20. Mai 2021 - Das TT-Meisterschaftsfinale fand am 20. Mai in Wels statt, unser stolzer ETTU-Cupfinalist war dabei aber nur Gastgeber. Wr. Neustadt holte sich gegen Wels-Bezwinger Salmiz mit einem 4:2-Erfolg den Staatsmeistertitel. Allerdings vor ORF-Kameras und einer trostlosen Kulisse.
Mehr als tröstlich. Wie erhofft konnte sich SPG Walter Wels im ETTU Europe Cup in Varazdin (Kroatien) erfolgreich für das vorzeitige Ausscheiden im Meisterschafts-Semifinale rehabilitieren. Mit zwei Erfolgen in der Gruppe C, beachtlichen Erfolge im Viertelfinale und Halbfinale schaffte das Welser Team den Finaleinzug, das mit einem 1:3 gegen Titelfavorit Pontoise aus Frankreich endete.
In der Gruppe C war SPG Walter Wels nach dem durch Corona-Positivtestes verunglückten Antretens im der Champions League hier mit Irun Leka Enea aus Spanien und PEAC Kalo-Meh Pecs aus Ungarn ausgelost. Gegen die Spanier gab es einen 3:0-Erfolg, wobei Kojic, Szudi und Levenko siegten.
Nach einem 3:1 gegen die Ungarn (mit den Ex-Welsern Demeter und Petö) folgte der Erfolg im Viertelfinale gegen Ostrava (Tschechien) 3:0 und im Halbfinale gegen den spielstarken Klub aus Messina ebenfalls mit einem 3:0 dank dreier 3:2-Einzelsiege. Damit war der unerwartete Finaleinzug erreicht.
In der Gruppe D stand Wr. Neustadt ebenfalls bereits in Viertelfinale, denn gegen UMMC Jekaterinenburg II (Russland), TTTC Enfireex Ostrava (Tschechien) und Odorheiu Secuiesc (Rumänien) gab es jeweils 3:0-Erfolge. Die Niederösterreicher schieden aber im Viertelfinale mit einem 0:3 gegen die Italiener aus Messina aus.
In der Gruppe A ist Österreich durch Daniel Habesohn vertreten, der für den deutschen Klub aus Mühlhausen spielt. Der Titelmitfavorit besiegte Borges (Spanien) 3:1 und Libertas Marinkolor (Kroatien) 3:0. Im Viertelfinale wurde Pecs 3:0 besiegt, dann scheiterten die Deutschen im Semifinale gegen Titelfavorit Pontoise.
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Ein Blick zurück auf die Meisterschaft
Nach einem erfolgreichen Grunddurchgang in der TT-Bundesliga, den SPG Walter Wels klar beherrschte und aus 16 Spielen insgesamt 48 Punkte holte, war der Verein naturgemäß auch Titelfavorit.
Doch schon im ersten Semifinale scheiterte das Welser Team (und dabei besonders Kojic und Szudi) überraschend in Salzburg und verlor dort sogar klar mit 1:4. Nur mit einer Sonderleistung hätte man am 3. Mai im Rückspiel daheim den Finaleinzug noch schaffen können. Doch in Wels reichte es nur zu einem 3:3. In der Meisterschaft hatte das Team gegen Salzburg zweimal mit 4:0 gewonnen.
Die fast unglaublichen Einzelspiele in Salzburg:
Koyo Kanamitsu - Frane Kojic 3:0 (11:4, 10:12, 11:8, 11:8)
Francisco Sanchi - Andreas Levenko 0:3 (2:11, 6:11, 11:13)
Carlo Rossi - Adam Szudi 3:0 (11:9, 11:3, 11:6)
Kanamitsu/Rossi - Kojic/Szudi 3:1 (11:8, 4:11, 11:8, 13:11)
Koyo Kanamitsu - Andreas Levenko 3:1 (11:5, 13:11, 10:12, 11:8)
Beim Rückspiel startete Wels mit Erfolgen von Levenko gegen Sanchi (3:0) und Kojic gegen Kanamitsu (3:1), doch dann unterlag überraschend Szudi gegen Rossi (1:3). Das war die Vorentscheidung. Nach dem Doppelsieg von Kojic/Szudi gegen Kanamitsu/Rossi (3:0) entschied die Niederlage von Levenko gegen Kanamitsu (1:3) endgültig für die Salzburger. Damit war das fünfte Spiel bedeutungslos geworden. Mit dem 3:3 schied Wels aus.
Das vorzeitiges Scheitern war aber besonders bedauerlich, denn das Finale steigt am 20. Mai in Wels. Wr. Neustadt scheint dort gesetzt, gegen Titelverteidiger Stockerau gab es auswärts einen 4:2-Erfolg und daheim einen 4:1-Erfolg. Erstmals sind im Finale auch wieder Zuschauer zugelassen.
In der nun beendeten Meisterschaft, die allerdings erst mit einem Finalbewerb der ersten Vier abgeschlossen wird, verlor SPG Walter Wels nur einmal (gegen Erzrivalen Stockerau auswärts) und spielte im bereits bedeutungslosen Heimspiel gegen Wr. Neustadt 3:3.
Die Überlegenheit in der Meisterschaft zeigt sich auch in der Einzel-Rangliste, die das Welser Duo Frane Kojic (16:1) und Adam Szudi (15:1) anführt. Auf Rang 4 folgt Andreas Lovenko (14:4), der auch bei einem intern. Turnier in Doha durch ausgezeichnete Leistungen auffiel.
1. TT-Bundesliga (Endstand): 1. SPG Walter Wels 48/16 (61:9, 191:67), 2. Wr. Neustadt 40/16 (52:26, 177:111), 3. Stockerau 38/16 (48:34, 174:139), 4. Salzburg 36/16 (44:32, 156:131), 5. Kapfenberg 34/16 (40:38, 157:145), 6. SPG Linz 34/16 (41:41, 151:145), 7. Baden 27/16 (26:50, 114:169), 8. Oberwart 26/16 (25:48, 113:166), 9. TS Innsbruck 16/16 (5:64, 37:197).
Das Einser-Team von SPG Walter Wels holte sich 2020 den Cupsieg, die heimische Winterkrone und gewann auch den Grunddurchgang souverän. Daher hatte man sich auch auf die international Herausforderung gefreut und diese auch genützt.
Im Bild Trainer David Huber mit seiner Vierer-Mannschaft Frane Tomislav Kojic, Dominique Plattner (wechselt zum SV Sankt Urban), Adam Szudi und Andreas Levenko. Ein Jahr der Unterschiede und sorgt wieder einmal Kritik an einem Finalbewerb der ersten Vier, denn der Erfolg über die gesamte Meisterschaft hinweg wird so mehr oder minder wertlos. Die Verträge von Kojic und Szudi laufen aus, der Verein wird um Levenko ein neues Team aufbauen müssen.