Ludwig Eybl hatte vor mehr als 80 Jahren in der Welser Bahnhofstraße das erste Sportgeschäft namens Sport Eybl eröffnet. Der weitblickende Unternehmer sorgte 1963 auch für die Gründung von der Intersport Einkaufsgenossenschaft Österreich. Sein Sohn Dietmar, dem der Pioniergeist des Vaters vererbt wurde, entwickelte als Geschäftsführer mit seinem Wissen vom US-Markt zuerst Sport Eybl und dann auch mit seiner Unterstützung Intersport zu zwei Marken mit zumindest mitteleuropäischem Format – mit der Zentrale in Wels.
Der plötzliche Tod von Dietmar 1994
Die Geburtsstunde des ersten eybl-Megastores in Linz 1976 ließ aufhorchen. Auf den Sprung in den Wiener Markt ereilte aber Dietmar der Lawinentod. Das erschütterte das Familienunternehmen in der Grundfeste, denn für Bruder Lutz war die Großaufgabe vielleicht eine Schuhnummer zu groß. Trotzdem brachte Sport Eybl den Wiener Sportartikelhandel in Aufregung und der Erfolgsweg schien vorprogrammiert.
Der weitere Ausbau dürfte aber mit Managern als Geschäftsführer zu rasch vor sich gegangen sein. Noch 2011 hatte Intersport Eybl das 80-Jahr-Jubiläum gefeiert. Schließlich kam es zuerst zum Bruch mit Intersport – das gemeinsame Verwaltungsgebäude beim Flugplatz mahnt aber heute noch: Was zusammengehört, darf man nicht trennen. Doch sogenannte Erfolgsmanager halten weder etwas auf Tradition, noch auf eingeführte Markennamen.
Und so folgte der „Abgesang“ von Sport-Eybl, der zusammen mit Sports-Experts zuerst zu 49 Prozent, aber nun vollkommen an die britische Sports-Direct-Gruppe verkauft wurde. Dieses intern. Erfolgsunternehmen setzt aber nicht mehr auf spezielle Markenwaren mit Beratung, sondern auf Eigenmarken und eine aggressive Preispolitik. Besonders betroffen sind zuerst nicht die Mitarbeiter von Sport Eybl und Sports Experts, sondern vor allem die Lieferanten. Der Markt ist dadurch in Österreich in völlige Unruhe gekommen.
Auch der Einkaufsgenossenschaft Intersport Österreich ist die Trennung „nahe“ gegangen, hier hat man aber rasch reagiert und sich mit Intersport Deutschland fusioniert. Jetzt besteht für Intersport die Chance die Beratungslücke zu nützen. Denn viele Sportartikel-Kunden schätzen aufgrund der Angebotsvielfalt die Fachberatung. Den Stamm-Mitarbeitern von Eybl und Sports-Experts ist nur zu wünschen, dass sich diese Marktveränderung nicht negativ auf ihren Beruf auswirkt.