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welsÜberregionales | Gedankenspiele | 31.05.2019

Nichrauchertag und gedankliche Sport-"Entgiftungen"

So kann man sich "entgiften"...

Ein Blick aus dem Raucherkabinett:
Hallihallo so hieß es am Freitag, 31. Mai!
Wenn du Raucher bist, dann wäre der 31. Mai für deine Gesundheit ein wichtiger Tag gewesen. Der letzte Maitag ist traditionell Weltnichtrauchertag. Eine gute Gelegenheit also, den Lungen eine Nikotin-Pause zu gönnen und den Tag einmal ohne die gewohnte Zigarette zu verbringen. Vielleicht bleibt es ja nicht nur beim 31. Mai. Lohnen würde es sich allemal, denn du gibst nicht nur etwas auf, sondern bekommst auch eine ganze Menge zurück:
Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf Normalwert, Hände und Füße werden wärmer.
Nach acht Stunden: Das giftige Kohlenmonoxid ist aus dem Körper raus, er wird so wieder besser mit Sauerstoff versorgt.
Nach zwei Tagen: Geruchs- und Geschmackssinn kehren zurück.
Nach einem Monat: Das Immunsystem ist deutlich stärker und wird mit Infektionen besser fertig.
Nach drei Monaten: Der Kreislauf bessert sich und die Lunge kann mehr Luft aufnehmen. Bewegung fällt viel leichter.
Nach einem Jahr: Das Risiko, an den Herzkranzgefäßen zu erkranken, ist nur noch halb so groß wie bei Rauchern.
Nach fünf Jahren: Das Krebsrisiko für die Lunge reduziert sich, das für Mundhöhle, Luft- und Speiseröhre halbiert sich.
Nach zehn bis 15 Jahren: Lunge und Herz haben sich fast wieder so regeneriert, als hätte man nie geraucht.

Entgiften auch im Sport
Das OÖ. Landescupfinale im Fußball und das 100-Jahr-Jubiläum des OÖFV gaben die Möglichkeit einmal intensiv hinter die Kulissen des heimischen Fußballsports zu blicken. Schließlich passt es im Fußballsport schon lange nicht mehr zusammen. Einerseits sind es die Vereine selbst, die von Idealisten und so manchem Träumer geführt werden, und andererseits sind es Fußballer, die vielfach keinerlei Interesse am Verein selbst haben, sondern zumindest ein kräftiges Taschengeld verdienen möchten.
Solange Vereine so amateurhaft geführt werden, gibt es für diese auch keine reelle Zukunft. Der heimische Radsport hat es gezeigt, der sogenannte Felbermayr-Express hat sowohl finanziell, als auch sportlich eine Gmbh als Grundlage. Auf dem kann man seriös aufbauen.
Im heimischen Fußball haben wir dagegen derzeit die Extreme. Ein Fusionsklub wie WSC-Hertha, der eigentlich nie das erreichte, was eigentlich einst eine Fusion erbringen sollte. Eine aktuelle Vereinsführung, die sich ständig mit dem sportlichen Aufstieg beschäftigt, die Fußballer vor dem Saisonstart schon unter Druck stellt und als großzügig beim „Taschengeld“ für die Fußballer gilt. So entsteht ein Missverhältnis, das im ersten Regionalliga-Jahr wieder spürbar ist. Und die Gefahr besteht, dass im zweiten Regionalliga-Jahr mit ähnlichem Plan nur hohe Ausgaben erzielt werden, aber den sportlichen Erfolg wiederum vermisst wird. Sozusagen „Gift“ für das Vereinsgefüge.
Ganz anders beim FC Wels und in Stadl-Paura
Beim „Geplaudere“ vor dem Ligacup-Finale in Wels entstand der zumindest originelle Plan einer Art Spielgemeinschaft zwischen dem FC Wels und dem ATSV Stadl-Paura. Gemeinsame Kaderplanung, die sozusagen erste Mannschaft spielt in der Regionalliga und die zweite in der OÖ-Liga. Hirngespinste von Managern, die ungeeignet für eine Vereinsführung sind? Mitnichten. 
So amüsieren sich ungerechterweise Konkurrenten über die finanziellen Unmöglichkeiten in Stadl-Paura (Obmann Hans Stöttinger, Bild links) und die sportlichen Misserfolge beim FC Wels (Obmann Juan Bohensky, Bild rechts). Und dabei übersieht man, dass hier ganz ohne Eigennutz versucht wird tagtäglich für einen geordneten Spielbetrieb zu sorgen. Und vor allem der Jugend eine Chance gegeben wird ihr Hobby ausüben zu können.
Das Missverhältnis zwischen den Förderungen der Kultur und des Sportes kommt hier besonders zur Geltung. So gibt das Land Oberösterreich für die Kultur viermal so viel aus als für den Sport. Und dazu fördern auch EU-Gelder die kulturelle Vielfalt. Und da bietet Wels in der Innenstadt (!) ein Musikfestival, das das Image fördern soll, aber Unsummen an Steuergeldern verschlingt. 
Würde man zum Beispiel in Wels wirklich die so nbeeindruckende Jugendarbeit im Fußball fördern wollen, dann müsste – so wie zum Beispiel bei der Feuerwehr – ein professionell geführter Sportverein mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt angedacht werden. So hat der FC Wels zwar eine Vizebürgermeisterin als Präsidentin, aber keinen Manager, der mit einem städtischen Job abgesichert ist und den Sportverein in einer GmbH führt.
Bild. Unter den herrschenden Bedingungen bieten sich auch einem erfolgreich tätigen Manager (Ing. Wolfgang Nöstlinger, WSC-Hertha) und Vizbgm. Silvia Huber (FC Wels) wenig Chancen, das sportliche Schiff auf wirklich positive Wege zuführen.
Unter den geschilderten Voraussetzungen könnte auch eine sportliche Zusammenführung zwischen den Lokalrivalen angedacht werden. Wie bei dem kürzlich geführten Gespräch zwischen FCW & Stadl-Paura könnten zum Beispiel zwei Teams aus beiden Welser Vereinen gebildet werden, wobei das stärkere in der Regionalliga und das andere in der OÖ-Liga spielt. Und das alles ohne Fusion und ohne Konkurrenzdenken.
Auch dabei würde eine "Entgiftung" ermöglicht werden, die dem Sport, vor allem aber der Jugendarbeit und den Vereinen hilft.


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