Während besonders der „Weltenlenker“ USA die Bevölkerung möglichst auf niedrigem Wissens-Niveau halten möchte, steht die Bildung in den meisten Ländern Europas angeblich im Mittelpunkt der Bestrebungen der einzelnen Regierungen. Das doch beachtliche Projekt einer Europäischen Union wird allerdings durch einen leider unübersichtlichen Beamtenstatus und vielfach unerfahrenen Abgeordnete in Schwierigkeiten gebracht.
Um die offensichtlichen Probleme beim Bemühen um eine möglichst wirksame Gemeinsamkeit zu überdecken werden einerseits groteske Gesetze beschlossen und andererseits laufend „mediale Nebelgranaten“ gezündet.
Der Versuch der Engländer sich aus der EU-Umklammerung zu lösen und trotzdem davon zu profitieren, war eventuell wegen schwerwiegender Probleme verständlich. Aber das „Vereinte Europa“ hätte alles unternehmen müssen, den Engländern den Verbleib auch schmackhaft zu machen. Welche Daten sind wirklich geschützt?
In jüngster Zeit hat sich die Europäische Union mit einer geradezu grotesken Datenschutz-Verordnung einen absoluten „Höhepunkt“ in Sachen Verwaltungs-Auswüchse geleistet. Haben die EU-Abgeordneten dieses völlig überzogene Gesetz nicht genau studiert? Sicherlich nicht, denn damit bringt man nicht nur die öffentliche Verwaltung in den EU-Staaten, sondern auch alle Firmen und vor allem die auch für Brüssel angeblich so wertvollen Klein und Mittelbetriebe (liebevoll KMU genannt) in rechtliche Not.
Die Rechtsanwälte haben dadurch „Hochsaison“ beim Kampf gegen die Unmoral bei Umsetzung der Bestimmungen. Gleichzeitig kann sogar ein 20-jähriger den Datenschutz offensichtlich ohne große Probleme aushebeln. Private und vor allem Firmen-Daten sind so was von ungeschützt, das jedem Bankkunden anzuraten ist, seine Konten regelmäßig zu kontrollieren.
Einst musste man seiner Bank für Überweisungsanträge seinen „Sanktus“ geben, jetzt kann praktisch jeder von jedem Konto einfach abbuchen (weil man ja eh dagegen berufen kann). Witzig. Es lebe der Datenschutz, dem jeder in der Öffentlichkeit (auch in allen Medien) bei einem „Fehler“ ausgeliefert ist. Profiteure auch hier die Anwaltskanzleien.
Brexit? Abgeordnete wachten zu spät auf
Nur wenige Tage vor der Brexit-Abstimmung im englischen Unterhaus ist eine immerhin beachtliche Anzahl von EU-Abgeordneten auf die Idee gekommen, in einem Brief der Regierung in England einen Verzicht auf den Brexit vorzuschlagen. Die Europäische Union verbreitete jahrelang nur ihre Bemühungen um einen für beide Seiten „guten“ Vertrag. Den Engländern aber immer wieder einen Verbleib in der EU schmackhaft zu machen, das wurde zumindest der Öffentlichkeit verschwiegen.
Medienschwemme wäre auch vermeidbar
Vor Jahrzehnten wurde in Österreich und in der heute so gelobten Kreisky-Ära den „großen“ Zeitungen eine Förderung aus Steuermitteln versprochen, die „kleinen“ Zeitungen wurden mit bezahlten Einschaltungen aller Art am Leben gehalten. Die Medienvielfalt sei für eine Demokratie so wichtig, antworteten Politiker immer wieder auf Fragen, warum man ein derartiges Medien-Überangebot auch heute noch begrüßt.
Das „Geheimnis“ speziell für nur wortreiche Politiker ist schnell erklärt, wenn man Pressekonferenzen miterlebt. Neben oft seitenweisen Presseunterlagen undwortreichen Begründungen wird die Verbreitung dieser Bemühungen mit an die „Wand-Stellung“ für ein Foto vor allem der teilnehmenden Politiker abgeschlossen.
Darf ich ein Foto machen…? Auch wenn der Grund für die Konferenz meist in den Medien nicht textlich befriedigend umgesetzt wird, fast jedes Medium bringt zumindest „das auch so bedeutende Foto“ oft sogar mit Ganzkörper-Abbildung. Von sinnvollen Fotoausschnitten ist man vielfach abgekommen. So wird die Aufmerksamkeit der angeblich so interessierte Leser auf das „Personalfoto“ gelenkt. Und im Gedächtnis bleibt eventuell nur der offensichtliche Fleiß der Abgebildeten.
Und jetzt kommt immer häufiger für diese Aktivisten noch etwas Erfreulicheres dazu: Die Kameras der in der Anzahl immer mehr werdenden Fernseh- und Videokanäle. Da kommt man nicht nur ins Bild, sondern wird auch meist mit wenig bedeutenden Fragen erfreut. Die geschickten Befragten können dabei aber ihre Aussagen entsprechend positiv an den Konsument bringen.
Lächerlich wird es dann bei Pressekonferenzen von Politikern, wenn zum Abschluss die unerwartete (?) Frage „Darf ich ein Foto machen?“ gestellt wird. Haha,denn wenn diese Frage vermisst wird, dann kommt diese Idee naturgemäß von den Einladenden selbst. Politfotoschwemme ist allerdings „harmlos“. Die gelenkte Berichterstattung ist auch in einer Demokratie eine latente Gefahr.
Der Medienkonsument wird immer mehr mit Blendgranaten aller Art informiert, was eher harmlos ist, wenn damit nicht die Meinung der Bevölkerung negativ manipuliert wird. Die Nachrichtenwelt wird aufgrund des längst unerträglichen Überangebots immer mehr von Sensationsmeldungen geprägt. Viele Journalisten sehen daher in einer kräftigen Negativ-Schlagzeile die Chance „seinen“ Bericht bemerkbar zu machen.
Während der medienerfahrene Politiker („auch Negatives fällt auf“) damit gut leben kann, verzichten viele Firmen und auch Banken auf Pressekonferenzen. Die Standard-Fragen an Firmenchefs oder Geschäftsführer („Umsatz und Gewinn“) haben zu innerlichem Unmut der Wirtschaftsbetriebe geführt. Besonders wenn man neben Leistungen auch Probleme mit Gesetzen und ähnlichem hervorheben wollte.
Positive Schlagzeilen gibt es immer seltener. Davon können auch die Bankmanager ein Lied singen, bei offenen Berichten über die Leistungen und ausufernden Problemen mit Gesetzen und Bestimmungen sind anschließend in den Medien-Schlagzeilen höchst erfreulichen Bilanzgewinne in den Schlagzeilen zu lesen. Welchen Leser interessieren dann die „angeblichen“ Probleme.
Fazit für den wirklich interessierten Medien-Konsumenten: Den Medienkonsum möglichst einschränken, Berichte sorgfältig aussuchen und sich nicht einfach eine Meinung aufschwätzen lassen.
Politnachwuchs an die Front, Farbenspiele abschaffen
Österreichs wohl erfolgreichster Unternehmer Frank Stronach hat es bei seinem Versuch die Politszene in Österreich auf eine wirtschaftliche Basis zu lenken speziell durch Sprachprobleme nicht geschafft. In seinem wenig beachteten Programm waren beste Ansätze für eine sinnvolle Verwaltung des Landes enthalten. So forderte er damals mehr junge Politiker, denn die würden bei Fehlern eines Tages diese selbst verspüren.
Darum war es geradezu ein „Zeichen von oben“, das Österreich plötzlich von einer wesentlich jüngeren Politgarde in eine eventuell positive Zukunft geführt wird. Leider wird sich ein „Traum“ nicht erfüllen, dass das Farbenspiel in der Politik abgeschafft wird. Fünf (!) politisch geführte Seniorenverbände, drei Sport-Dachverbände und zahlreiche politische Organisationen hemmen die positive Entwicklung.
Trotz allem leben wir in Österreich in einem von vielen beneideten Land. Speziell die Nachkriegsgeneration sollte mit den Jahrzehnten ohne gezwungene Kriegseinsätze und dem einst ungeahnten Aufschwung zufrieden sein. 14 Gehälter (auch im Ruhestand), bis zu sechs Wochen Urlaub und ein hilfreiches Gesundheitssystem sorgen für einen Lebensstandard, von dem frühere Generationen nicht einmal geträumt haben.