Während Politiker zumeist hoch dekoriert in die Politpension mit Nachrüstjobs verabschiedet werden, geht Dr. Leo Windtner (Bild) aus seinem „Lebensjob“ beim Energieunternehmen Energie AG mit einer mehr als beachtlichen Bilanz. Der in St. Florian auch als Bürgermeister tätig gewesene Oberösterreicher hat trotz seiner beruflichen Erfolge nie die Bodenhaftung verloren und sorgt selbst als ÖFB-Präsident im so heftig kritisierten heimsichen Fußballsport für Übersicht. Die hier ausführlich beschriebene Entwicklung der Energie AG ist es wert zu lesen!
22 Jahren an der Spitze von OKA und später Energie AG zog sich Leo Windtner mit Ende Februar vom Vorstandsvorsitz in den Unruhestand zurück. Unter seiner Führung hat sich der Landesenergieversorger OKA zum kundenorientierten Versorgungs- und Dienstleistungs-Unternehmen Energie AG Oberösterreich entwickelt. Bedeutend für die Region Wels war 2002 auch die Übernahme von 49 Prozent an der Wels Strom GmbH.
Leo Windtner kann auf insgesamt 38 Jahre (!) berufliche Tätigkeit in diesem Unternehmen zurückblicken. Wie sehr sich das Unternehmen verändert hat, lässt sich am bloßen Blick auf die Kennzahlen der vergangenen 22 Jahre erkennen:
Umsatz: Ende Geschäftsjahr 1994: 534,8 Mio. Euro (1994), 1.534,9 Mio. Euro (2016)
EBIT: Geschäftsjahr 1994: 15,9 Mio. Euro, 135,4 Mio. Euro (2016)
Personal. 1994: Durchschnittlich 2.455, Ende 2016: 4.362 Mitarbeiter.
Übernahmekandidat wurde zum Vorzeigeunternehmen
1999 wurde aus dem Traditionsunternehmen OKA die Energie AG. In den Folgejahren hat sich die Energie AG vom regionalen Versorger zu einem internationalen, wettbewerbsfähigen Infrastrukturkonzern entwickelt. Galt die OKA vor der Liberalisierung als einer der ersten Übernahmekandidaten, agiert das Unternehmen am Markt mittlerweile aus einer Position der Stärke.
2006 richtete sich die Energie AG erneut neu aus und wurde vom Stammhaus in eine Holding-Struktur überführt und agiert heute mit einer Holding sowie 13 eigenständigen, ergebnis-verantwortlichen Gesellschaften. Nach Integration der OÖ. Ferngas hat sich die Energie AG als Energie- und Dienstleistungsunternehmen positioniert. Neben dem Heimatmarkt OÖ und Österreich ist die Energie AG heute in Deutschland, Tschechien, Südtirol und Slowenien tätig.
Blick voraus bereits im „Haus der Zukunft“ 1996
Anlässlich der Landesgartenschau 1996 im Vogelpark Schmiding errichtete die OKA das „Haus der Zukunft“. Gezeigt und bestaunt wurden unter anderem eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, eine Erdreich-Wärmepumpe mit Tiefbohrung und digitale Haustechnik bis hin zum Flachbildfernseher. 20 Jahre später ist die Technik aus dem Haus der Zukunft aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Leo Windtner war stets Wegbereiter und Vordenker, was das Thema Energiesparen betrifft. „Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde muss auch nicht erzeugt und nicht bezahlt werden“, führte er die Sinnhaftigkeit eines effizienten Energieeinsatzes seit jeher vor Augen.
In der Positionierung der Energie AG als Qualitätsanbieter war Windtner für die Einführung von Energiesparkampagnen und zum Zeitpunkt der Umsetzung einzigartigen Kundenaktionen verantwortlich. In den letzten Jahren wurden beim Haushaltsgerätetausch allein in OÖ mehr als 70.000 Stromfresser entsorgt und mehr fast eine Million Energiespar- und LED-Lampen an die Kunden abgegeben.
Leo Windtner: „Das Bürokratie-Monster Energieeffizienzgesetz hätten wir uns in Österreich sparen können. Wir als Unternehmen und letztlich die gesamte Branche waren immer Vorreiter im Bereich Energieeffizienz!“
Vorzeigeland Oberösterreich für Wärmepumpen
Auch im Bereich der Heizsysteme wurde Leo Windtner nicht müde, die Wärmepumpe als eines der effizientesten Heizsysteme zu fördern. Seit Jahren liegt der Marktanteil der Wärmepumpe im Bereich der Neuinstallationen weit über 50 Prozent. OÖ ist da Wärmepumpen-Vorzeigeland in Europa und weist die höchste Dichte an Wärmepumpen-Installationen auf.
Mit der PowerStrategie 2020 bekam auch die Themen Energiedienstleistungen und Contracting-Modelle eine zentrale Rolle, die Windtner ebenfalls seit langem vorantrieb: Die Energie AG tritt hier mit dem über Jahrzehnte aufgebauten Know-how ihrer Mitarbeiter als Planer, Betreiber und Dienstleister bei Wärme- und Prozesswärmeanlagen auf. Die erste Hochtemperatur-Prozesswärme-Anlage kombiniert mit erneuerbarer Geothermie-Fernwärme für die Industrie ging in Ried in Betrieb und versorgt dort gleich mehrere Firmenstandorte.
„Aufreger“ Lambach führte zu neuem Verständnis
Die Errichtung von Wasserkraftwerken traf nicht zu jeder Zeit auf bedingungslose Akzeptanz, sondern mancherorts gar auf erbitterten Widerstand. Die Errichtung des Kraftwerkes Lambach dauerte Jahre. Das Projekt wurde 1994 genehmigt. Als 1996 mit den Rodungs- und Bauarbeiten begonnen wurde, versuchten Demonstranten den Bau mit allen Mitteln zu verhindern. Im April wurde durch den Verwaltungsgerichtshof der Wasserrechtsbescheid aufgehoben und die bis zu diesem Zeitpunkt rechtmäßigen Bauarbeiten eingestellt. Zur bestmöglichen Information wurde 1998 beim Kraftwerksgelände ein Informationszentrum eröffnet. Im Bild der Traunstausee im Bereich von Lambach hat sich zu einem attraktiven Naherholungsbereich entwickelt.
Aus diesem Konflikt und den Erfahrungen des Projektes entwickelte die Energie AG die „Demokratiepolitischen Grundsätze“, die seither bei jedem Großvorhaben zur Anwendung kommen. Die Anrainerkommunikation rund um die Welser Abfallverwertungsanlage WAV stellt seit 25 Jahren die vorbildliche Einbindung der Anrainer und Standortgemeinden sicher und hat die Bürgerbeteiligung der Energie AG wesentlich beeinflusst.
Ausstieg aus dem tschechischen Strommarkt
Wie kein zweites Unternehmen hat sich die Energie AG am tschechischen Strommarkt positioniert und mit Partnern eine durchaus bedeutende Marktstellung erreicht. Über das Gemeinschafts-Unternehmen mit der deutschen EON wurden fast zwei Millionen Stromkunden betreut. Die Positionierung des Landes zur atomstromfreien Energiezukunft und das Setzen eines bewusstes Zeichens gegen das AKW Temelin haben dazu geführt, dass sich die Energie AG aus dem Energie-Bereich zurückziehen musste. Parallel dazu wurde das Engagement in den Bereichen Wärme, Wasser und Entsorgung intensiviert.
(Fern-)Wärme für Oberösterreich
Die damalige OKA übernahm 1977 (!) von Hofmann & Comp (die heutigen Kirchdorfer Zementwerke) verschiedene Kraftwerke (u. a. Steyrdurchbruch), Stromverteilungsanlagen und das Wärmekraftwerk mit der Fernwärmeversorgung im Raum Kirchdorf. 1980 wurde mit dem Bau der Fernwärmeversorgung rund um das Kraftwerk Riedersbach begonnen, seit 1984 versorgt auch das Kraftwerk Timelkam die Region mit Fernwärme. Zu den Wärmeaktivitäten des Konzerns gehören auch die Geothermie-Projekte in Braunau-Simbach sowie in Ried, dem größten geothermalen Versorgungsprojekt Österreichs. Mit Wärmeprojekten ist die Energie AG auch in Tschechien und Slowakei tätig.
PowerTower ein echtes Leuchtturm-Projekt
2004 wurde von der Energie AG der Neubau der Konzernzentrale in der Böhmerwaldstraße in Linz beschlossen. Umgesetzt wurde nach einem Internationalen Architektenwettbewerb das Projekt von Weber&Hofer aus der Schweiz, die auch schon für die Architektur des Lentos verantwortlich zeichneten.
Der PowerTower (Bild) der Energie AG setzte im Linzer Bahnhofsviertel einen sichtbaren architektonischen, aber vor allem energietechnischen Akzent: Der PowerTower ist eines der weltweit ersten Bürohochhäuser mit Passivhauscharakter. Das heißt, der Büroturm kommt ohne Anschluss an das Fernwärmenetz aus und benötigt auch keine fossilen Energieträger wie Erdgas, Heizöl oder Ähnliches!
Die Energieversorgung des 74 Meter hohen Büroturms wird durch ein komplexes System aus Sonnenenergie, Erdwärme und Erdkälte gewährleistet. Aufgrund seiner klimatechnisch hocheffizienten Bauweise und seiner Energieeffizienz wurde das Projekt mehrfach ausgezeichnet. Es bietet seit 2008 mehr als 600 Mitarbeitern nahezu ideale Arbeitsbedingungen.
Revolution auf den Energiemärkten beginnt
„Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien!“ Mit diesem Leitspruch von Leo Windtner hat sich die Energie AG frühzeitig positioniert und neue Wege der effizienten und nachhaltigen Nutzung erneuerbarer, heimischer Energielieferanten beschritten. Mit dem regenerativ-thermo-hydraulischen Verbund, der Wasserkraft und neue Erneuerbare mit leistungsstarken thermischen Kraftwerken in Einklang bringt, soll die Basis für die Energiezukunft gelegt werden. Daher unterstützte das Unternehmen auch den EnergyGlobe von Wolfgang Neumann, den wohl einzigen wirklich effektiven Umweltschutzpreis der Welt.
Die Energie AG war seit jeher Vorreiter bei der Nutzung der Photovoltaik mit der ersten Forschungsanlage an der A1 bei Seewalchen und dem Forschungskraftwerken am Loser bei der Nutzung der Geothermie-Potenziale in Braunau, Simbach sowie in Ried und mit dem ersten, hochalpinen Windrad auf der Adamek-Hütte am Dachstein
Dieser Vorreiterrolle wurde die Energie AG 2010 mit der Errichtung von Österreichs größtem Photovoltaik-Forschungskraftwerk an der A1 bei Eberstalzell, dem SolarCampus der Energie AG, erneut gerecht. Das Engagement im Bereich der Windkraft wurde ebenfalls mit dem Einstieg in mehrere Projekte östlich von Wien erfolgreich fortgesetzt.
Elektromobilität serienreif und erobert Alltag
Für die Energie AG war und ist Elektromobilität und ihre Vorgängerunternehmen seit jeher ein zentrales Thema und Betätigungsfeld: So diente das 1894 in Betrieb gegangene Dampfkraftwerk Gmunden dem alleinigen Zweck, Energie für die städtische Lokalbahn (heutige Gmundener Straßenbahn) zu erzeugen.
Bereits 1988 (!) wurde von der OKA das Elektroauto, ein gemeinsam mit der Universität Leoben umgebauter Fiat Panda, in den Dienst gestellt. Schon damals entfielen 80% der Jahreskilometer-Leistung der heimischen Autofahrer auf den Nahverkehr. 2010 ist die Technologie endlich im Massenmarkt angekommen und hielt auch im Fuhrpark der Energie AG Einzug: Seither wurde mit verschiedensten Fahrzeugen mehr als der achtfache Erdumfang (!) zurückgelegt.
Rasantes Wachstum im Entsorgungsbereich
1991 war die Geburtsstunde der Marke „AVE“ (Abfall-Verwertung-Entsorgung-GmbH). Es war ein von OKA gemeinsam mit der deutschen RWE Entsorgung AG gegründetes Joint Venture. Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile am regionalen Attnanger Entsorger Kröpfel 1992 begann der operative Einstieg in den Entsorgungsmarkt. 20 Jahre später war die AVE-Gruppe als Entsorgungs-Sparte des Konzerns zu einem der führenden Abfallwirtschaftsunternehmen in Zentral- und Osteuropa mit bis zu 5.000 Mitarbeitern in neun Ländern angewachsen.
Eine der ersten Anlagen wurde am Standort Timelkam für das Kühlgeräte-Recycling errichtet. Noch heute ist diese Anlage eine der europaweit modernsten Recycling-Anlagen in diesem Bereich. Die Energie AG hat mit ihren thermischen Verwertungsanlagen in Lenzing und Wels zudem wesentlich die OÖ. Müll-Lösung mitgeprägt.
Notwendiger Rückzug aus Ostereuropa
2013 stellt sich die Energie AG im Entsorgungsbereich mit dem Verkauf der Osteuropa-Aktivitäten neu auf. Ausschlaggebend waren sich dramatisch ändernde Rahmenbedingungen in den CEE-Ländern und politische Unwägbarkeiten, die letztlich zum Rückzug geführt haben. Heute konzentriert sich der Entsorgungsbereich auf das Österreich-Geschäft und die Aktivitäten in Südtirol. Das Geschäftsfeld wurde strategisch und organisatorisch neu ausgerichtet und ist als gesamte Gruppe wiederum ein erfolgreicher und für den Konzern profitabler Geschäftsbereich.
Fokus auf Energieversorgung und Kundenorientierung
Auf die teils existenziellen Verwerfungen und Umbrüche in der Energiebranche hat die Energie AG mit einer strategischen Neuausrichtung und -positionierung reagiert: Ziel ist einerseits, sich als Konzern nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden auszurichten und gleichzeitig auch die volle Wertschöpfungskette entlang der Energieversorgung anbieten zu können.
Zentraler Bestandteil dieser Neuausrichtung war auch die vollständige Übernahme der OÖ. Ferngas AG. Dabei wurden 2014 die Anteile von der Linz AG und der E-Werk Wels AG übernommen und gleichzeitig Anteile an der „LiWeSt Kabelmedien GmbH“ abgegeben. Mit der Übernahme des 1957 gegründeten Unternehmens ist die Energie AG nun in der Lage, die Erdgas- und Wärme-Lieferungen höchst effizient anzubieten und den Betrieb des Erdgas-Netzes mit maximaler Versorgungssicherheit zu führen.
Innovationen wie Biogaseinspeisung, Brennstoffzellenforschung, power2gas-Projekte und ein unter der Dachmarke der Energie AG beheimatete Erdgas-Vertrieb sollen unter Nutzung möglichst vieler Synergien die Energie AG zu einem kompetenten und attraktiven Erdgasversorger machen.
Das Ende der „Kohle-Ära“ in Oberösterreich
Am 23. März 2016 wurde im Kraftwerksblock Riedersbach 2 die letzte Tonne Steinkohle verstromt. Damit ging ein Kapitel Industriegeschichte in OÖ zu Ende. Am Standort waren die beiden Kraftwerke über 45 Jahre in Betrieb. Bereits 1995 wurde der Betrieb der beiden thermischen Kraftwerksblöcke von der in der Region im Untertagbau abgebauten Braunkohle auf Steinkohle umgestellt. Block I in Riedersbach und der Kohleblock am Standort Timelkam wurden bereits vor Jahren stillgelegt.
Das Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Timelkam ging 2008 in Betrieb und ist eine der modernsten GuD-Anlagen in Europa. Nach dem Regelbetrieb in den ersten Jahren wird das Kraftwerk heute überwiegend von den Übertragungs-Netzbetreibern im Netzreservemodus betrieben, um die massiven Einspeisungen aus erneuerbaren Energien im europäischen Verbundnetz auszugleichen und die Versorgungssicherheit abzusichern.
Ein Schwesterkraftwerk des Gas-und-Dampf-Kraftwerkes in Timelkam ist auch als Nachfolgekraftwerk für die Kohlekraftwerke in Riedersbach vorgesehen. Ein bereits genehmigtes Projekt steht zur Umsetzung bereit, weshalb der Standort an der Salzach ein strategisch wichtiger Standort für die sichere Stromversorgung in Österreich und im Süden Deutschlands bleiben wird. Die vorhandene Infrastruktur am Standort wird von der Energie AG auch für das Telekommunikations-Engagement genutzt.
Unterstützung für junge Spitzensportler
Die Energie AG fördert seit 2000 heimische Spitzensportler. Der Schwerpunkt liegt in der Unterstützung aufstrebender Talente. Leistungswille, Zusammengehörigkeitsgefühl und Authentizität sorgen für eine besondere Atmosphäre, die Leo Windtner seit der Gründung des Sportförderprogramms aufgebaut hat.
Erstes Aushängeschild war Hannes Trinkl, der in St. Anton Abfahrtsweltmeister wurde. Er ist heute „Teamkapitän“ und hat in den Folgejahren zahlreiche Weltmeister und sogar Olympiamedaillen-Gewinner in der Sportfamilie wachsen sehen. Derzeit besteht die Energie AG-Sportfamilie aus 15 Sportlern, angeführt von Hannes Trinkl.
Unternehmensinformation Energie AG
Die Energie AG Oberösterreich ist der moderne und leistungsfähige Anbieter für Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Entsorgungs- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleistungen. Als Infrastrukturkonzern werden mehr als 450.000 Kunden über das 30.000 Kilometer lange Hoch- und Niederspannungsnetz mit Strom und über das 5.000 Kilometer lange unterirdische Leitungsnetz mit Erdgas versorgt.
Die Energie AG erzeugt einen Teil des dafür benötigten Stroms in ihren eigenen 74 Kraftwerken (Wasserkraftwerke, thermischen Kraftwerke und Verwertungsanlagen, Photovoltaik-Großkraftwerke und dezentralen Photovoltaik-Bürgerkraftwerke, Windkraftanlagen) nach höchsten ökologischen Standards.
Zudem werden mehr als ein Million Einwohner in Oberösterreich, Tschechien und Ungarn mit bestem Trinkwasser versorgt. Die Energie AG Oberösterreich ist auch im Bereich der Telekommunikation ein verlässlicher Partner und betreibt einen wesentlichen Teil der Telekommunikations-Struktur in Oberösterreich. Für Gemeinden, Gewerbe- und Industriekunden werden österreichweit hochqualitative und nachhaltige Entsorgungsdienstleistungen angeboten.
Privatisierung ein Dauerthema für Leo Windtner
Neben der Strommarktliberalisierung und Umstrukturierungen war die Privatisierung eines jener Themen, die Generaldirektor Leo Windtner über seine ganze Zeit an der Spitze der Energie AG begleitet haben.
+ Beim angedachten Teilverkauf von 25 Prozent der Aktien (Mai 1997) hatten vier EVUs Interesse gezeigt. Der Plan wurde Anfang 1998 ausgesetzt. Im Juni 1998 verhandelte das Land intensiv mit den Bayernwerken, es kam aber zu keinem Ergebnis.
+ Im Zuge der Fusion von Salzburger Stadtwerken und SAFE wurde 1999 an einer Stromlösung „Energie Mitte“ gearbeitet. Das gemeinsame Projekt „Energie Austria“ zwischen Verbund, Energie Steiermark und Energie AG wurde gestartet und beschlussfertig endverhandelt. Der Plan scheiterte am Veto der EVN in der Verbund-Hauptversammlung.
+ 2000 legte der Verbund erneut ein Angebot, die Mehrheit der Energie AG zu übernehmen, das Land nahm dieses aber nicht an. Im Juni 2001 wurde „25 Prozent plus 1 Aktie“ der Energie AG an die EnergieAllianz verkauft.
+ 2004 wurde wieder mit dem Verbund verhandelt – es sollte ein Energieblock aus Verbund, Energie AG und Linz AG entstehen, die Verhandlungen scheitern ebenfalls.
+ 2006 stieg die Energie AG aus der EnergieAllianz aus. Das Land kaufte die Anteile zurück, die Linz AG blieb mit 6,25 Prozent an der Energie AG beteiligt. Der Landtag beschloss, dass für das restliche Aktienpaket ein neuer Käufer gesucht werden soll.
+ Verhandlungen mit der TIWAG im April 2007 scheiterten, im Juli 2007 beschloss der Landtag mehrheitlich den Börsegang der Energie AG.
+ Wegen des ungewissen Wirtschaftsklimas brach das Land im Jänner 2008 den IPO ab. An seine Stelle trat ein Private placement, bei dem Unternehmensanteile oberösterreichische Banken, Leitbetriebe, die TIWAG, den Verbund und die Mitarbeiterstiftung übernahmen.