Vorbildlich könnten die Stadtpolitiker und die Verwaltung im Rathaus ins Jahr 2014 gehen, wenn man endlich nur jene Geldmittel ausgibt, die man auch einnimmt. Sich immer auf Jahre der Wirtschaftsflaute auszureden ist nicht redlich, solange man mit beiden Händen Steuergelder auch dort verwendet, wo diese nicht notwendig oder mit wesentlich geringerem Einsatz zu verwenden wären. Hier nur einige Beispiele...
Das WELIOS hat sich es nicht verdient, dass der Gemeinderat bis zu einer Millionen Euro Jahresabgang sozusagen übernimmt. Am Beispiel des Museums Angerlehner in Thalheim kann man erkennen, dass es hier an einem umfassenden Konzept fehlt. Von der Öffnung des Volksgarten-Eingangs (Bild zeigt die letztjährige Wintersperre beim VG-Eingangstor) über die Einbeziehung des Durchganges durch das Energiegebäudes bis zu einem „Verein der Freunde des WELIOS“ mit engagierten Unternehmern und Bürgern.
Noch einmal. Das lächerliche (und kostspielige) Getue um ein geeignetes Logo. WELIOS in Großbuchstaben würde auch leichter als welios daran erinnern, woher dieser Name seinen Ursprung hat: W wie Wasser, E wie Erde und L wie Luft als Grundelemente, I wie Innovativ, O wie Oberösterreich und S wie Sonne.
Und noch einmal. Bis heute gab im WELIOS keinen echten „Tag der offenen Tür“ (by Angerlehner strömten mindestens 4.000 Neugierige an zwei Tagen durch ein Haus mit moderner Kunst – das müsste doch mit Energie-Themen auch möglich sein). Und man könnte dazu gezielt jeweils Bewohner eines Stadtteils einladen.
Tiergarten. Alleine der frei zugängliche Tiergarten bringt es zu einem Abgang von rund 700.000 Euro jährlich (!) und sollte auch – wie im Gemeinderat beschlossen – von einem Zoo in einen „normalen Tiergarten“ rückgeführt werden. Dazu passt allerdings auch nicht ein riesiges Affenhaus, das ähnlich wie das Vereinsheim des WSC-Hertha sicherlich nicht mit den vorgesehenen Baukosten fertiggestellt werden kann. Schon vor einem Jahrzehnt hat der damalige Schönbrunn-Direktor bei einem Besuch dringend empfohlen hier bei freiem Zugang nur heimische Tiere und einen Streichelzoo anzubieten.
Miteinander? Das Agenda-Thema sollte man entweder einschlafen lassen oder wirklich sinnvolle Wünsche der engagierten Prozess-Teilnehmer umsetzen. Der Negativ-Höhepunkt der angeblichen Wünsche zur Belebung der Innenstadt war der sogenannte „Erlebnisweg“, der sicherlich das angepeilte Belebungs-Thema mehr als verfehlt hat.
Baustellen-Bewerbung. Einer der Geldverschwendungs-Aktionen ist das „Werbebudget“ für die bevorstehende Baustelle der Sanierung der Schmidtgasse. Das waren einmal 1,3 Millionen Alpendollar – die man besser für den möglichst schonenden Baustellenablauf verwenden sollte. So könnte man einmal auch auf die Idee kommen, in Wels einen geeigneten Brunnen anstatt dem „Klo-Rundo“ auf dem Stadtplatz zu installieren. Es gäbe da genügend Vorbilder!
Lange Einkaufsabende. Die Aktion mit dem 6. Dezember ist zwar am Wetter gescheitert, aber der hier erfolgte Nur-Einsatz von mehreren Musikgruppen in Verbindung mit Aktionen möglichst vieler Geschäftsbetreiber würden für (Steuergeld)-kostensparende „Lange Einkaufsabende“ sorgen – und der sparsame Aufwand könnte auch dafür sorgen, dass eine derartige Aktion bei ungeeignetem Wetter einfach kurzfristig abgesagt werden kann.
Vorbild Live-Übertragung. Hermann Wimmer war es, der als erster (und eigentlich einziger) Politiker schon vor vielen Jahren die Chancen durch Internet-Plattformen erkannt hat. Vorbildich ist dabei die Übertragung von Gemeinderats-Sitzungen. Das erfreut leider nur eine Minderheit der Bevölkerung, die schimpft leider im Nachhinein und oft unwissend über Probleme oder umgesetzte Ideen.
Internet-Nutzen. Viel interessantere Themen bieten sich via Internet aber an: So gibt es bis heute keinen geeigneten Veranstaltungskalender (eigentlich eine absolute Schande für eine Stadt dieser Größe - wie auch die grotesken Plakatsäulen - siehe Bild). Vielleicht könnte man sich an einem Beispiel aus der Nachbarschaft orientieren: Die Eurothermen in Bad Schallerbach haben zwar ein herausragendes Angebot, aber auch über ein dementsprechend aktives Internet. Beurteilung: Weltmeisterlich!
Kaiser-Josef-Platz. Da gibt es nur eine ganzheitliche sinnvolle Lösung. Die Absiedlung der Buszentrale, schon ein Student hätte ein geeignetes Projekt ohne diese völlig unpassende Situation ausgearbeitet. Hier müsste sich die Politik nur einmal ohne „drohende Betreiber“ mit Unterstützung des Defizitkosten-Übernehmers EWWAG mit einer neuen Lösung beschäftigen.
Verkehrsführung. Noch immer sorgt vor allem eine ungeeignete Verkehrsführung von West nach Ost für eine Desorientierung nicht nur von auswärtigen Verkehrsteilnehmern. Die Öffnung der Eisenhowerstraße ist entgegen der bisherigen Behauptungen genauso möglich wie andere intelligente Verkehrsführungen.
Hoffnung. Der geradezu lächerliche jahrelange Kampf um das angeblich so wichtige Naturschutzprojekt auf dem gesamten Flugplatzareal ist durch ein seriöses Gutachten eines anerkannten Naturschutzfachmannes widerlegt. Die derzeit für eine dringend notwendige Umwidmung von nur 23 Prozent (!) des Gesamt-Grundstückes kann sich zu einem Lehr-Beispiel fehlender gesetzlicher Möglichkeiten werden. Der Gemeinderatsbeschluss ist aber ein wichtiges Zeichen in die richtige Richtung!
Messeareal. Die sogenannte Mitbestimmung bei der Umgestaltung des Messeareals ist wieder nur in Richtung Geldverschwendung unterwegs. Eine sündteure Umsiedlung des Trabrennplatzes (diese zur Unbedeutheit abgesunkene Rand-Sportart verdient sich das gar nicht mehr) ist genauso unsinnig wie die Behauptungen man könne sich die Kosten für einen Hallen-Totalabrisses im Osten leisten und hier großzügige Grünflächen anbieten.
Messezukunft. Sehr sinnvoll hingegen der bereits beschlossene Hallenbau anstatt der Hallen 13 bis 16 – die Messezukunft sind die Fachmessen in möglichst modernem Umfeld. Einst wurde hier viel Steuergeld regelrecht Richtung Traunfluß geschüttet – noch „lebendes“ Beispiel ist der Hallen-Blauwürfel, der damals um viel-zu-viel Steuergeld als Messezentrum West errichtet wurde. Das Gebäude wird bald nur noch in jene unselige Messegeschichte eingehen, in der man glaubte mit einer erfolgreichen Herbstmesse und einer Abgang-freudigen Frühjahrsmesse im Zweijahres-Rhythmus auskommen zu können.
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