Vor 15 Jahren, also 2003, wurde die jahrzehntelang umkämpfte Welser Westspange eröffnet und damit der noch immer stark wachsende Schwerverkehr endlich gänzlich um die Stadt Wels umgeleitet. Der Hauptkämpfer für diese Nord-Süd-Umfahrung war DI Walter Höllhuber, der noch heute unermüdlich um wesentliche Verkehrsverbindungen kämpft.
Und Wels könnte dabei noch einmal profitieren, weil auch die Weiche für die zusätzliche Aufwertung des Bahnknotens Wels gestellt scheint.
Bei den Reden von Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Steinkellner anlässlich des Lückenschlusses in Gmunden (1.9.), der Bahnverbindung von Vorchdorf zum Bahnhof Gmunden, wurde schon deutlich, dass die Diskussion innerhalb des Landes - was mit den Nebenbahnen geschehen soll - zu Gunsten der Nebenbahnen ausgegangen ist.
Seit 6. Oktober, anlässlich der 130-Jahr-Feier der Mühlkreisbahn in Aigen-Schlägl, ist das in den Reden von Landtagspräsident Viktor Sigl, Landesrat Steinkellner und ÖBB-Vorstandsdirektorin im Berfeich Infrastruktur Mag. Silvia Angelo ist das noch deutlicher zum Ausdruck gekommen.
Bei der Mühlkreisbahn bedeutet das, dass die Ertüchtigung und der Anschluss an den Hauptbahnhof Linz über die neue Eisenbahnbrücke auf Schiene ist. Ausdrücklich wurde auch wieder auf die Almtalbahn und Aschacher Bahn hingewiesen.
Dass sich der ganze Bezirk Rohrbach darüber freut ist ja keine Überraschung. Aber auch Wels und damit das gesamte Hausruckviertel haben mehrfachen Grund zur Freude. Bild: Grünauer Bahn vor dem Start vom Hauptbahnhof Wels.
Die Stadt Wels und das Hausruckviertel bemühen sich nuin Gestalt der Interessensgemeinschaft ProWelsWest seit Jahrzehnten um bessere Bahnverbindungen ins obere Mühlviertel und einer Anbindung an die Bayrischen und Böhmischen Bahnen.
Die Bahnfahrer können sich daher zunächst schon darauf, wenn in absehbarer Zeit, nur noch ein Umsteigen am Hauptbahnhof Linz notwendig sein wird. Und das, egal ob man mit der Bahn aus Kirchdorf, dem Almtal, Attnang, Grieskirchen oder Aschach (mit der LILO) unterwegs ist.
Durch den kommenden Ausbau der beiden anderen Nebenbahnen wird auch die Bedeutung des Bahnknotens Wels weiter steigen. Einerseits ein „Muss - Halt“ für alle Züge und andererseits wird mit einem Ausbau des Knoten Wels zu einem zweiten S-Bahnknoten der OÖ. Zentralraum optimal abgedeckt.
Für den ProWelsWest-Obmann Walter Höllhuber (Bild) gibt es keinen besseren Beweis dafür, dass es richtig war die beiden Verkehrsreferate in Oberösterreich zusammenzulegen. Der Appell an die Landesregierung lautet daher : „Macht nur so weiter, die Bevölkerung steht hinter euch“.
Bandgeschenk des Bundeskanzlers
Als am 25. August 2003 das Eröffnungsband für die Welser Westspange durchschnitten wurde, überreichte der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel „sein Bandl“ Walter Höllhuber mit der Bemerkung „ohne dich würden wir heute diese Eröffnung nicht feiern können“.
„Mister Westspange“ Walter Höllhuber
Der Obmann der Interessensgemeinschaft ProWelsWest und aktuell auch der Dreiländer-Bürgerinitiative Schwarzenberg (Bayern-Oberösterreich-Südböhmen), DI Walter Höllhuber, hat zuerst als Gemeinderat und als Geometer jahrzehntelang um die so wichtige Stadtumfahrung eingesetzt. Zum Mitkämpfer wurde der EU-Abgeordnete Dr. Paul Rübig. Heute lebt Höllhuber hauptsächlich in Schwarzenberg nahe dem Dreiländereck und engagiert sich auch dort für Projekte, die zusätzlich der Völkerverständigung dienen.
Entscheidend war bei der Welser Westspange das perfekte Archiv des Fachmanns mit dem Zeitablauf der Geschehnisse rund um eine Straßenverbindung, deren Bau schon 1938 (!) begonnen wurde. Diese Zusammenfassung war die Grundlage für die immer wieder lancierten Gespräche mit Ministern und Landesräten. Schließlich wurden sieben (!) Minister ab Sekanina mit diesem Langzeitthema befasst. Höllhuber nützte jede Gelegenheit, um das Thema aktuell zu halten.
Schließlich folgten zwei wesentliche Grundlagen: Zusammen mit dem Grazer Verkehrsexperten DI Rinderer wurde für Wels-West eine Unterflurtrasse entwickelt und am 18.11.1990 (!) haben sich bei der bisher einzigen Welser Volksbefragung bei einer 51,7 % Beteiligung 17.050 Personen (87,4 %) für den Westspangen-Bau gestimmt. Dazu verhalf auch eine Sonderzeitung - punktgenau zwei Tage vor der Abstimmung - die den damals enormen Durchzugsverkehr dokumentierte.
LR Ernst Neuhauser als ehemaliger Postler, Messepräsident und lautstarker Westspangen-Befürworter, sorgte für die hundertprozentige Verteilung an einem Freitag. Höllhuber hatte damals die Wirtschaftskammer (Illenberger) und Medien-Mitstreiter Detlef Heyss dafür begeistert.
Doch es dauerte dann doch noch zehn Jahre bis der Spatenstich für das bestgeplante und Umwelt-verträglichste Autobahn-Projekt Österreich (nur 11 km lang, aber 25 km Umweg-Ersparnis) erfolgte. Zu einer kleinen Schar von Autobahngegnern zählte die Gemeinde Steinhaus, die noch heute eine sinnvolle Ein- und Ausfahrt für ihre Bewohner verhindert. Trotz des Zusatz-„Geschenks“ einer zusätzlichen Lärmschutz-Unterflurtrasse müssen noch heute die Bewohner bei einer Autofahrt Richtung Wels-West quer durch das Welser Stadtgebiet fahren. Bilder: WELS-IN-Sonderzeitung zur Eröffnung der Welser Westspange und die Ergebnisse der für die Volksbefragung wichtigen Durchfahrts-Ergebnisse bereits 1989 im Stadtgebiet!