohl ergänzen das gesunde Angebot. Auch Karfiol und Brokkoli sind ab sofort erhältlich.
+ Frisches Wurzelgemüse wie die Radieschen, Mairübchen und der OÖ Bierrettich sollten bei keiner Jause fehlen.
+ Fruchtgemüse: Erste Zucchini werden in diesen Tagen geerntet und Feldgurken kommen Ende Mai hinzu.
+ Feingemüse wie der weiße und grüne Spargel, die Jungzwiebel, der aromatische junge Knoblauch und Rhabarber,
+ Heil- und Gewürzkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Dill, Minze, Melisse, Borretsch, Salbei, Oregano, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Liebstöckel und Estragon runden das vitaminreiche Angebot ab.
Sieben Wochen Spargel essen!
Jedes Jahr aufs Neue freuen sich viele auf den frischen heimischen Spargel. Dieser gilt nicht nur als kulinarischer Leckerbissen, sondern ist auch ein sehr gesundes Gemüse. In den letzten Jahren wird Grünspargel immer beliebter und der Anteil von weiß zu grün beträgt bereits rund 50 zu 50 Prozent. Das Erntefenster ist bis Mitte Juni offen.
Dazu passen die „Jungen Eferdinger“
Die Ernte der Früherdäpfel oder feinen „Heurigen“ wird mit Folien und Vliesen verfrüht und begann auf Feldern mit sandreichen Böden heuer bereits um den 20. Mai. Besonders beachten sollte man im Handel die echten oberösterreichischen Heurigen!
Regionalität – Saisonalität – Marketing
Der Verband der Gemüsebauern OÖ ist in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer OÖ sowie mit den Partnern in der Verarbeitung, im Handel und der Vermarktung ständig bemüht, dem Konsumenten die Vorteile der heimischen Gemüseproduktion in Verbindung mit dem saisonalen Einkauf und Konsum aufzuzeigen.
Nur das Produkt der kurzen Wege, vom Feld bis zur Verarbeitung oder Vermarktung, garantiert bei Gemüse optimale Frische und Qualität zu einem fairen Preis. Verstärkt werden diese Ziele durch vielseitige Öffentlichkeitsarbeit und verschiedenste Werbemaßnahmen wie mit der neu adaptierten Homepage www.gemueselust.at und dem Facebook-Auftritt www.facebook.com/gemueselust
Gemüse-WISSEN nun auch dank Homepage
Auf der Homepage wurde eine Studie der Fachhochschule Wels (im Auftrag vom Verband der Obst- und Gemüseproduzenten sowie des Regional-Entwicklungsverbandes Eferding) eingearbeitet. Unter dem Button „Gemüse-Apotheke“ erhält man wichtige Informationen über sekundäre Pflanzen-Inhaltsstoffe, über Wirkung von Pflanzeninhaltsstoffen auf Krankheiten, über Krankheitsbilder und dergleichen mehr. Aber auch die vielen Erläuterungen zu den einzelnen Gemüsearten oder die Rezeptdatenbank sind auf interessierte Konsumenten abgestimmt.
Konsument und Produzent im Schulterschluss
Der erwerbsmäßige landwirtschaftliche und gärtnerische Gemüseanbau wird in Oberösterreich von ca. 180 Betrieben auf einer Gesamtanbaufläche von etwa 1.650 Hektar (inkl. Mehrfachnutzung) betrieben. „Somit kann rückblickend auf die letzten zehn Jahre gesagt werden, dass trotz enormen internationalen Druckes die Gemüseanbaufläche auf hohem Niveau gehalten werden konnte. Auch die Anzahl der Betriebe hat sich in den letzten acht Jahren stabilisiert, weil aktive Neueinsteiger dazu kamen“, freut sich Kammer-Vizepräsident Karl Grabmayr.
Verheißungsvoller Jahresbeginn
Nach dem drittwärmsten Winter seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen mit überdurchschnittlich viel Sonneneinstrahlung herrschten bereits Anfang März ideale Bedingungen für die ersten Saaten und Anpflanzungen von Erdäpfeln und Gemüse. Ausreichend Feuchtigkeit, keine Spätfröste aber auch keine extreme Hitze im April und Mai haben zu einem zeitlich normalen Erntebeginn mit extrem guten Qualitäten geführt.
Damit war ein optimaler fließender Übergang von den Produkten im geschützten Anbau (Salate, Radieschen, Spinat) zur Ernte aus dem Freiland gegeben.
Vielfalt der Gemüsearten ist die Stärke
Die Gemüseanbaufläche mit durchschnittlich zehn Hektar je Betrieb ist im Vergleich zu den Hauptgemüseländern in Europa (Holland, Spanien, Italien, etc.) sehr niedrig und ein Zeichen dafür, dass sehr viele dieser Betriebe den Gemüseanbau im optimalen Fruchtwechsel zu anderen Ackerbaukulturen ausüben.
Die Palette der produzierten und saisonal erhältlichen Gemüsearten ist bereits auf mehr als 70 (!) verschiedene Produkte angewachsen. So findet man neuerdings bei den heimischen Gemüsebauern neben verschiedensten Zwiebelarten beispielsweise Fenchel, Pastinaken, Romanesco und stark zunehmend auch Knoblauch.
Hier werden, hauptsächlich von Direktvermarktern, Produkte wie Tomaten-Raritäten, Gurken, Paprikas, verschiedene Melanzani und eine große Sortenanzahl an würzigen bis scharfen Chilis geerntet. Einige Betriebe produzieren in den Folienhäusern auch Jungpflanzen für den eigenen Freilandanbau bzw. für den Ab Hof-Verkauf.
Nicht zu vergessen ist im Herbst die zunehmende Beliebtheit der Speise- und Zierkürbisse sowie der Ölkürbis, welcher auch bereits auf über 200 Hektar zu Kürbiskernöl verarbeitet oder als Knabberkerne vermarktet wird.
Heuer ist ein gutes Gemüse-Jahr: Es gab keine Spätfröste, keine extreme Hitze und ausreichend Feuchtigkeit. Die Ernte konnte also bereits starten. Darüber freuten sich beim Saisonstart (im Bild von links): LK-Gemüsebau-Referent Ing. Stefan Hamedinger, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, LK OÖ-Vizepräsident Karl Grabmayr und Gemüseverbands-Obmann Ewald Mayr.
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