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welsÜberregionales | Geschehen | 05.01.2014

Altenburger Abt freut sich über Papst-Initiative

Frauen an die „Kirchenfront“

Eine von Männern dominierte Frauenkirche ist für den Abt vom Stift Altenburg bei Horn (NÖ), Christian Haidinger (Bild), längst nicht mehr zeitgemäß. Der Benediktiner wurde im November zum neuen Vorsitzenden der Superiorenkonferenz gewählt, dem 85 Männerorden in Österreich angehören. In einem ORF-OÖ-Interview sprach kürzlich der Geistliche, der seine Jugend in Thalheim verbrachte, Klartext.
Zu einseitig. „An der Basis sind rund 80 Prozent Frauen und einige engagierte Männer. Auch der Papst fordert mehr Frauen an die Front, die andere Erfahrungen einbringen und das Kirchenleben auch atmosphärisch verändern.“ Der engagierte Abt, der am 12. März seinen 70. Geburtstag feiert, will den Ruf aus Rom zur Dezentralisierung weitertragen.
Es ist ein Appell an die Bischöfe und die Forderung für mehr Eigenständigkeit der Ortskirchen. Laien müssen mehr Zugänge geboten werden, auch Frauen sollten  zukünftig Zugang für das Priesteramt ermöglicht werden. „Das ist nicht nur mein Traum, sondern auch ein Zeichen des Geistes Gottes“, unterstreicht der Geistliche, der sich vor 50 Jahren für das Zölibat entschieden hat.
Herausforderung. Er habe in dieser Zeit Krisen gehabt, daher müsse auch aus seiner persönlichen Sicht das nicht der einzige Zugang zum Priesteramt sein. „Nach dem Vatikanischen Konzil sind wir mit der Meinung zurück gekommen, nun würde man auch verheirateten Männer das Priesteramt nicht mehr verwehren. Doch dann kam es zu Blockaden, die durch den neuen Blickwinkel des Paptes vielleicht doch aus dem Weg geräumt werden können“.
Seine zusätzliche Funktion habe den Entschluss gestärkt sich auch zu gesellschaftspolitischen Themen zu Wort melden. Die Pflege der Kulturgüter und ihre Finanzierung liegen dem Ordensmann ebenso am Herzen wie eine weitere intensive Zusammenarbeit mit den Frauenorden.
„Auch innerhalb der Gemeinschaft gibt es große Aufgaben wie die Frage des Nachwuchses etwa. Wir müssen uns bemühen zu zeigen, dass wir große geistige Zentren haben und als solche Ausstrahlung besitzen“.
Thalheim, Kremsmünster und Buchkirchen
Obwohl in Salzburg geboren, ist Christian Haidinger auch tief in Oberösterreich verwurzelt. Mit sieben Jahren übersiedelte seine Familie von Siezenheim nach Thalheim. 1964 trat er in das Stift Kremsmünster ein, 1969 folgte die Priesterweihe. Sieben Jahre unterrichtete Haidinger als Religionsprofessor am Stiftsgymnasium in Kremsmünster.
Zehn Jahre war Christian Haidinger Pfarrer von Buchkirchen, seit 2000 Dechant des Dekanates Wels-Land und seit 2004 Generaldechant des Bistums Linz. Am 9. Mai 2005 wurde er als Nachfolger von Bernhard Naber zum Abt des Stiftes Altenburg gewählt. Am 11. September 2006 fand die Benediktion durch Bischof Klaus Küng statt. 2006 wurde er Präsident von Klösterreich, einem Interessenverbund der Stifte, Klöster und Orden Österreichs, gewählt.
Nach dem Tod von Abtpräses Clemens Lashofer am 6. Juli 2009 hatte er als Erster Assistent des Abtpräses die Kongregation ad interim geleitet. Am 18. November 2009 wurde er durch ein außerordentliches Generalkapitel im Stift Kremsmünster zum Abtpräses gewählt und im Generalkapitel im Caniusiusheim Centrum in Horn am 26. Oktober 2011 bestätigt.
Am 25. November 2013 wurde Haidinger als Nachfolger von Probst Maximilian Fürnsinn zum Ersten Vorsitzenden der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs gewählt und will sich in die aktuellen Diskussionen einbringen.

 


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