Jahrzehntelang verbreiteten die heimischen Politiker das Motto „Medienvielfalt“ als wichtigen Beitrag zur Meinungsfreiheit und Stärkung der Demokratie. In Wahrheit ging es eigentlich nur darum, möglichst oft in den Medien vorzukommen, besonders auf Bildern. Jetzt schlägt der Wildwuchs an Medien-Übervielfalt und selbsternannten kompetenten Journalisten schonungslos zurück.
Das Match steht derzeit allerdings noch unentschieden, denn die Politik schlägt mit verbreiteten Unsinnigkeiten zurück. Die Show wird allerdings langsam unerträglich, einer der „Höhepunkte“ war der Österreichische Städtetag in Wels. Da stellten Politiker vehement Forderungen an Bund und Land in den Mittelpunkt, als ob die Mitglieder der Bundesregierung im fernen Brüssel (?) oder auf einem anderen Stern lebten.
Die heftige Kritik an der Aufteilung der Steuergelder wird immer wieder via Medien verbreitet, als ob die Adressaten für diese Botschaften in anderen Sphären leben würden. Allerdings können die Gesetze nur im Parlament in Wien beschlossen werden - und dort sitzen ausschließlich Abgeordnete aus allen Bundesländern, die sich besonders bei Wahlen gerne als Volksvertreter ausgeben.
Besonders skurril wirkte in Wels die Kritik aus dem Mund des Städtebund-Präsidenten, denn der Wiener Bürgermeister ist zugleich auch Landeshauptmann. Doch von Selbstkritik war nichts zu hören, wollte Michael Häupl (Bild) doch nur aus der Sicht des Bürgermeisters seine Meinung verbreiten. So tragen „unsere Verantwortungsträger“ nur dazu bei, dass Österreich weiterhin ungestraft „Operettenstaat“ genannt werden darf.
Ein Zwischeneinwurf aus aktuellem Anlass: Der vor allem von den heimischen Politikern einst hofierte und jetzt als Konkurrent verteufelte Frank Stronach (Bild) hat aus seinem Privatvermögen spontan 500.000 EUR für die Hochwasseropfer gespendet. Die Anregung für einen ständigen Katastrophenfond kam von ihm zusätzlich. Da könnte sich so mancher Politiker etwas abschneiden und bei Zeitungsfotos nicht immer wieder Spendenschecks präsentieren, die großteils aus Steuermitteln finanziert werden.
Inzwischen hat sich das Demokratiebewusstsein in Österreich verinnerlicht. Der Gesetzesdschungel ist völlig undurchsichtig geworden und es ist nur der Tüchtigkeit der beispiellosen heimischen Wirtschaft und ihrer Mitarbeiter zu verdanken, dass in Österreich ein Wohlstand erreicht wurde, den man ohne zu übertreiben „Wirtschaftswunder“ nennen darf.
Und wer das bezweifelt – das ist ja aus der täglichen Negativ-Medienflut herauszulesen – der wundert sich wohl über die derzeit so vorherrschenden Positivberichte über die freiwillige Einsatzbereitschaft der Bevölkerung – allen voran der Feuerwehrleute – bei der Bewältigung der Hochwasserschäden.
Nicht nur das Bundesheer kommt wenig bei den Medien-Berichten über den Einsatz vor Ort vor. Wer hat eigentlich Politiker mit aufgekrempelten Ärmeln im Kampf gegen das Hochwasser gesehen…? Aber die üben sich meist lieber vor laufender Kamera in Kritik an der Schuld anderer oder sind bei ihren vollmundigen Versprechungen über finanzielle Unterstützung oft etwas „vorlaut“.
heyde
BILD. Eher selten erwähnen Politiker die Leistungen der Bediensten in den Kommunen. Den Städtetag nutzten die Gemeindebediensteten, um auf ihre Leistungen und die ständige Einsatzbereitschaft aufmerksam zu machen.
Wels punktet vor allem mit der zentralen Lage
Die Stadt Wels hat aber den Städtetag entsprechend genützt und sich nicht nur vom Wetter her bestens präsentiert. Die Zufriedenheit der rund 900 Besucher des 63. Österreichischen Städtetages war deutlich zu spüren. So wurden das Tagungsangebot, die Erreichbarkeit und das Flair der Stadt allseits gelobt. Mit mehr als 800 Nächtigungen war der Städtetag daher auch touristisch eine wichtige Veranstaltung für die Stadt Wels, die sich bereits auf „First Aid Convention Europe (FACE)“ des Roten Kreuz mit über 900 Teilnehmern von 14. bis 16. Juni in der Innenstadt vorbereitet.
Die Business Touristik Wels (Vertriebskooperation aller Seminarhotels und Veranstaltungsorte) hatte die Koordination der Nächtigungsbuchungen übernommen. Die Gäste waren in der Drei- und Viersterne-Hotellerie in der Stadt Wels und Umgebung untergebracht. „Als Hotelier kann ich mich nur bei der Stadt und beim Städtebund für die gute Zusammenarbeit bedanken, über 800 zufriedene Gäste waren in der Stadt untergebracht,“ zeigte sich Tourismusobmann Helmut Platzer sehr zufrieden.
Zahlreiche Veranstalter wählen bereits Wels wegen seiner zentralen Lage, der leichten Erreichbarkeit, der guten Hotellerie und Veranstaltungs-Locations. Dies ist auch Ausdruck der erfolgreichen Bemühungen der Messe Wels um Fachmessen, das Messeprogramm im Frühjahr war von zahlreichen Erfolgsberichten begleitet.