November 2021 - Nach dem fast vollständigen Herbst-Abschluss im heimischen Fußball können sich die Welser Sportfreunde über Ergebnisse im Judo, Tischtennis und Basketball freuen. Herausragend der Mannschafts-Staatsmeistertitel vom Judoklub LZ Multikraft Wels. Das TT-Team von SPG Felbermair Wels sorgt als Tabellenführer der 1. Bundesliga und Teilnehmer am Europa-Cup für erfreuliche Ergebnisse. Im Basketball kehrte Raiffeisen Flyers Wels nach einer Infektionswelle wieder erfolgreich zurück.
Judoklub holte nach 44 Jahren wieder Staatsmeistertitel
Als der ATSV Judoklub Wels 1977 den Mannschafts-Staatsmeistertitel holte, da war auch Willi Reizelsdorfer dabei, der sich anschließend nun schon jahrzehntelang als Jugendausbildner und sportlicher Begleiter von Sabrina Filzmoser hervortut. Am 20. November war Willi auch dabei, als LZ Multikraft Wels mit dem Borchashvili-Trio in Gmunden wieder einen Staatsmeistertitel nach Wels holte. Bild. Das Team inklusive Druckergarde war am Traunsee eine Macht - und der Jubel entsprechend groß.
Wels ist damit auch die neue Judo-Hochburg, die dank den Möglichkeiten im Welser Budokan und einer strebsam Funktionstruppe eigentlich schon längst als Hochburg besteht. Der Mannschaftstitel war dafür nur eine zusätzliche Bestätigung.
Multikraft Wels, angeführt von Olympia-Bronzemedaillengewinner und Kapitän Shamil Borchashvili (Bild), sicherte sich beim Final Four in Gmunden durch einen hoch verdienten 8:6-Sieg über Serienmeister Galaxy Wien den Mannschafts-Staatsmeistertitel. Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Welser Judokas den Grundstein zur ersehnten Goldmedaille gelegt.
Acht Mal in Folge hatte sich zuletzt Galaxy Wien den begehrten Titel in der Männer-Bundesliga geholt. 2019 wackelte schon der Thron. Nun ging diese Serie endgültig zu Ende. Die Wiener entpuppten sich aber als faire Verlierer. „Wels hat verdient gewonnen“, gratulierte Galaxy-Klubchef Thomas Haasmann. Den nach Gmunden mitgebrachten Sekt spendeten die Wiener spontan dem siegreichen Multikraft-Team.
„2019 waren wir schon knapp dran, nun ist nach 44 Jahren endlich der ersehnte zweite Titel gelungen“, strahlte Wels-Coach Manfred Dullinger. Mann des Tages war Kimran Borchashvili mit seinem Sieg über den für Wien kämpfenden Japaner Tatsuto Shima. „Er ist ein sehr routinierter Judoka. Ich konnte ihn zum ersten Mal bezwingen“, freute sich Kimran, der übrigens eine Woche vor dem Final Four geheiratet hatte.
Nach der 5:2-Pausenführung mussten die Multis noch einmal bangen. Wachid Borchashvili verspürte im Schulterbereich starke Schmerzen. Physiotherapeut David Geber und der Marchtrenker Arzt Dr. Ronald Ecker machten ihn aber im Eilzugstempo fit. Wachid bedankte sich bei seinen Helfern mit einem eindrucksvollen Ippon-Wurf und brachte Wels mit 8:4 uneinholbar in Führung.
Zuvor hatten Europameister Akil Gjakova und Shamil Borchashvili beste Vorarbeit zum ersehnten Titelgewinn geleistet. Erste Gratulantin per Whatsapp war Co-Trainerin Sabrina Filzmoser, die derzeit in den USA eine Helikopter-Ausbildung absolviert: „Eine multikräftige Leistung unseres Teams. Ich habe vor Freude geweint …“
Das Finale erreichte Multikraft Wels durch einen klaren 10:4-Erfolg über Bischofshofen. Der Welser Leichtgewichtler Daniel Leutgeb konnte dabei den Olympia-Siebenten von Tokio, Artem Lesiuk aus der Ukraine, einmal mit Ippon bezwingen. Gut gekämpft hat auch Michael Winkler. Er wurde jedoch wegen einer verbotenen Nackenrolle disqualifiziert. Weitere Punkte für Wels: Kimran und Shamil Borchashvili jeweils 2, Krisztian Toth 2, Akil Gjakova, Wachid Borchashvili und Varlam Liparteliani.
Die Jubel-Stimmen aus Wels
Shamil Borchashvili (Teamkapitän): „Wir haben im Finale gegen Serienmeister Galaxy Wien alles richtig gemacht. Dieser Titel macht mich richtig stolz.“
Manfred Dullinger (Bild, Bundesliga-Coach): „Dieser ersehnte Titel löst in mir ähnliche Emotionen aus wie die Olympia-Medaille von Shamil Borchashvili in Tokio. Danke an alle, die an diesen tollen Erfolgen mitgearbeitet haben.“
Ernst Faber (Vereinspräsident): „Die lange Aufbauarbeit und die intensive Talenteförderung wurden belohnt. Ich bin stolz auf unseren Judoverein.“
Lukas Hader (Vereinspräsident): „Ich habe am Mattenrand mitgefiebert. Toll, wie stark sich unsere Mannschaft präsentiert hat.“
Manfred Rumpl (Obmann-Stellvertreter): „Ein Traum wurde Wirklichkeit. Der zweite Titel nach 44 Jahren hat für uns eine große Bedeutung.“
Franz Mitter (Erfolgsmanager 1977): „Gratulation! 1977 feierten rund 1000 Fans in der Sporthalle Lichtenegg überschwenglich den ersten Titel für Wels. Schade, dass diesmal das Finale wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer über die Matte gehen musste.“
TT-Team verteidigte Tabellenführung
Aktuell ging es in der TT-Saison mit dem Schlagerspiel von Titelverteidiger Wr. Neustadt gegen SPG Felbermayr Wels am 19. November weiter. Vor Live-Kameras (Sport+) siegte das Welser Team 4:2 und nahm Revanche für die Auftakt-Niederlage. Matchgewinner war der 21-jährige Tscheche Jiri Martinko (Bild) der zum Auftakt den Ex-Welser Kojic 3:2 besiegt und für drei Punkte verantwortlich war.
Die TT-Saison 2021/22 startete mit dem ersten internationalen Höhepunkt. Der Welser TT-Spitzenklub mit neuem Namenssponsor und neuen Legionären siegte in der Vorrunde der Champions League, Gruppe B, daheim gegen die Klubs aus Ungarn (Pecs) und Belgien (Hoboken), verlor aber gegen Neu-Alm (Deutschland).
Die beiden Ersten in dieser Gruppe (Neu-Ulm, SPG Felbermayr Wels) kamen in die Königsklasse, wo Wels in der Gruppe A in Düsseldorf gegen Titelverteidiger Düsseldorf mit Topstar Timo Boll (0:3) sowie Sporting Lissabon aus Portugal (1:3) und Borgen aus Spanien (3:2) antreten musste. Mit aber nur einem Sieg geht es im jetzt im Europacup-Achtelfinale in Wels weiter.
Die Meisterschaft startete am 5. September mit einem 4:1-Erfolg von SPG Felbermayr Wels im Lokalderby auswärts gegen SPG Linz. Am 8. Oktober folgte ein 4:0-Heimsieg gegen Stockerau (Levenko, Nandor Ecseki, Jiri Martinko und das Doppel Nandor Ecseki / Jirí Martinko. Am 9. Oktober gelang ein 4:1-Heimsieg gegen den Badener AC, wobei Levenko 2, Ecseki und das Doppel Exseki/Martinko erfolgreich waren.
Weiter ging es mit einem 4:1-Erfolg in Kapfenberg und nun mit einem 4:2-Erfolg in Wr. Neustadt
Nach mehr als drei Stunden stand der 4:1-Erfolg in Kapfenberg fest. Für die Punkte sorgten wieder Levenko, Nandor Ecseki, Jiri Martinko und das Doppel Nandor Ecseki / Jirí Martinko. Im Spitzenduell in Wr. Neustadt siegten Martinko 2, Levenko und das Doppel Ecseki/Martinko. Heute FREITAG kommt Schlusslicht Kennelbach nach Wels und am SONNTAG ist Wels in Salzburg zu Gast.
Tabelle 1. Bundesliga (Oberes Play off, aktuell): 1. SPG Felbermayr Wels 18/5 (20:5/64:32), 2. TTC Wr. Neustadt 16/5 (14:12/52:41), 3. UTTC Salzburg 15/5 (17:9/56:42), 4. SPG Linz 13/5 (14:14/47:55), 5. Badener AC 12/5 (14:14/51:50), 6. UTTC Stockerau 12/5 (10:15/43:51), 7. KSV Kapfenberg 9/5 (10:18/47:58), 8. UTTC Kennelbach 8/5 (7:19/32:63).
Tabelle 2. Bundesliga (aktuell): 1. TS Innsbruck 27/10 (55:37/193:149), 2. SG Übelbach/Don Bosco 19/8 (42:27/145:105), 3. Gunztramsdorf 18/7 (38:17/130:75), weiters: 7. SPG Felbermayr Wels 2 15/5 (28:20/100:78). Das Welser Zweier-Team hat erst fünf Spiele bestritten. Weiter geht es gegen St. Veit/Hainfeld (4.12./H), Guntramsdorf (5.12./H) und Kapfenberg 2 (11.12./A).
Nach Virusproblemen 88:69-Heimsieg für Flyers Wels
Nach einem bemerkenswerten Start von Raiffeisen Flyers Wels mit einem Lokalderbysieg in Gmunden folgten Infektionen, eine Heimniederlage gegen Traiskirchen und eine Absage mehrerer Spiele. Der Neustart erfolgte mit einem Rumpfteam in Wien und einer saftigen Niederlage. Am 20. November folgte aber ein Heimsieg gegen Timberwolves Vienna. Besonders erfreulich auch für die Spieler die tolle Unterstützung von den Rängen, die nun wieder fehlt.
Am 27. November fehlten gleich fünf Spieler im Nachtrags-Heimspiel gegen UBSC Graz, das erst in der Verlängerung 83:93 verloren ging. Am SAMSTAG geht es in St. Pölten weiter.
Der Außenseiter gewann Lokalderby klar. Am 10. Oktober begann für Raiffeisen Flyers Wels gleich die Meisterschaft mit dem ersten Lokalderby beim Titelverteidiger Gmunden. Der Lokalrivale hatte zuvor den Supercup gegen Oberwart mit 82:61 gewonnen. Titelfavorit ist allerdings der BC Vienna, der mit Gmundens Topscorer Murati und neuen Legionären schwer zu schlagen sein wird.
Trotzdem waren die Welser krasse Außenseiter. Daher überraschte der schließlich so klare 89:69-Erfolg in Gmunden. Mitentscheidend waren die beiden neuen Legionäre Sam Orf (22 Punkte) und James Lull (17 Punkte).
Im ersten Heimspiel gegen Traiskirchen (80:87) folgte gleich - auch wegen einer Verkühlungswelle - ein Dämpfer. Wegen Viruserkrankungen trotz Impfung mussten die Spiele im Cup gegen St. Pölten, im intern. Bewerb gegen Pardubice und die Meisterschaftsspiele gegen Kapfenberg und Graz abgesagt werden.
Weiter ging es mit einem Neustart und einem Rumpf-Team in Wien gegen Vienna (71:101). Am 13. November musste das Cup-Nachtragsspiel in St. Pölten neuerlich abgesagt werden.
Am 20. November gelang der Neustart noch ohne Lamesic und Andjelkovic. Daheim wurde aber dank der US-Boys James Lull (Bild) und Sam Orf (zusammen 50 Punkte) gegen Timberwolves Wien mit 88:69 gewonnen Die Meisterschaft ist aber durch die Infektionswelle vor einem vorzeitigen Abbruch nicht gefeit. Auch in der aktuellen 6. Runde fiel ein Spiel aus.
Nachtrag (4. Runde): Raiffeisen Flyers Wels - UBSC Graz 83:93 n.V. (20:22, 20:17, 21:20, 15:17, 7:17) Razdevsek 16, Delaney 15, von Fintel 13, Orf 13, Lull 12, Jakupovic 12, D. Tepic 2.
7. Runde (4./5. Dezember): SA 17:30 St. Pölten - Raiffeisen Flyers Wels, Timberwolves Vienna - Traiskirchen, 20:00 BC Vienna - Kapfenberg, SO 17:30 Gmunden - UBSC Graz, Klosterneuburg - Oberwart.
6. Runde: Raiffeisen Flyers Wels - Vienna Timberwolves 88:69 (16:11, 26:18, 22:21, 24:19) Lull 27, Orf 23, Razdevsek 15, Delaney 14, von Fintel 4, Gatterbauer 3, D. Tepic 2; Klosterneuburg - Gmunden 68:106, Kapfenberg – UBSC Graz 89:69, Oberwart - St. Pölten 62:74, BC Vienna - Traiskirchen abgesagt.
Tabellenstand Superliga (aktuell): 1. UBSC Graz 10/6 (469:439), 2. Oberwart 8/6 (480:399), 3. BC Vienna 8/5 (433:338), 4. St. Pölten 8/6 (452:447), 5. Gmunden 6/5 (422:378), 6. Kapfenberg 4/5 (394:392), 7. Raiffeisen Flyers Wels 4/5 (411:419), 8. Timberwolves Vienna 2/6 (406:461), 9. Traiskirchen 2/4 (275:339), 10. Klosterneuburg 2/6 (386:496).