JULI 2024 – Nur noch wenigen bekannt, doch diesen als ein besonderer Mensch mit Vorbildwirkung: Alois Gföllner (1928 in Micheldorf geboren) war von 1979 bis 1982 Abgeordneter zum Nationalrat und zuvor sechs Jahre Welser Gemeinderat und 12 Jahre Abgeordneter im OÖ. Landtag.
Verabschiedung. Am 2. Juli wurde seine Urne im Welser Friedhof in Begleitung von Alt-LH Josef Pühringer und Alt-Nationalrat Jakob Auer verabschiedet. Dabei waren u.a. auch ehemalige Fußballer, denen der ebenfalls stets ehrgeizige Welser Union-Obmann auch eine einmalige Fußballkarriere ermöglichte.
Vorbildfunktion. Seine stets unauffällige, aber spürbare Hilfsbereitschaft wurde in Wels deshalb speziell im Fußballsport bekannt, da es Alois Gföllner gelang aus einem Unterhaus-Club die Union-Raiffeisen Wels bis in die Bundesliga zu führen.
Im ehemaligen Union-Stadion an der Porzellanstraße, das vor Jahren in eine ideale Wohnanlage umgewandelt wurde, fanden legendäre Spiele auch gegen Rapid und Austria Wien (Rekord 12.000 Besucher) statt. Selbst Österreichs Paradestürmer Hans Krankl spielte in der „Gruben“, die zusätzlich eine ideale Naturtribüne und ein langgestrecktes Vereinsheim beinhaltete.
Das war das einstige langgestreckte Union-Vereinsheim an der Porzellangasse. Beim sportlichen Abschied vom ehemaligen Stadion 2015 haben wir einen Bericht verfassen. Siehe Link www.welsin.tv/news.php?id=3434
Alles ein Werk eines Politikers, der zugleich auch Geschäftsführer einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft in Linz war. Er startete als Landarbeiter und wurde später Mitarbeiter bei der Chemie Lenzing AG und der VÖEST-Alpine Montan AG.
Viele Funktionen. Er war Abiturient der Arbeitermittelschule in Linz und studierte zudem vier Semester Rechtswissenschaft. Neben seiner politischen Tätigkeit war er Arbeiterkammerrat, ÖAAB-Landessekretär und Hauptbezirksobmann in Wels.
Auch sein politisches Vermächtnis ist nur wenigen Insidern noch bekannt. Alois Gföllner trat freiwillig als Nationalrat zurück, nachdem es eine lange Diskussion über kritisierte Doppelfunktionen gab. Mit seinem Ausscheiden hat er aber seine Kollegen sozusagen „brüskiert“, diese Art von Vorbild war im ÖVP-Klub alles andere als gewünscht.
Einige Monate später wurde er auch aus seiner Geschäftsführer-Funktion mit fadenscheinigen Begründungen entlassen. P.S.: Ausgerechnet am Tag der Verabschiedung berichteten die Medien über die heutzutage "üblichen" weiteren Tätigkeiten von Nationalrats-Abgeordneten.
Doch Alois Gföllner war nicht ein Mann für Schlagzeilen, er zog sich bescheiden auch als Union-Obmann zurück und hinterließ seinem Nachfolger keine finanziellen Probleme. Er sorgte für einen sportlichen Konkurs des Vereins. Und in Buchkirchen trat er dann als Union-Förderer in Erscheinung. Gföllner war ein Neffe des Linzer Bischofs Johannes Maria Gföllner und hinterließ drei Töchter mit deren Familien.
Der Autor dieser Zeilen war während des Höhenflugs der Union Raiffeisen auch Sportredakteur der damaligen WZ (Wochenzeitung „Welser Zeitung“) und stets engagierter medialer Begleiter dieser außergewöhnlichen Fußballzeit in Wels mit bis zu mehreren Tausend Match-Besuchern.
Hilfsaktionen. Alois Göllner bekam auch die finanziellen Hausbauprobleme des Schreiberlings mit. So kam er an einem Samstag zu Besuch und zwei Tage später war ein auszahlungsreifer Bausparvertrag „geboren“. Ein stets hilfsbereiter Menschen, der in vielen Lebensbereichen in aller Bescheidenheit zur Seite stand.
Doppelte Würdigung. Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer (Bild) würdigte diesen vorbildlichen Lebensmenschen, dessen ein Jahr jüngerer Bruder einige Tage zuvor verstorben war. Diese tiefempfundene Würdigung des Seniorenbund-Obmannes nützte der Schreiberling auch für ein besonderes Lob für den „rund um die Uhr“ aktiven Altpolitiker, der dem heimischen Seniorenbund und dessen Mitglieder eine geradezu segensreiche und persönliche Unterstützung zukommen lässt.
heyde
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