Auch so kann man in Wels feiern: Der Festakt „50 Jahre Wels als Statuarstadt“ war vom Ablauf und Inhalt eine erfreuliche Botschaft für die eingeladenen Ehrengäste. Besonders der Bundespräsident mit einer sehr persönlich gehaltenen Rede, aber auch die Festrede vom Prof. Dr. Alois Brandstetter (Bild) waren inhaltsvoll und machten nachdenklich. Dazu passte aber auch der Wels-Film von jungen Bürgern sowie die musikalischen Beiträge. Offen blieb an diesem Nachmittag aber die Frage, wie sehr das Stadtstatut zur positiven Entwicklung von Wels beigetragen hat.
Als ideale Präsentatorin des Jubiläums stand Nicole M. Peterstorfer (Bild) auf der Minoriten-Bühne, die Moderatorin sorgte einst als Nicole Mack bei WT1 für viele positive Beiträge. Landesmusikschuldirektor Walter Rescheneder und das Städt. Symphonieorchester boten nicht nur Bundeshymne, Landeshymne und Europahymne, sondern auch mit ausgesuchten musikalischen Beiträgen für den entsprechend feierlichen Rahmen.
Der von Schülerinnen und Schülern des BRG Anton Bruckner-Straße mit dem Medienkulturhaus produzierte Kurzfilm „Wels einst und jetzt“ war eine unterhaltsame Einleitung für die Festreden. Bürgermeister Dr. Peter Koits sprach zwar von etwas Nervosität, doch hielt er sich ausnahmsweise kurz und hob die positive Entwicklung der Stadt hervor. Vielleicht hätte er noch deutlicher die Verdienste der Wirtschaftsbetriebe hervorheben sollen, die in erster Linie für die positive Entwicklung der Stadt im geografischen Mittelpunkt Österreichs gesorgt haben.
Bundespräsident: Die Heimatvertriebenen
Was wäre aber aus Wels nach dem Zweiten Weltkrieg geworden, hätte es nicht Tausende Heimatvertriebene gegeben, die hier wesentlich dazu beitrugen, dass ihre neuer Wohnort eine wirtschaftlich blühende Stadt geworden ist. Gerade dem Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer blieb es überlassen, der in einer ungewohnt gefühlsvollen Rede in den Minoriten darauf hingewiesen hat. Schließlich hatte Wels viele Kriegsgefallene zu beklagen und unter den Bombenangriffen gelitten. „Es ist eine Freude wenn man durch Österreich fährt und Städte wie Wels sieht, die sich so hervorragend entwickelt haben“.
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller und Universitätsprofessor Dr. Alois Brandstetter entpuppte sich als ideale Festredner. In Pichl geboren und als Welser Schüler am BRG Schauerstraße fand er durch seinen persönlichen Bezug zu Wels auch die richtigen Worte, die einerseits zum Nachdenken anregten, aber auch für nette Erinnerungen sorgten. So fand er im „Welser Anzeiger“ von 1860 den lobenden Beitrag, dass sich in dieser Stadt nichts verändert hat und wahrscheinlich auch lange nichts verändern wird...
Für Insider witzig war sein sportlicher Rückblick auf die einstigen Fußball-Gegner WSC und Hertha, wo sich „Bürger gegen Arbeiter“ im Fanbereich wortreiche Duelle lieferten. Seiner Vermutung über die vielfache Enttäuschung über die Fusion schloss er die Bemerkung an: Und gegen wen spielt jetzt WSC-Hertha? Ob ihm da bewusst war, dass der Bezirksliga-Titelkandidat derzeit auch den SV Pichl als Gegner hat?
Anschließend an den Festakt fanden die Eröffnung der Ausstellung „Wels einst und jetzt“ sowie ein Festkonzert in Form einer „Langen Nacht der Blasmusik“ im Burggarten statt. Und am nächsten Tag lud die Stadt zu einem „Tag der offenen Tür“ ein.
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