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welsWels Stadt | Wirtschaft | 26.04.2012

„Lange Forschungsnacht“ soll Interesse zusätzlich wecken

Forschung benötigt Nachwuchs!

Herzliche Einladung an ALLE Interessenten: „Die Lange Nacht der Forschung“!
Die Zukunft liegt in der Innovation! Unser Bundesland ist nicht nur zu Österreichs Industrie-Bundesland Nr. 1 aufgestiegen, sondern ist mit erstaunlich vielen Firmen weltweit wirtschaftlich erfolgreich verbunden. Die erstmals auch in Wels startende „Lange Nacht der Forschung“ am Freitag, 27. April, gibt allen Interessenten einen  Einblick in die „Geheimnisse“ des wirtschaftlichen Erfolges.
Die Forschung ist die Grundlage für das Zauberwort „Innovation“, für die Entwicklung herausragender, marktfähiger Produkte und ist somit entscheidender Wachstums- und Wohlstandsmotor für Oberösterreich. Doch Erfolg benötigt auch tüchtige Mitarbeiter. Verlockend: Alle, die sich beruflich der Technik verschreiben, haben in der Zukunft die besten Jobaussichten.
Dazu betonte Ing. Thomas Bründl (Starlim Spritzguss GmbH): „In jedem Produkt steckt Technik. Wir können auch völlig ungelernte Arbeitskräfte einstellen. Jeder kann die Bedienung von Geräten erlernen. Auch Frauen brauchen überhaupt keine Scheu vor der Technik zu haben.“
Forschung hautnah erleben
Die „Lange Nacht der Forschung“ soll das Interesse für Forschung wecken und Jugendlichen sowie deren Eltern die vielfältige Forschungslandschaft als attraktiven Arbeitsplatz und als Karrierepotential für ihre persönliche Zukunft näherbringen. Deshalb sind in Oberösterreich erstmals auch regionale Leitbetriebe mit deren betrieblichen Forschung und Entwicklung sowie forschungsintensive KMU‘s eingebunden.
Mehr Frauen in Technik und Forschung
Ein besonderes Anliegen ist es auch Landesrätin Hummer, mehr Frauen für die Forschung und Entwicklung zu begeistern. „Wir brauchen auch die Frauen in der Forschung, um den Bedarf zu decken. Mit dem ersten OÖ. Forscherinnen-Award holen wir 2012 die hervorragende Leistung der heimischen Forscherinnen vor den Vorhang und machen hoffentlich vielen jungen Frauen Mut und Lust auf eine Karriere in diesem Bereich.“
Forschung braucht technischen Nachwuchs
Der Welser DI Günter Rübig, Vorsitzender Rat für Forschung und Technologie, ist seit vielen Jahren als „Rufer in der Wirtschaft“ unterwegs. Europa und insbesondere auch Oberösterreich steuern auf einen massiven Technikermangel zu. Bereits jetzt fällt es den heimischen Betrieben schwer, qualifizierte Techniker der verschiedenen Bildungsstufen in ausreichender Zahl zu finden und der Mangel nimmt weiter zu.
In den nächsten Jahren kommt es europaweit zu einer Pensionierungswelle an hochqualifizierten Technikern und aus den Universitäten und Fachhochschulen kommen zu wenige Ingenieure nach.
Hochlohnländer wie Österreich können im globalen Wettbewerb nur durch Innovations- und Technologieführerschaft reüssieren. Die Lücke an Ingenieuren und Forschern (männlich & vor allem auch weiblich) ist im Technologie- und Industriebundesland Nr. 1 Oberösterreich besonders schmerzlich.
Durch die demografische Entwicklung wird es in den nächsten Jahren sehr schwierig werden, genügend Forscherpersonal in den technischen Bereichen zu finden. Verschärft wird diese Situation noch durch den demografischen Wandel: Die Anzahl der 18 bis 21-Jährigen (also der potentiellen Studienanfänger) steigt in Österreich noch bis heuer, und zwar auf 104000. Dann aber sinkt diese Zahl kontinuierlich und beträgt bereits in 2020 nur noch 91000.
Warum Negativeinstellung? Die Situation verschärft sich dadurch, dass die Jugendlichen in Österreich im Quervergleich mit allen EU 27 die negativste Einstellung zu Technik und Engineering haben. Auch hier soll die „Lange Nacht der Forschung“ dazu beitragen, dass sich diese Einstellung ändert.
Die in Europa durch den Ingenieurmangel verlorene Wertschöpfung in der Produktion technologischer Produkte wird mit Freude von China und anderen Tigerstaaten übernommen und ist daher für Europa (Österreich) für immer und ewig verloren.
Ohne unseren wichtigsten „Rohstoff“ helle Köpfe werden Investitionen in Forschung und Produktionskapazitäten zukünftig nicht mehr in Oberösterreich stattfinden. Das wäre für das Land ein volkswirtschaftlicher Super-GAU, den es unbedingt zu vermeiden gilt.
Einige Fakten zur Problematik des Mangels an Ingenieurnachwuchs in Österreich:
1. Österreich erreicht im EIS (European Innovation Scoreboard) beim Kriterium Anzahl der ingenieurwissenschaftlichen Absolventen nur ca. 69 % des Durchschnittswertes aller 27 EU-Länder.
2. Lt. dem österr. Forschungs- und Technologiebericht 2010 klafft seit 2004 die Lücke zwischen Bedarf und S&E-Absolventen (Sience & Engineering) immer weiter auseinander.
3. Laut einer Studie des IW-Köln fehlen in Deutschland im Zeitraum 2010- 2020 ca. 380.000 ingenieurwissenschaftliche Absolventen, vor allem in Maschinenbau und Elektrotechnik. Dies gilt auch im Verhältnis für Oberösterreich.

 

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