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welsÜberregionales | | 01.01.2015

Peuerbach erlebte einen winterlichen Superlauf

„Doppelsieg“ bei Silvesterlauf

Der Silvesterlauf in Peuerbach sorgt seit bereits 34 Jahren (!) immer wieder für einen sportlichen Höhepunkt zum Abschluss eines Jahres. So wird der „Int. Raiffeisen Silvesterlauf 2014“ in Peuerbach den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben, denn es war das mit Abstand spannendste Rennen seit langem. So gab es in einer Siegerzeit von 19:04 min. ein „totes Rennen“ zwischen Richard Ringer und Victor Chomo (Bild). Da sich die Veranstalter persönlich über einen Filmbeitrag bemühen, bringen wir einen ausführlichen Filmbeitrag von Hubert Huemer und seinem Kamera-Team.
Kenia oder Deutschland, das war die eher ungewöhnliche Frage, die sich in der zweiten Hälfte des Rennens stellte. Der fantastisch laufende Richard Ringer (LC Friedrichshafen) und der ebenso schnell laufende „Geheimfavorit“ Victor Chumo aus Kenia sorgten mit einem packenden Zielsprint dafür, dass die Menge die Luft anhielt. Seite an Seite flog das Duo an den Zuschauern vorbei in Richtung Ziel – und genau so über die Ziellinie. Ringer und Chumo wurden gemeinsame Sieger gefeiert, Dritter wurde Vorjahres-Gewinner Cornelius Kangogo (Kenia).

Große Spitzengruppe. Ringer, Chumo, Kangogo, Rungaru (KEN), Habtemicael (ETH) und auch der Tscheche Kocourek waren von Beginn an in einer mehrköpfigen Spitzengruppe unterwegs, in der bis zur Hälfte auch die Österreicher Andreas Vojta und Valentin Pfeil mithielten. Nach vielen Jahren war somit wieder ein europäischer Sieg in Reichweite.
Hinter dem Spitzentrio landete Yonas Habtemicael aus Eritrea auf Rang 4, der Tscheche Milan Kocourek wurde als zweitbester Europäer Fünfter. Aus österreichischer Sicht überraschte Christian Steinhammer mit Rang 7 als bester heimischer Athlet, hinter ihm Valentin Pfeil (8.), Andreas Vojta wurde Zehnter.
Dieses Bild wird in die Silvesterlauf-Geschichte eingehen. Kopf-An-Kopf-Rennen zwischen zwei Läufern: Victor Chomo und Richard Ringer. Weitere Fotos vom Silvesterlauf unter
www.eventfoto.at
Frauen: Schnellstes Rennen aller Zeiten
Im Elitelauf der Frauen, der heuer erstmals wieder als eigenes Rennen ausgetragen wurde, hofften alle auf einen neuen Streckenrekord (bisher 15:55,71 min. der Serbin Sonja Stolic im Jahr2000). Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht – sie sahen das schnellste Frauenrennen in der Silvesterlauf-Geschichte, denn das starke Trio aus Kenia zeigte sich von Minusgraden und leichtem Schneefall völlig unbeeindruckt:  
Sheila Chepngetich pulverisierte den bestehenden Rekord auf der 5,1-Kilometer-Strecke und gewann in 15:43 Minuten überlegen vor der Favoritin Betsy Saina, die die Weltjahresbeste im 10-Kilometer-Straßenlauf ist. Sogar Saina, die nach der ersten von sechs Runden noch in Führung lag, blieb in 15:48 Minuten noch acht Sekunden unter der bisherigen Laufbestzeit. Auch Rang drei ging mit Perine Negampi an Kenia.  
Für Amela Terzic (Siegerin 2012 & 2013) ging sich angesichts dieser afrikanischen Dominanz heuer nur Rang 4 aus, obwohl sie heuer zwei Sekunden schneller als im Vorjahr war . Ein tolles Rennen zeigten auch die Heimischen. Die mehrfache Berglaufweltmeisterin Andrea Mayr lief nach 16:43 min. als Fünfte  und damit beste rot-weiß-rote Athletin durchs Ziel. Gleich hinter ihr wurde Jennifer Wenth, Anita Baierl belegte Rang 8.  Die populären Hahner-Zwillinge aus Deutschland, Anna und Lisa, belegten die Ränge 9 und 10.
Das Länderduell zwischen Österreich und Deutschland, an dem die Frauen und Männer im Lauf der Asse mitgewirkt haben, entschied heuer Österreich mit 44 Punkten (Deutschland 60 Punkte) für sich. Damit ist der Ausgleich wieder geschafft, denn der Nationen-Pokal wanderte bislang gleichmäßig zwischen Deutschland (2011 + 2013) und Österreich (2012 + 2014) hin und her. Gewertet wurden dabei die jeweils schnellsten drei Läuferinnen und Läufer der beiden Nationen, deren Platzierungen in Punkte verwandelt wurden.
Günther Weidlinger, der siebenfache Silvesterlaufsieger, war nach seinem Karriereende heuer erstmals nicht auf der Laufstrecke unterwegs. „Ich genieße es, diesen Lauf einmal in Ruhe mitverfolgen zu können, auf der Bühne bin ich trotzdem dabei.“ Weidlinger fungierte im Lauf der Asse als Fachkommentator und gab dem Publikum interessante Einblicke aus Läufersicht.
Von den Veranstaltern bekam der ehemalige Spitzenathlet für seine langjährige Treue und großen Erfolge bei dem Lauf einen „goldenen Silvesterläufer“ überreicht. Die nächste Generation Weidlinger feierte aber bereits Silvesterlauf-Premiere: Günthers Sohn Patrice-Leon (4 Jahre) war im Kinderlauf mit dabei.
Veranstaltung mit Herz: Insgesamt waren in Peuerbach rund 700 Aktive dabei. Im Ziel empfangen wurden sie nicht nur von wärmenden Getränken und kleinen Stärkungen, sondern auch von einem bunt verzierten Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Prosit 2015“.
Ältester Teilnehmer war der 84-jährige Rudolf Oppel aus Marchtrenk, der die 6,8-Kilometer-Strecke in 47:42,60 min. bewältigte und damit die Klasse M80  gewann. Auch Oberösterreichs Landessportdirektor Gerhard Rumetshofer war auf dem Laufenden.
Der erste Startschuss des Tages erfolgte bei tiefwinterlichen Verhältnissen: Starker Schneefall begleitete die Jüngsten bei ihrem Auftritt auf der Silvesterlaufstrecke. Dennoch waren mehr als 300 Nachwuchsläufer in Peuerbach mit dabei. Der anhaltende Schneefall forderte das Streckenteam, das immer wieder mit dem Kehrwagen ausrückte und so für eine schneefreie Strecke sorgte. „Es wehte kein Wind und die Temperatur von minus 2 Grad war in Ordnung“, brachte es Ex-Läufer Weidlinger auf den Punkt.   
Auch der Stimmung im Publikum tat die Witterung keinen Abbruch, die Menge war wie immer begeistert von dem Laufspektakel am letzten Tag des Jahres. Für Unterhaltung sorgte Frenkie Schinkels im (singenden) Duett mit Marlena Martinelli, Garde-Girls und Trommlergruppen.
Zudem bot das neue „Silvesterlauf-TV“, zu sehen auf zwei großen Videowalls im Start-Ziel-Bereich, neue Einblicke in das Geschehen des Lauftages und das Rundherum der Veranstaltung. Viel Stimmung brachte auch die nach US-Vorbild installierte „Kiss Cam“, die Paare aus dem Publikum groß ins Bild brachte und zum Küsschen aufforderte.
Alle Ergebnisse unter www.pentek-timing.at bzw. www.silvesterlauf.at
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