Hat sich ein Interessent für den Einsatz als Bergretter qualifiziert, dann beginnt sein Ausbildungsjahr mit den Winterkurs I am Kasberg, wo die Grundlagen der Schnee- und Lawienenkunde, VS-Suche, Bergung aus der Lawine und Assistenz bei Notarzteinsätze auf der Piste geübt werden. Es folgt der Felskurs I in Spital am Pyhrn, bei dem der Anwärter die behelfsmäßige Bergrettung im Fels und eine fundierte GPS-Ausbildung vermittelt bekommt. Dazu Teil II unseres Videobeitrages.
Beim Winterkurs II geht es vom Prielschutzhaus ins Hochgebirge. Der planmäßige Lawineneinsatz, Skitourenausbildung und Biwak-Bau sind Ausbildungsziele. Vorbereitend für den Eiskurs wird auch die Spaltenbergung mit Skiern trainiert.
Höhepunkt der Ausbildung ist der Felskurs II. Im Sommer wartet der längste und für viele Anwärter der anspruchvollste Kurs. Während des Felskurs II bei der Welserhütte werden die behelfsmäßige und planmäßige Bergung und Rettung im Fels geübt, sowie eine Nachtübung (Nachtbergung) durchgeführt.
Außerdem absolvieren die Teilnehmer ein Klettertraining und als Höhepunkt den professionellen Einsatz mit den Rettungshubschraubern des Bundesheeres.
Der Eiskurs am Dachstein rundet das Ausbildungsjahr ab. Im Bereich der Adamekhütte wird der Bergretter für den vollen Gletschereinsatz geschult. Richtiges Anseilen und Verhalten am Gletscher, sowie die Behelfsmäßige und planmäßige Spaltenbergung werden geübt. Wenn das Wetter es erlaubt, wird als krönender Kursabschluss der Dachstein bestiegen.
Ein Großteil der Ausbildung wird in kleinen Gruppen, praktisch im Gelände, vermittelt. Aber auch die Theorie kommt nicht zu kurz. Am Abend eines jeden Kurstages wird das erlernte der Anwärter mittels Vorträgen vertieft und ergänzt.
Die Anwärter müssen darüber hinaus an Landessanitätstagen, die von Bergrettungsdienst-Arzte abgehalten werden, teilnehmen. Wichtig ist auch ein erneuter und aktueller Abschluss eines Ersten-Hilfe-Kurses.
Erst nach erfolgreicher Absolvierung dieses umfangreichen Programmes, können die Anwärter als vollwertige Mitglieder in die Ortstellen aktiv aufgenommen werden. Dafür sind gute Ortskenntnisse, gute Kondition, Kletter- und Schitourenkönnen und Erfahrung und der Wille zur Integration in die Gemeinschaft des Vereines sind Pflichtvoraussetzungen.
Den ausgebildeten Bergrettern werden auch nach der Grundausbildung weitere spezielle Aus- und Fortbildungskurse angeboten. Canyoning-Kurse, Hubschrauberfortbildungen, Kurse in Fels und Eis dienen zur Spezialisierung und Praxiserwerb.
Abwechslungsreiche Übungen von behelfsmäßigen und planmäßigen Bergen und Retten zu den unterschiedlichsten Witterungsverhältnisse und Bedingungen werden laufend durch das ganze Jahr hindurch in den Ortsstellen trainiert und geschult.
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