Wiederum wurde vor Beginn der Radsportsaison zur Team-Präsentation geladen. In den repräsentativen Räumen des WELIOS überzeugte am 2. Februar das Radteam Felbermayr-Simplon Wels nicht nur durch ein starkes 12-köpfiges Team, sondern auch mit einem professionellen Auftreten. Denn neben den Sportlern wurden auch die zahlreichen Sponsoren in den Mittelpunkt gestellt und einzeln von den Radsportlern bedankt. Wir waren bei der Präsentation dabei und bringen zusätzlich Impressionen von dem eindrucksvollen Abend.
Überraschung. Aber nicht nur das hohe international sportliche Ziel, sondern auch das Bemühen der Stadt Wels ein Kompetenzzentrum zu werden, überraschte die vielen Besucher. Und schon wieder fiel auf, dass Paul Resch (Bild) als unermüdlicher OÖ. Radsport-Präsident hier seine unnachahmlichen Fäden zieht.
Wels hat nun nicht nur einen Radsportclub mit internationalem Niveau, sondern engagiert sich im Rahmen seiner Neupositionierung auch um den „Markentitel“ Radrennsport-Kompetenzstadt. So bemüht sich Wels neben dem Innenstadt-Kriterium zumindest auch ein Etappenziel der Österreich-Radrundfahrt zu werden. Zusätzlich zum traditionsreichen Kirschblütenrennen mit Start und Ziel in Wels (2. April) ist Wels bereits fix Startort eines 2-tägigen Dachstein-Rush (13./14. April). 130 km Radfahrt bis Obertraun und dann hinauf auf den Dachstein.
Vom RC Arbö Wels zum RC Felbermayr-Simplon
Der RC Arbö Wels hat im heimischen Radsport immer schon einen Namen gehabt. Der Traditionsklub ist mit dem Namen Harry Amringer (Bild - jetzt bereits ein agiler 85-iger) verbunden, der 40 Jahre lang die Geschicke des Vereins als unermüdlicher Obmann leitete. Dann begeisterte sich Bäckermeister und Radsportler Paul Resch für den Verein, der sich 2004 neu orientierte. Mit Sponsor Gourmetfein (2011 bis 14) gelang es dann über die Grenzen Österreichs hinaus für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Den endgültigen Ruck Richtung Internationalität gelang dann 2015 durch die für die Stadt ungewöhnliche Sponsor-Tätigkeit der Firma Felbermayr, einem der größten Transportunternehmen Europas und nun auch verstärkt im Baugewerbe tätig. Ungewöhnlich deshalb, weil der Welser Spitzensport jahrzehntelang unter dem geringen Interesse erfolgreicher Welser Firmen litt. DI Horst Felbermayr (Bild), selbst Motorsportler & Hobbyradler, hat nun für zwei weitere Jahre die Hauptsponsorschaft zugesagt, 2018 wird mit der Rad-WM in Innsbruck ein sportlicher Höhepunkt angepeilt.
RSW GmbH sorgt für solide wirtschaftliche Basis
Hinter den Erfolgen der Welser Radsportequipe steht die RSW GmbH (Rad Sport Wels). Die vier Gesellschafter Daniel Repitz, Thomas Illenberger, DI Harald Benesch und Paul Resch haben sich zum Ziel gesetzt, den Stellenwert des Radsports in Österreich zu erhöhen. Der Welser Spitzenklub hat vor allem auch in der Nachwuchsbetreuung große Erfolge zu verzeichnen. Dazu trägt auch die optimale Mischung von arrivierten Radprofis und heimischen Top-Talenten bei.
Wels-Schule. So konnten unter anderem Patrick Konrad, Gregor Mühlberger und Felix Großschartner den Sprung zu ausländischen Profiteams schaffen. Diese Fahrer betonen übereinstimmend, wie wichtig die Zeit in Wels für ihre sportliche und menschliche Weiterentwicklung war. „Es freut uns sehr, dass immer wieder Radprofis über den Welser Radclub den Weg zu internationalen Topteams finden. Dies ist nur durch ein absolut professionelles Umfeld vorfinden möglich“, betonen unisono die Gesellschafter des RSW.
Felbermayr-Express mit hohen Erwartungen
Mit den Heimkehrern Riccardo Zoidl und Matija Kvasina sowie den arrivierten Fahrern Markus Eibegger und Stephan Rabitsch ist der Felbermayr-Express heuer stärker denn je. Bei der 69. Internationalen Österreich-Radrundfahrt haben die Welser Profis zumindest Etappensiege und einen Platz unter den Top 3 der Gesamtwertung im Visier, dazu wollen die Profis wieder bei internationalen Rundfahrten reüssieren und Staatsmeistertitel in die Messestadt holen.
Insgesamt besteht der Kader aus 12 Radprofis und setzt sich aus Topfahrern und starken Nachwuchstalenten zusammen. „Wir wollen heuer nahtlos an die Erfolge der vergangenen Jahre anschließen und uns als Team weiterentwickeln“, betont RSW-Geschäftsführer Daniel Repitz (Bild). Insgesamt konnte die Welser Equipe im vergangenen Jahr 21 Rennen (!) gewinnen und 51 Podestplätze belegen.
Sechs Neuzugänge für die Rennsaison 2017
Der überaus engagierte Rennsportleiter Andreas Grossek freut sich besonders über die Anzahl der Radprofis in diesem Sportjahr. So können gleich zwei starke Teams unterwegs sein, denn der Rennkalender ist äußerst umfangreich. Heuer will man bei insgesamt 80 Rundfahrten und Ein-Tages-Rennen an den Start gehen.
Der prominenteste Neuzugang der Welser Radprofis ist Heimkehrer Riccardo Zoidl, der 2013 die Österreich-Radrundfahrt und die Staatsmeisterschaft Straße und Berg für Wels gewinnen konnte. Als erster Österreicher gewann er auch die UCI Europe Tour. Der 28jährige Eferdinger hat sich nach drei Jahren beim Team Trek-Segafredo für die Welser entschieden, weil es hier möglich ist, auch in Österreich als Profi-Radrennfahrer optimale Voraussetzungen vorzufinden.
Zurück. Ein ebenfalls prominenter Heimkehrer ist Matija Kvasina, der nach einem Jahr beim Team Baku Synergy Cycling Project wieder für Wels in die Pedale tritt. Seine Topform konnte er 2016 mit dem Sieg bei der Tour Of Croatia und seinem Start für Kroatien bei den Olympischen Spielen in Rio unterstreichen.
Die weiteren starken Neuzugänge sind Lokalmatador Daniel Lehner aus Thalheim (22 Jahre, zuletzt Team Vorarlberg), Lukas Schlemmer (21 Jahre, bisher WSA-Greenlife), Marcel Neuhauser (19 Jahre, bisher Tirol Cycling Team) und der starke bayrische Nachwuchsfahrer Stefan Mangertseder (18 Jahre). Diese Top-Nachwuchsfahrer werden in Wels optimal betreut und behutsam an die absolute Radsportelite herangeführt.
Die Neuzugänge bilden gemeinsam mit Markus Eibegger (32 Jahre, Sieger der Aserbeidschan-Rundfahrt 2016), Stephan Rabitsch (25 Jahre, Sieg bei der OÖ-Radrundfahrt und beim Welser Innenstadtkriterium 2016), Daniel Auer (Sieg bei der Burgenland-Rundfahrt 2016), Jannik Steimle (Sieg beim Eintages-Klassiker Croatia-Slovenija 2016), Johannes Schinnagel und Georg Zimmermann ein international konkurrenzfähiges Team.
Felbermayr-Express drittstärkstes Continental-Team
Das Welser Profi-Radteam geht aufgrund der Rennerfolge im vergangenen Jahr in der heurigen Rennradsaison als drittgereihtes Continental-Team in die EuropeTour 2017. Diese Top-Platzierung hat den großen Vorteil, dass das Welser Team damit laut UCI-Reglement verpflichtend von allen Veranstaltern von Klasse-2-Rennen eingeladen wird.
Die Rennradsaison startet bereits am 5. Februar mit dem italienischen Radklassiker Grand Prix Etruschi in der Toskana. Danach ist der Felbermayr-Express beim Grand Prix Laguna am 19. Februar und beim GP Izola am 26. Februar am Start. Im März ist das Welser Team bei einigen Rennen in Kroatien im Einsatz (Umag Trophy am 1. März, Porec Trophy am 4. März und Istrian Spring Trophy vom 9. bis 12. März). Das Trainingslager in Kroatien findet vom 18. bis 28. Februar statt.
Die heimische Saison startet mit dem Eröffnungsrennen in Leonding am 26. März, im Vorjahr feierte das Team dort einen Dreifach-Erfolg. Auch beim Kirschblütenrennen am 2. April wollen die Radprofis aus der Messestadt wieder die Nase vorne haben.
Das Welser Team hat sich heuer in Österreich zumindest einen Etappensieg und einen Podestplatz in der Gesamtwertung der 69. Internationalen Österreich-Radrundfahrt (2. bis 9. Juli) zum Ziel gesetzt. Besonderes Augenmerk gilt auch den Staatsmeisterschaften (Einzelzeitfahren am 23. Juni in Offenhausen und Straße am 25. Juni in Grein) sowie der Oberösterreich-Radrundfahrt vom 8. bis 11. Juni.
Ideale Vorbereitungen für die Rennradsaison
Anfang Jänner hat das Team ergänzend zur individuellen Vorbereitung der Fahrer ein 14tägiges Trainingslager in Zadar (Kroatien) absolviert. Aufgrund der Wetterbedingungen konnten sich die Radprofis optimal auf die Rennsaison vorbereiten. Insgesamt wurden dabei pro Tag rund 150 Kilometer im Renntempo zurückgelegt. Bis zum ersten Rennen haben die stärksten Fahrer ein Trainingspensum von 9.500 Kilometer absolviert. Rennsportleiter Andreas Grossek (Bild) betont: „Alle Voraussetzungen sind gegeben, wir blicken optimistisch in die neue Rennsaison“.
Das 12-köpfigeWelser Radprofi-Team im Bild!