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welsWels Stadt | Wirtschaft | 17.10.2014

Erfolgsunternehmen Kellner & Kunz zeigt den Weg

Karriere mit Lehre vorgelebt

Anlässlich des bevorstehenden „Tages der Lehre“ am 30. Oktober unternahm die Wirtschaftskammer OÖ eine Tagesfahrt zu mehreren Unternehmen, um sich über die Chancen von Lehrlingen zu informieren. Darunter war auch ein Besuch bei einem Welser Vorzeige-Unternehmen. Im Industriegebiet Ost fällt einem Besucher sofort das imposante Firmengebäude der Firma Kellner & Kunz auf, der Logistik-Standort des Unternehmens ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Stadt.
Die Kellner & Kunz-Gruppe ist ein Großhandelsunternehmen mit über 35.000 Kunden in den Bereichen Industrie und Handwerk. Im Jahr 2013 betrug der Umsatz 151,4 Mio. Euro. Verglichen mit den 65,6 Mio. Euro im Jahr 2003 konnte der Umsatz in den letzten zehn Jahren um unglaubliche 230 Prozent (!) gesteigert werden. Hauptsitz der Kellner & Kunz-Gruppe ist hier in Wels, Verkaufsniederlassungen gibt es in den Bundesländern und in Ost-Europa. In Österreich sind derzeit rund 550 Mitarbeiter beschäftigt, davon 330 in Wels.
Lehrlingsausbildung hat hier Tradition
Seit über 50 Jahren werden bei Kellner & Kunz Lehrlinge ausgebildet. Rund ein Zehntel der Mitarbeiter haben ehemals die Lehre bei Kellner & Kunz absolviert. Derzeit machen 34 Jugendliche eine Lehrausbildung. In dem vorbildlichen Lehrbetrieb ist die Karriere mit Lehre kein Schlagwort.
Eckpunkte der Lehrlingsausbildung
+ Interne Nachwuchsakademie mit K&K-
Matura als hauseigene Nachwuchs-Schmiede. Kellner & Kunz setzt auf die selbst ausgebildeten Jugendlichen, die in weiterer Folge Spezialisten- oder Führungsjobs übernehmen sollen.
+ Die Lehrlinge sind in ein motiviertes Lehrlings–Team eingegliedert (ca. 30 Lehrlinge für 1. bis 3. Lj.): Ausgebildet werden Großhandelskaufleute und Betriebslogistik-Kaufleute.
+ Die Abteilungsleiter (oft selbst als Lehrlinge gestartet) sind stets um die Lehrlinge bemüht, die Teil des Teams und voll integriert sind.
+ Gezielte Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Durch wöchentliche Schulungen und Präsentationen werden kontinuierlich die Kompetenzen erworben.
+ Die Rotation von Abteilung zu Abteilung „garantiert“ vernetztes Denken und bildet den Lehrling als Generalisten aus.
+ Produktschulungen bei 100.000 Artikeln sind zwingend notwendig und werden praxisnah geschult.
+ Externe Schulungen motivieren! Beispielsweise erlebnisorientierte Pädagogik auf einer Selbstversorger-Hütte, wo die Kochprozesse in das Seminar einfließen!
+ Ausbildung mit österreichweiter Gültigkeit: z.B. durch die Teilnahme am Fernkurs des Eisen- und Hartwarenhandels der Wirtschaftskammer — „zertifizierter Eisen- & Hartwarenhändler“. Die Lehrlinge erlernen im Selbststudium branchenweites Fachwissen. Auch der Staplerschein gehört zur Ausbildung.
+ Ausbildung international: Von der Berufsschule durchgeführte Auslandsfahrten werden finanziert. Ebenso haben Lehrlinge nach der Lehrabschlussprüfung die Möglichkeit, auf Horizonterweiterung ins Ausland zu fahren. Sehr beliebt ist hier Tschechien.
Bild. Kellner & Kunz nützte im Welser Industriegebiet Ost jede Möglichkeiten, um den Betrieb entsprechend erweitern zu können.
„Bonuspunkte“ für Lehrlinge bei Kellner & Kunz
+ Kostenlose Unfallversicherung und die Möglichkeit einer günstigen Krankenzusatzversicherung (interne Unterstützung  70 Euro monatlich).
+ Krisensicherer Arbeitsplatz – motivierte Lehrlingen aufgrund jährlichem Wachstums von rund 10 Prozent im Umsatz.
+ Gesundheit ist wichtig! Daher gibt es täglich kostenlos Obst und ein warmes Mittagessen um zwei Euro für Lehrlinge.
+ Lehre mit Matura ist möglich, aber kein Muss!
+ Besondere Leistungen werden entsprechend anerkannt, gefeiert und auch mit Prämien vergütet!
Bild. M
Mag. Andrea Erlach, Leiterin der Lehrlingsausbildung, stellte zusammen mit motivierten Lehrlingen die abwechslungsreiche und intensive Mitarbeiterschulung vor.
Statements von Lehrlingen bei Kellner & Kunz
Seila Prosic: „Ich bin nun seit Sommer 2014 ausgelernte Betriebslogistik-Kauffrau. Die ursprüngliche Heimat meiner Eltern ist Bosnien & Herzegowina, ich fühle mich trotzdem voll und ganz als Welserin. Ich arbeite nun in meiner Wunschabteilung, dem Versandbüro. Hier kann ich gelegentlich meine Muttersprache brauchen, da ich mit zwei Sprachen aufgewachsen bin. Die Nachwuchs-Akademie gab mir immer viel Selbstbewusstsein.“
Lisa Embacher: „Kellner & Kunz mit seiner Nachwuchs-Akademie hat mich optimal auf die Lehrabschluss-Prüfung vorbereitet. Die Prüfung an sich war dann nicht mehr das große Problem. Außerdem bekam ich meinen Traumjob: Sachbearbeiterin im Verkaufs-Innendienst. Wenn ich noch weiter Karriere machen möchte, gibt es hier wirklich tolle Möglichkeiten, z.B. auch den von der WKO angebotenen Handelsmanager.“
Lukas Humer: „Ich lerne Großhandelskaufmann im 3. Lehrjahr. Ich bin ein Verkäufer-Typ und da bietet die Firma Kellner & Kunz viele Möglichkeiten. Die Nachwuchs-Akademie stellt schon die Weichen in Richtung Verkauf, das taugt mir! Auch ohne Matura kann ich hier Karriere machen!“
Barbara Bramerdorfer: „Ich bin Lehrlingspräsidentin und Sprecherin für rund 30 Lehrlinge. Mir gefällt das Arbeiten im Team. Es gibt immer jemanden, der hilft und wo man Unterstützung bekommt! Die Nachwuchs-Akademie bildet sehr gut aus, was auch am Arbeitsmarkt einen großen Mehrwert hätte! Wer kann schon sagen, dass er eine Nachwuchs-Akademie absolviert hat, zertifizierter Eisen- & Hartwarenhändler ist und eine Lehrabschlussprüfung hat?“
Christina Hackl: „In unserem Unternehmen werde ich zur Betriebslogistikkauffrau ausgebildet. Die Nachwuchs-Akademie hat mich sehr gut ausgebildet und ich konnte in sämtlichen Abteilungen wertvolle Eindrücke sammeln. Besonders interessieren mich unsere vielen Artikel und der Umgang mit dem Kunden. Als Frau werde ich im Shop auch dafür bewundert, dass ich mich mit Schrauben auskenne.“
Lehrlingsförderung wichtigste Ausbildungsschiene
In den nächsten Jahren werden in Oberösterreichs Betrieben für jede zweite zu besetzende Stelle Personen auf Fachkräfteniveau benötigt. Das bedeutet, dass die Lehrlingsausbildung beste Ausbildungs- und Beschäftigungs-Chancen für jungen Menschen in Oberösterreich mit sich bringt.
Die Lehrlingsausbildung stellt zahlenmäßig die mit Abstand wichtigste Ausbildungsschiene für die Wirtschaft dar und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Die Lehrlingsausbildung bietet nicht nur ausgezeichnete Voraussetzungen als unselbstständiger Erwerbstätiger, sondern ist auch ein ideales Sprungbrett zum eigenen Chef.
Beste Noten gibt es von den Lehrabsolventen für Qualität ihrer Ausbildung. So sind 80 Prozent der ausgebildeten Fachkräfte mit ihrer Lehrlingsausbildung sehr bzw. zufrieden. 7 von 10 ehemaligen Lehrlingen würden wieder denselben Lehrberuf wählen.
Sich für den richtigen Beruf zu entscheiden ist für Jugendliche oft eine große Herausforderung. Eltern können viel dazu beitragen, ihre Kinder durch den Berufswahlprozess zu begleiten und sie in ihrer Entscheidung zu unterstützen.
Aus Sicht der WKOÖ gibt es fünf Schritte zu einer profunden Bildungs- und Berufsentscheidung. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Interessen, das Einholen von Informationen, das Kennenlernen der Berufswelt in der Praxis, sich ein Ziel setzen und eine Entscheidung treffen sowie die konkrete Bewerbung.

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