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welsWels Stadt | Wirtschaft | 19.05.2011

Rechtzeitig technologische Zukunfts-Chancen erkannt

52 % Umsatzplus bei FRONIUS

Die Region Wels „nascht“ an einem ungewöhnlichen Unternehmens-Erfolg kräftig mit. FRONIUS hat mit den drei Schwerpunkten Batterieladesysteme, Schweißtechnik und Solarelektronik im Vorjahr ein Umsatzplus von nicht weniger als 52 (!) Prozent erreicht. Dieser Erfolg ist besonders auf den Solarbereich zurückzuführen, wo das Unternehmen weltweit stark punkten konnte.
Wachstums-Rekord. Mit 499 Mio. Euro Umsatz und fast 600 neuen Mitarbeitern blickt die FRONIUS International GmbH auf eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre der Unternehmensgeschichte zurück. Mit der Gründung weiterer Tochtergesellschaften hat das Technologie-Unternehmen auch international kräftig expandiert.
Das in Pettenbach gegründete Unternehmen für Batterieladesysteme und Schweißtechnik hat rechtzeitig die Chancen im Bereich Solarelektronik erkannt. Dank eigener intensiver Forschungs-Tätigkeit und dem raschen Reagieren auf dem Weltmarkt hat dieser Bereich trotz der politischen Bremse in Österreich einen Erfolgsrun ausgelöst.
Weitere Internationalisierung geplant 
Das Unternehmen ist mit knapp 600 Neuzugängen im Jahr 2010 auf 3250 Mitarbeiter (per 31.12.2010) angewachsen. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei 94,9 Prozent. Daher verfolgte FRONIUS auch im abgelaufenen Geschäftsjahr einen konsequenten Expansionskurs und hat weitere Vertriebstöchter in Australien, Großbritannien, der Türkei gegründet. Aktuell gibt es bereits 17 internationale Gesellschaften sowie Vertriebspartner und Repräsentanten in mehr als 60 Ländern.
Investitionen in Sattledt, Wels und Thalheim
Das starke Wachstum erfordert die Erschließung neuer Flächen für sämtliche Geschäftsbereiche. Neben der baulichen Erweiterung des Produktions- und Logistikstandortes Sattledt und des Vertriebs-Standortes in Wels, entsteht in Thalheim eines der größten heimischen Forschungs- und Entwicklungszentren.
International wird in Frankreich an einer neuen Landeszentrale gebaut, der Produktions-Standort Krumau in Tschechien erweitert und in Kanada wurde eine Produktionsstätte für Solarwechselrichter realisiert.
Forschung und Entwicklung als zentraler Erfolgsfaktor
Rund 400 Mitarbeiter in der Forschung! Eine schlagkräftige Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist wichtig um den Technologievorsprung von FRONIUS weiter auszubauen. Die Zahl der aktiven Patente liegt bei mittlerweile 737. Mit Ende des abgeschlossenen Geschäftsjahres arbeiten alleine 392 (!) Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung, das sind knapp zehn Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. 
Erfreuliche Weiterentwicklung
Otto Schuster (Bild), Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb: „Der positive Trend setzt sich auch heuer weiter fort. Gerade der Aufschwung in der Automobilindustrie birgt große Chancen für die Sparte Schweißtechnik. In der Sparte Batterieladesysteme werden wir das Vertriebsnetz weiter ausbauen, um unsere Kernmärkte in der Intralogistik und im Werkstättenbereich noch besser betreuen zu können.
Für die Sparte Solarelektronik erwarten wir ein starkes zweites Halbjahr, da in zentralen Märkten wie Deutschland und Italien neue Photovoltaik-Fördermodelle von den Regierungen verabschiedet wurden.“
Die beeindruckenden FRONIUS-Zahlen
In der Klammer der Vergleich 2009, Umsatz: Geschäftsjahr 499 Mio. Euro (329 Mio. Euro), Exportquote: 94,9 Prozent (93,1 Prozent)
Investitionsquote: 14,6 Prozent (14,9 Prozent), Aktive Patente: 737 (649)
Mitarbeiter gesamt: 3250 (2677), Mitarbeiter in F&E: 392 (358), Lehrlinge: 142 (134), Vertriebs-Töchter: 17 (14).
Und wo steht Österreich?
Klaus Fronius
hob in einem Interview mit den OÖN hervor: „Im Solarbereich benötigen wird nur einen halben Produktionstag des Gesamtjahres für den heimischen Markt. Die Produzenten haben ihre Hausaufgaben gemacht, spätestens 2015 ist Photovoltaik in Österreich auch ohne staatliche Förderung wettbewerbsfähig.“
Offensichtlich gibt es nicht nur in Brüssel Lobbisten, die die mehr als notwendige Energiewende zumindest bremsen wollen. Doch die Zeiten, in denen Erfolge in der Forschung vorzeitig „abgekauft“ wurden, sind vorbei. Unternehmer mit Weitblick und hohem Engagement sind nicht mehr zu stoppen – und besonders dank FRONIUS ist auch die Region Wels mitten in der Energie-Zukunft dabei.
Der Produktions- und Logistikstandortes Sattledt (Bild) wird derzeit ausgebaut, dazu wird die Vertriebszentrale in Wels erweitert und das Forschungszentrum Thalheim vervielfacht. 
Eine dazu passende aktuelle politische Forderung
BZÖ-Energiesprecher Abg. Mag. Rainer Widmann: Ökostromdeckel muss weg! Der Rechnungshof bestätigt Stillstand bei Energiepolitik. Dividende des Verbundes soll einmalig für erneuerbare Energien zweckgebunden werden
„Die Energiepolitik Österreichs ist wenig ambitioniert. Es fehlen klare Ziele, Verantwortlichkeiten, Evaluierungen und Kontrollen. Auch der Rechnungshof bestätigte in seinem aktuellen Bericht den Stillstand bei der Energiepolitik. Nun ist zu befürchten, dass beim derzeit verhandelten Ökostromgesetz wiederum die erneuerbaren Energien auf der Strecke bleiben“. 
In einem ersten Schritt verlangt Widmann: „Der Ökostromdeckel muss weg, was eine Verdreifachung des Ökostromzuschusses von derzeit 21 Mio. auf 60 Mio. Euro bedeutet“.
Dringend nötig ist laut dem BZÖ-Energiesprecher „ein rasches Abarbeiten des Förderrückstaues in Verbindung mit fairen Ökostromtarifen, eine vereinfachte Förderbürokratie mit klaren und langfristigen Zusagen für eine gute Planbarkeit und auch deutlich mehr Geld, um die im nationalen Aktionsplan erneuerbare Energie angestrebten Mindestziele erreichen zu können.“
Diese Mindestziele müssten im Ökostromgesetz verankert werden, um daraus eine garantierte Finanzierung des Ausbaues des Ökostromes abzuleiten.
Neben der Finanzierung über Ökostromzuschläge für Haushalte und Unternehmen kann sich Widmann auch eine Anschubfinanzierung durch den Bund im Zuge einer Ökostromfondslösung vorstellen. Dabei sollte auch einmalig die Dividende des Verbundes (im Jahr 2009 rund 385 Mio. Euro) nicht zum Stopfen von Budgetlöchern, sondern für erneuerbare Energien zweckgebunden werden. Dann gelte das Motto: „Die gute alte Wasserkraft hilft den neuen jungen Energien!“.

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