Wels hat sich als erstmaliger Zielort der 69. Österreich-Radrundfahrt bewährt. Die als Sportmuffel bekannten Welser zeigten sich zumindest beim Finale auf der Ringstraße von der besten Seite. Dank der Zusatzrunden durch die Neustadt und Vogelweide kamen die Zuschauer in den Genuss dreier Zieleinfahrten. Auch wenn das heimische Felbermayr-Team an diesem Tag keinen Heimsieg landen konnten, so war der Jubel um den Gesamtsieger Stefan Denifl aus Tirol entsprechend groß. Dank Radsport-Animator Paul Resch (Bild) gelang ein perfektes Finale. Hier ein Filmbeitrag aus der Sicht des Publikums.
Gefeiert wurden auch der Marchtrenker Felix Großschartner, der nur um eine Sekunde als Vierter der Gesamtwertung das "Stockerl" versäumte und vor allem Riccardo Zoidl, der am Vortrag nur knapp den Glocknerkönig und den Etappensieg als jeweils Zweiter verpasste. Bild. Nur ganz knapp verpasste Riccardo den Glocknerkönig... In der Gesamtwertung belegte das Welser Felbermayr-Team Rang 15 (Zoidl), Rang 26 (Rabitsch, 2. Gesamt-Bergwertung), Rang 52 (Markus Eibegger), Rang 62 (Daniel Lehner) und Rang 106 (Marcel Neuhauser). Das Team musste den Schock des Ausschlusses von Matija Kvasina verkraften, der wegen eines Dopingvergehens von der Rundfahrt ausgeschlossen wurde.
Attraktives Rahmenprogramm für Minderheit
Wie wenig sich die Welser als aktive Zuschauer von Sportveranstaltungen (mit Ausnahme Basketball) zeigen, bewies am Samstag-Vormittag das attraktive Rahmenprogramm. Während Bands aufspielten, Einrad- und BMW-Spitzensportler begeisterten, waren wenigstens auf dem Stadtplatz und in der Fußgängerzone die Lokale bestens besucht. Wir zeigen hier noch einen Ausschnitt dieses sportlichen Zusatzangebotes mit einem eigenen Filmbeitrag.
Hoher Aufwand für Abwicklung
Einen enormen Aufwand erfordert die Organisation einer derartigen Rundfahrt. Polizei-Einsatz inklusive Hubschrauber, Absperrungen, Auswahl der oft schwierigen Strecken, Präsentation der Sponsoren, Begleitfahrzeuge und vieles mehr müssen koordiniert werden, damit die Radrennfahrer ohne Hindernis die Etappen absolvieren können.
Zielorte zu finden, Sponsoren auch für Sprints aufzutreiben, Verständnis für den Radsport und die dadurch auftretenden Behinderungen für den Verkehr zu erhalten - sind weitere Sorgen der Veranstalter.
Was man aber den Initiatoren nicht weiter empfehlen kann sind die immer schwieriger werdenden Etappen. Da werden die Sportler mehr als herausgefordert, der Griff nach unerlaubten Mitteln oft auch verständlich.
Rundfahrtziel erfreute die Zuschauer
Die Leistungen der Radsportler sind spätestens nach dem Zieleinlauf zu erkennen. Speziell nach einer Rundfahrt - und diese war heuer durch die Hitze zusätzlich erschwert - zeigen sich die Spuren. Obwohl am Vortrag (Großglockner) fast 3800 Höhenmeter absolviert werden mussten, legten die Rennfahrer die letzten 203 km in einem Schnitt von über 45 km zurück. Vergleicht man den persönlichen Aufwand im Radsport mit dem Fußball (inklusive finanziellem Erfolg) kann man die Radrennfahrer alle nur bewundern...
Daher war auch die Begeisterung im Ziel in Wels höchst erfreulich, Wels hat sich auch durch das Radkriterium bereits einen positiven Namen für den Radsport erworben. Dank Paul Resch und seiner Motivations-Künsten hat sich die Stadt Wels nun auch zur Radsportstadt Österreichs entwickelt. Hervorzuheben ist auch das Welser Organisations-Team unter Leitung von Hans Kienberger. Das touristische aktuelle Angebot von Wels aus könnte sich nun doppelt positiv auswirken.
Gesamtwertung 69. Österreich-Radrundfahrt: 1. Stefan Denifl ((Bild, Aqua Blue Sport) 27:10:07 Stunden; 2. Cedlio Fernandez Cruz (Spanien) + 0,37 sek.; 3. Morenoa Lopez (Kolumbien) + 0,59 sek. 4. Felix Großschartner 1,00 min.; weiters: Riccardo Zoidl + 4:43 min.; 26. Rabitsch 14:23 min.; 52. Eibegger +41:26 min., 62. Lehner + 45:47; 106. Neuhauser (alle Felbermayr-Team Wels) 1:12 Stunden.
Der Tag begann mit musikalischer Begleitung in der Schmidt- und Bäckergasse, dem Tourstopp der Harley-Davidson-Tour, einer BMX-Show mit Pro-Rider Senad Grosic und einer Einrad-Show von Weltmeister Johannes Baumkirchner mit seinem Team aus Gallspach.
Tourfinale auf der Ringstraße. Ziemlich pünktlich gegen 15.15 Uhr kam es zur ersten Zieleinfahrt, dann folgten noch zwei Runde über die Neustadt und Vogelweide zum endgültigen Endziel auf der Ringstraße. Auch wenn es keinen heimischen Tagessieg gab, so konnte der Gesamtsieger Stefan Denifl aus Tirol entsprechend gefeiert werden.
Am Mittwoch, 26. Juli, startet wieder das Innenstadt-Kriterium in Wels! Ein Eindruck vom Finale in Wels können auch die 36 Schnappschüsse vermitteln...