Wels & Thalheim hat einen prominenten und erfolgreichen Unternehmer verloren. Der Familie Fehringer gelang am 25. April ein würdiger Abschied von DI Rudolf Fehringer (Bild), der kürzlich bei einer Reise nach Italien an einem plötzlichen Herztod verstarb. Nach einem Begräbnis im engsten Kreis im Familiengrab in Thalheim lud die Familie führende Mitarbeiter, Freunde und Bekannte zu einer Gedenkmesse in die Stiftskirche Kremsmünster ein. Rund 800 waren gekommen, um sich von einer besonderen Persönlichkeit zu verabschieden.
Gedenkort. Dort wo sein Vater ins Stiftsgymnasium ging, konnten viele gedanklich von einem Weggefährten Abschied nehmen, der Bedeutendes in seinem Leben geschaffen hat. Sohn DI Markus Fehringer (im Bild) hielt einen ausführlichen Nachruf auf seinen Vater, der viel Freude mit seinem Nachfolger hatte. Ein vielfaches Mitgefühl wurden auch Witwe Ricky, Tochter Katrin, Schwiegertochter und den Kindern zu teil.
Erfolgs-Team Rudolf & Ferdinand
Haupt-Weggefährte Ing. Ferdinand Stadler (Bild unten) hielt einen sehr bewegten Nachruf, war er es doch der seit über 30 Jahren wesentlich zusammen mit dem Verstorbenen die Firma zu einer der erfolgreichsten Baufirmen in Österreich aufbaute. Ob es das Engagement in Deutschland oder der Bau des Linzer Rathauses war, die Baufirma Gerstl entwickelte sich stetig weiter und konnte sich auch in Wien und Niederösterreich einen Namen schaffen.
USA-Erlebnis. Der im 73. Lebensjahr verstorbene Rudolf Fehringer war nach seinem Architekturstudium einige Jahre in den USA und bekam dort eine Einberufung in den Vietnam-Krieg. Sein verständlicherweise fluchtartiges Verlassen des Landes führte jahrelang zu einem Einreiseverbot. Der 1944 geborene und in der Maximilianstraße im Elternhaus wohnende Rudolf zog später nach Thalheim, wo sich die Familie nahe der Pfarrkirche ansiedelte.
Rudolf Fehringer & die Stadt Wels
Rudolf Fehringer blieb trotzdem mit seinem Herzen auch ein Welser, die Stadt verdankt ihm zahlreiche Initiativen. Ob es die Übernahme des Volksgartencenters oder der Gortana-Passage war, ob es um die Entwicklung des Marktgeländes war – Rudolf Fehringer war keine auch undankbare Aufgabe zu schwierig. Mit der Gründung der Firma Norikum, die in Wels bereits Tausende Wohnungen errichtet hat und gerade neue Wohnanlagen baut, konnte Rudolf seine Leistungen als Architekt entsprechend positiv umsetzen.
Sein jüngstes Anliegen war es eine entsprechende Bürostruktur auf dem Gelände des Bauhofes in der Kalkofenstraße zu schaffen. Die Fertigstellung im Herbst wird er nicht mehr miterleben können. Rudolf hat aber mit seinem Führungsteam die Grundlage geschaffen, dass sich die rund 1300 Mitarbeiter des Gesamtunternehmens keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen müssen. Sohn Markus hat er mit auf den Weg gegeben: „Hinter jedem Mitarbeiter steht auch eine Familie. Daran müssen wir immer denken.“
Mehr als 60 Jahre verbunden…
Die Verbindungen der Familie Heyss und Fehringer in Wels begann 1950, als Detlef und Rudolf gemeinsam die damalige Volksschule in der Herrengasse besuchten. Gleichzeitig wohnten beide Familien in der Maximilianstraße. Die Familie Heyss bezog später im Nahbereich des Bauhofes eine Villa und Rudolf kaufte nach Pensionierung von Vater DI Karl Heyss dessen Firmenareal der Baufirma Innerebner & Mayer für ein zusätzliches Bauhoflager.
Straßenbenennung folgt. Für Bürgermeister Dr. Andreas Rabl, der auch der Gedenkmesse beiwohnte, ist es nach den längst erfolgten Auszeichnungen des Unternehmers ein Bedürfnis möglichst bald eine Straße mit dem Namen Rudolf-Fehringer zu verbinden.
Bürgermeister im Dauereinsatz
Andreas Rabl war schon als Oppositionspolitiker ein kritischer Mensch, wenn es um die Haushaltsführung im Magistrat ging. Um seine Funktion als Bürgermeister sollte ihn aber aktuell niemand beneiden. In welche Untiefen der Stadtverwaltung er geraten ist, das konnte er sich nicht einmal in den negativsten Gedanken ausmalen.
Nicht nur die maßlose Geldverschwendung und der Personalüberschuss begegnen ihn seit Amtsantritt. Zusätzlich türmen sich neben rechtlichen Hindernissen auch Probleme auf, die trotz Unrechtmäßigkeit kaum aus der Welt zu schaffen sind. Seine Erfahrungen als Rechtsanwalt sind zwar hilfreich, doch es warten noch viele Hürden auf dem Weg zur möglichst sinnvollen und sparsamen Stadtverwaltung.
Während im Gemeinderat auch „dank“ Fernsehdirektübertragung via Internet (ein deutliches Minderheiten-Programm) der Versuch gestartet wird dem Bürgermeister schwere Fehler vorzuwerfen, lässt sich Andreas Rabl nicht von seinem Weg abbringen.
Die politischen Grabenkämpfe haben ihn in seinem Streben nur noch bestärkt. Viele Mitstreiter hat er nicht, trotzdem ist sein Engagement für die Stadt kaum zu bremsen. Wels verdankt ihm schon jetzt nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Konsolidierung des Stadthaushaltes, sondern es gibt bereits spürbare Erfolge bei der Verbesserung der Infrastruktur.
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