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welsWels Stadt | Wirtschaft | 16.10.2017

Applaus für Zukunfts-Stromproduktion an der Traun

Vorbild-Wasserkraftwerk für Wels

In Zeiten wie diesen ein Wasserkraftwerk zu bauen erfordert eine hohe Investitions-Bereitschaft und eine langfristige Planung. Deshalb gab es am 28. September auch viel Applaus für die Investoren beim offiziellen Spatenstich für das neue Flusskraftwerk Traunleiten am Westrand des Welser Stadtgebietes. Das rund 106 Jahre (seit 1901) bestehende alte Kraftwerk wurde abgestellt und die Bauarbeiten für den Neubau mit umfangreichen Erdarbeiten der ARGE Felbermayr-Porr bereits gestartet.
Ab November 2019 soll das neue Traun-Kraftwerk Traunleiten des Unternehmens Wels Strom GmbH in Betrieb gehen, mit insgesamt 91 GWh Jahresleistung kann die kommunale Versorgung von rund 30.000 Haushalten mit erneuerbarer Energie nachhaltig gesichert werden.
Gestartet wurde das größte Projekt der Unternehmensgeschichte der eww-Gruppe: Mit einer Investition von 48 Millionen Euro wird das Kraftwerk etwas unterhalb des alten Standortes neu gebaut und somit eine nachhaltige sowie saubere Energieversorgung für weitere Generationen gesichert. Durch eine neue Turbinenanordnung und größere Fallhöhe wird 80% mehr Leistung produzieren und gleichzeitig 85.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Wer noch in „Alpendollar“ denkt und den Wertverlust seit Einführung des Euros einschließt, für den würden sich Gesamtkosten im Bereich von 850 Millionen ATS ergeben. Und damit wird die enorme Investitionshöhe auch noch deutlicher unterstrichen. Wir haben die Spatenstichfeier mit der Kamera verfolgt... 


Kraftwerk-Architektur & Umfeld
Das neue Kraftwerk wird sich aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten völlig unauffällig und attraktiv in die Natur einfügen. Vom Zufluss aus wird das neue Kraftwerk nicht mehr zu sehen sein. Der Naturraum des Natura 2000 Europaschutzgebietes wird aufgewertet und den Anforderungen der Umweltverträglichkeitsprüfung entsprochen.
Durch den Einsatz eines neuen 70 Meter breiten, horizontalen Einlaufrechens werden Fische besonders geschützt. Vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere und Erholungsräume für den Menschen werden durch die dynamische Restwasser-Bewirtschaftung geschaffen. Ein Naturerlebnisweg mit Wassergarten, Kräutergarten, Naschgarten und Obstgarten ist ebenso geplant wie eine Aussichtsplattform.
Hohe regionale Wertschöpfung
Das Unternehmen Wels Strom GmbH, an dem auch die Energie AG beteiligt ist, schafft mit dieser hohen Investition für Versorgungssicherheit mit regionaler Wertschöpfung: Während der zweijährigen Bauzeit werden in Wels und Umgebung durch dieses Projekt rund 500 (!) Arbeitsplätze gesichert. Als Finanzierungspartner ist die Raiffeisenbank Wels mit an Bord.  
Geschäftsführer Ing. Friedrich Pöttinger sprach von einem Top-Projekt, das in dem Ökostrom Vorzeigeland OÖ mit hoher regionaler Wertschöpfung und damit Partnerfirmen und Planern vor Ort umgesetzt wird. Natur, Umwelt und Technik im Einklang, diese Kombination steht an vorderster Stelle.
„Strom aus erneuerbaren Quellen wird auch in den nächsten Jahrzehnten Öl im Getriebe der Digitalisierung sein und wir errichten hier unter Wahrung von Sicherheit, Kosten, Anrainer und Umwelt ein Kraftwerk für Generationen“, so der für Technik verantwortliche Geschäftsführer DI Franz Gruber.
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer gratulierte zur „Entscheidung mit Weitblick und wirtschaftlicher Vernunft.“ Am Industriestandort Oberösterreich brauche es mutige Investitionen wie diese, denn nur dadurch würden Arbeitsplätze geschaffen und Wertschöpfung generiert. Es gelte hierzulande, die Ressourcen an erneuerbarer Energie hocheffizient zu nutzen, Wels Strom sei dafür beispielgebend.
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl betonte den Aspekt der Versorgungs-Sicherheit für 30.000 Haushalte auf Jahrzehnte hinaus. Zudem freue es ihn, „dass hier eines der günstigsten und modernsten Kraftwerke in ganz Österreich entsteht, wünscht allen beteiligten Firmen eine unfallfreie und erfolgreiche Bauausführung. Die Top-Positionierung von Wels als Wirtschaftsstandort wird durch dieses Jahrhundertprojekt wiederum gestärkt“.
Der offizieller Spatenstich für das Kraftwerk Traunleiten (im Bild von links): Ing. Friedrich Pöttinger, (GF Wels Strom), Dr. Andreas Kolar (Vorstand Energie AG OÖ), Mag. Florian Niedersüß (Vorstandssprecher eww Gruppe), Bürgermeister Dr. Andreas Rabl, LH Mag. Thomas Stelzer, DDr. Werner Steinecker (Generaldirektor Energie AG), DI Franz Gruber (GF Wels Strom), DI Stefan Stallinger (Vorstand Energie AG), Ing. Wolfgang Nöstlinger (Vorstand eww Gruppe).
Die Spatenstichfeier erinnerte aber auch daran, wie Erich Rondonell jahrzehntelang als Geschäftsführer geradezu sensationell aus einem typisch politisch geprägten Stromversorger ein vielseitiges Dienstleistungsunternehmen entwickelt und im Strombereich rechtzeitig die Energie AG Oberösterreich mit an Bord geholt hat.
Die Stadt Wels hat dadurch eine mehr als leistungsfähige Unternehmensgruppe, die dank der Führungskräfte unter der Gesamtführung von Mag. Florian Niedersüß auch wirtschaftlich ein gesunde Grundlage für die Stadtverwaltung bietet.
Übrigens: Da die Politik ja gerne Auszeichnungen verteilt, Erich Rondonell hätte sich die Ehrenbürgerschaft der Stadt mehr als redlich verdient.
Aktuelle Entwicklungen und Informationen zum Wasserkraftwerk-Projekt sind zu finden unter www.welsstrom.at/kwt 


Bildergalerie

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