Nach dem monatelangen Medientheater wäre das von vielen heiß ersehnte AC/DC-Konzert bei entsprechender Witterung ein toller Imageerfolg für die Stadt Wels geworden. Vorbildlich organisiert vom Veranstalter und den Behörden, getragen von der guten Stimmung und Disziplin der rund 90.000 Konzertbesucher. Doch das Wetter spielt nur bis ca. 21.10 Uhr mit.
Die tolle Stimmung wurde durch ein Gewitter und starken Regenguss richtiggehend eingebremst, völlig durchnässt und müde verließen die Massen ab 90 Minuten später das Flugplatzgelände.
Alles schien an diesem 22. Mai 2010 für das Open-Air-Konzert zu passen. Vergessen war das Theater um den Veranstaltungsort, die Besucher kamen ab Vormittag zu den Parkplätzen oder marschierten durch die Stadt. Alles verlief ruhig und in positiver Stimmung.
Auf dem Veranstaltungsgelände musste man aber aufgrund des Starkregens am Vortag reagieren und schüttete Tonnen von Rindenmulch auf dem durchweichten Boden. Dadurch gab es auch den ersten echten Rettungseinsatz, weil zahlreiche Besucher durch die herrschenden Dämpfe oder den Staub Probleme hatten.
Superstimmung. Dann registrierte man aber in den zentralen Überwachungsstellen beste Stimmung auf dem Gelände, fast keine Probleme bei den Eingängen und kaum Staus auf den Zufahrtswegen. Die vorerst vermuteten ersten Schlägereien entpuppten sich als freiwilliges Schlammbad von Besuchern, die sich alkoholisiert (oder nicht?) im Dreck wälzten.
Plötzlich Sorgenfalten. Doch während die nun bereits rund 90.000 Besucher auf dem Gelände beim Vorprogramm feierten und sich auf die berühmte Rockgruppe freute, zogen Sorgenfalten bei den Verantwortlichen auf. Am Wetterradar sah man die drohenden Gewitterwolken. Deshalb wurde der Beginn des Hauptprogramms etwas vorgezogen, doch nach gut 15 Minuten unterbrach ein Gewitter mit Starkregen die ausgezeichnete Stimmung. Im hintersten Sektor begaben sich besonders Familien mit Kindern (und Kinderwagen?) auf die Flucht vor dem Regen, erfreulicherweise wurden die Tore schnell geöffnet.
Wiederum imponierend aber die Disziplin der durchnässten und aushharrenden Besucher. Man genoss die Rockmusik bis zur letzten Minute. Doch dann machte sich die Müdigkeit und körperliche Überforderung bei vielen bemerkbar. Aber erstauinlich ruhig verließen die Massen das Gelände und zogen Richtung Bahnhof oder Parkplätze. Im Bahnhofs-Restaurant hätte man bei mehr Platz das Geschäft des Jahres machen können – viele versuchten noch etwas Essbares zu erhaschen.
Verständliche Probleme. Wenig Freude hatten die Busfahrer mit ihren zurückkommenden durchnässten und teilweise verdreckten Insassen. Auch die Taxifahrer hatten da ihre Probleme, weil Nässe und Dreck auch ihr Geschäft einbremsten. Viele hätten sich liebend gerne zu den fernen Parkplätzen bringen lassen. Doch die meisten zogen ruhig dahin, mehrere suchten lange Zeit vergebens ihren Parkplatz zu finden.
Während naturgemäss auf dem Veranstaltungsgelände ein Müll-Schlachtfeld zurückblieb und auf dem Weg zum Bahnhof und auf Parkplätzen viel Müll zum entsorgen ist und war, beim Weg durch die Innenstadt war nur noch wenig zum „entsorgen“ übriggeblieben. Die Müllmänner der Stadt hatten aber ein „schönes Pfingstwochenende“. Vielen Dank für den Einsatz!
Eine Bilderserie von den Nachwehen.
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