Im Vorjahr gewann der Mühlviertler Riccardo Zoidl (Bild) im Dress von Gourmetfein Wels nicht nur die Österreich-Radrundfahrt, sondern war der herausragende heimische Radrennfahrer. Nur das Innenstadt-Radkriterium in Wels konnte er bisher noch nicht gewinnen. Am 30. Juli war es aber nun doch so weit: In einem spannenden Sprint setzte sich der zu den Profis gewechselte 26-jährige vor dem heimischen Sprintass Marco Haller und dem derzeitigen Nummer 1 der Welser, Patrick Konrad, durch.
Beachtlich. Das Welser Innenstadt-Radkriterium hat sich dank Radsportpräsident und unermüdlichem Animator Paul Resch zu einem sportlichen Höhepunkt im heimischen Radsportkalender entwickelt. Dank der großzügigen Unterstützung der Raiffeisenbank Wels, der Stadt und vieler unermüdlicher freiwilliger Helfer gelingt es Jahr für Jahr diesen enormen Aufwand zu bewältigen.
Für Wels selbst in dieser Radsporttag zweischneidig. Die Innenstadt ist schon am Vormittag menschenleer und die Geschäfte könnten sich an diesem Tag das Aufsperren sparen. Die Welser selbst, die eigentlich alles andere als Sportbesucher sind, kann man während des Radrennens fast nur in den VIP-Bereichen bei Speis und Trank entdecken.
Unerklärlich. So war auch vor dem Hauptrennen außer auf dem KJ-Platz, wo ja der Start erfolgt, kaum Publikum zu sehen. Dies lag an diesem Tag auch am Wetterbericht, denn die wirklichen Radsport-Zuschauer kommen aus dem nahen und fernen Umfeld von Wels. Und da hatten die „Wetterfrösche“ einen unbeständigen und regnerischen Abend vorausgesagt.
Spät, aber doch. So kam das erhoffte Publikum erst sehr spät, als Sonne und wenig Wolken einen trockenen Abend im Raum Wels vermuten ließen. Und die Besucher, die in Wels nicht einmal einen Eintritt bezahlen müssen, kamen voll auf ihre Rechnung. Schon das stark besetzte Damen-Rennen war sportlich hochwertig und vorallem das Elite-Rennen brachte Spannung.
Erstaunlich angriffslustig zeigte sich beim Elite-Rennen auf dem Rundkurs Bernhard Eisel, der wieder einmal direkt von der Tour de France kam und immer wieder an der Spitze zu finden war. Auf der Schlussrunde schien er sogar seinem vierten Wels-Sieg anzusteuern, doch vor der Zielgeraden ging ihm die Kraft aus. Das nützte das Trio Zoidl, Haller und Konrad, das sich ein tolles Finish lieferte.
Elite-Rennen (56 km/Schnitt: 43,2 km/h): 1. Riccardo Zoidl (Trek Faktory Cycling), 2. Marco Haller (Team Katusha), 3. Patrick Konrad (Gourmetfein Simplon Wels), 4. Benjamin Edmüller (Gebrüder Weiss-Oberndorfer Braunau), 5. Leopold König (Tch/Team Netapp – Enura), 6. Georg Preidler (Team Giant - Shimano), 7. Gregor Mühlberger (Tirol Cycling Team), 8. Bernhard Eisel (Sky Procyling), 9. Adam Homolka (Team Kornspitz), 10. Markus Eibegger (Synergy Baku Cycling Project);
weiters: 11. Paul Illenberger, 15. Matje Marin, 18. Daniel Biedermann, 28. Daniel Lehner, 29. Mario Schoibl, 40. Johannes Windischbauer, 49. Andreas Walzel (alle Gourmetfein Simplon Wels). 50 Fahrer im Ziel.
Damen-Rennen (24 km): 1. Beate Zanner (D/ maxx-solar Woman Cycling Team), 2. Verena Eberhardt (Bigla Cycling Team), 3. Anna Stricker (It Astana Bepink Womens Team), 4. Hanka Kupfernagel (D/ maxx-solar Woman Cycling Team). 26 Damen im Ziel.
Junioren-Rennen (16 km): 1. Moritz Irendorfer (RC Trieben), 2. Florian Kierner, 3. Manuel Haugeneder (beide Gourmetfein Wels). Weiters: 11. Julian Springer, 13. Fabian Springer, 14. Fabian Steininger (alle Gourmetfein Wels). 17 Junioren im Ziel.