Das berührt zumindest die Stammbevölkerung von Wels: Ausgerechnet Immobilien-Entwickler Andreas Hüthmayr, der einen Teil des Greif-Grundstückes erworben hat, musste aktuell eine weitreichende Entscheidung treffen: Da sich keine vernünftige Lösung bezüglich der Außenmauern des Hauses Greif ergab, muss jetzt der gesamte Südtrakt (also der Gebäudeteil entlang des KJ-Platzes) vollständig abgetragen werden.
Hier wird nun ein Neubau errichtet, vom traditionsreichen Hotel GREIF und seiner genau 250-jährigen (!) Geschichte bleibt nichts mehr übrig. Am 1. Oktober 1984 hatte Franz Doppler zur Neueröffnung und Wiederbelebung des Welser Kommunikationszentrums im Hause Greif eingeladen. Einzig der Stadtball und der Theatersaal (das einzigartige Wagner-Festival zählte zu den Höhepunkten) konnten dieses Ziel erfüllen.
Erhalten bleibt der Gebäudeteil mit dem Stadttheater, daneben errichtet die Stadt entlang der Rainerstraße ein neues Amtsgebäude. Gegenüber ist gerade der AMS-Neubau in Arbeit, dazu wurde ebenfalls das bestehende - allerdings unansehnliche - Altgebäude gänzlich abgerissen.
Andreas Hüthmayr wollte die Außenmauern des ehemaligen Hotels unbedingt erhalten, aufwändige Stützarbeiten wurden zuletzt vorgenommen. Doch jetzt wird der Südtrakt gänzlich abgerissen. Foto: Dieser Anblick wird bald nur noch in den Geschichtsbüchern zu sehen sein. Der Investor hatte zum Greif durch seine gemeinsame Firma mit Franz Doppler eine besondere Beziehung. Nach dem Tod des Greif-Besitzers sah sich dessen Sohn nicht in der Lage einen sündteuren Umbau des Komplexes vorzunehmen, eine Seniorenresidenz – wie sich auch seine Mutter gewünscht hätte – wäre für die Stadt eine willkommene Ergänzung gewesen.
Vom Hotel Greif wird also nur noch das Stadttheater übrig bleiben, das von der Stadt renoviert und mit einem neuen großzügigen Eingangsbereich versehen wird. An einem zentralsten Punkte der Stadt wird ein völlig neues Gebäude entstehen. Die Baubewilligung wurde bereits erteilt.
Der Verkauf der Immobilie an die Stadt und an Hüthmayrs Firma ging Ende 2016 über die Bühne. Franz Josef Doppler erwarb in Schleißheim das Schloss Dietach und zog dorthin um. 2019 errichtet die Stadt in der Rainerstraße das neue Amtsgebäude, das unter anderem das Amtsgebäude 2 gegenüber der Stadtpfarrkirche ersetzen wird.
Im Hüthmayr-Neubau soll wieder die BIPA-Filiale zurückkehren, die während der Bauzeit Räumlichkeiten neben der VKB-Bank nützt. Außerdem wird die Innenstadt-Polizeistation von der Roseggerstraße ins neue Gebäude am KJ-Platz übersiedeln. Im Dachgeschoss sind drei Penthouse-Wohnungen geplant. Außerdem sollen Büroräumlichkeiten und Wohnungen entstehen. Mit der Hoteliers-Familie Edmund und Sophie Hauser wird noch über eine Dependance verhandelt.
Über das neue Erscheinungsbild des Neubaus wurde auch im Gestaltungsbeirat beraten. Der Wunsch von Bürgermeister Andreas Rabl, die Fassade zu historisieren, fand keine Zustimmung.
Unsere Fotos und Filmausschnitte beweisen, wie sehr sich Andreas Hüthmayr zumindest um den Erhalt der Greif-Fassade bemüht hatte.
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