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welsWels Stadt | Gesundheit | 27.07.2008

Höchst effizientes Arzneimittel-Pilotprojekt

Klinikum wiederum ein Vorreiter

Eine Vorreiterrolle hat wieder einmal das Klinikum Wels-Grieskirchen übernommen. Das Arzneimittel-Bewilligungsservice (ABS) steht im erfolgreichen Probebetrieb und setzt neue Maßstäbe in der integrierten Gesundheitsversorgung. Neben der deutlichen Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung sorgt das Service außerdem zur Kostendämpfung. Prim. Dr. Wolfgang Artmann (Bild) freut sich für das Klinikum auch über die wesentlichen organisatorischen Vereinfachungen.
GKK-Direktor DDr. Hans Popper sprach es bei einer Pressekonferenz deutlich aus: „Die Gebietskrankenkasse hat im Vorjahr 10 % mehr für Medikamente ausgegeben, die Einnahmen steigen jährlich höchsten um 3 Prozent. Nur dank innovativer Maßnahmen können wir uns auch in Zukunft noch die optimale Versorgung leisten.“
Anstatt der üblichen Kritik bezüglich Datenschutz etc. bietet die E-Card sowohl dem Patienten, als auch den Ärzten und vor allem den Krankenanstalten eine erhebliche Vereinfachung. Die aktuellen Daten sind mit Knopfdruck aufrufbar und die gesamte Abwicklung wesentlich vereinfacht. Dank der E-Card kann auch das ABS-System umgesetzt werden.
Erfolgreiches Pilotprojekt
Mag. Raimund Kaplinger,
Sprecher der Geschäftsführung: „Wir haben neue Maßstäbe in der integrierten Versorgung der Patienten gesetzt. Das ABS wurde in Österreichs größtem Ordensspital erstmals in einem Pilotprojekt erfolgreich getestet. Damit konnte die Zusammenarbeit zwischen Verordnern, Versicherungsträgern und Patienten erheblich verbessert werden. Durch eine einheitliche Bewilligungspraxis können zudem Kosten eingespart werden. Wir helfen das Gesundheitssystem zu entlasten und die Qualität im Gesundheitswesen zu steigern.“
Prim. Dr. Wolfgang Artmann, Ärztlicher Leiter: „Für unsere Patienten bedeutet das vor allem einen massiven Zeitvorteil, denn es gilt die Regel, dass die Antwort des chefärztlichen Dienstes auf eine Bewilligungsanfrage innerhalb von maximal 30 Minuten erfolgen muss! Zudem eröffnet das ABS dem Arzt die Möglichkeit, Bewilligungsanfragen besser zu dokumentieren. ABS steigert insgesamt die Qualität im Gesundheitswesen, denn alle Anfragen an den chefärztlichen Dienst können vom Verordner fundiert begründet und somit vom Chefarzt besser beurteilt werden!“
E-Card hat sich durchgesetzt
Die eins als möglicher Flopp angekündigte Einführung der E-Card hat sich als die Chance für die Zukunft entwickelt. Seit Ende 2005 ist die e-card nun flächendeckend in ganz Österreich im Einsatz und hat die umständliche Abwicklung mit Krankenscheinen bei einem Arztbesuch abgelöst. 8,4 Millionen Karten sind im e-card System aktiv, rund 11.400 Vertragsärzte der Sozialversicherung sind an das System angeschlossen. Seit Einführung wurden bereits rund 300 Millionen Patientenkontakte rasch und sicher über das e-card System abgewickelt.
Der Hauptverband ist bemüht, bestehende e-card Anwendungen auszubauen und neue Services zur Verfügung zu stellen. Das Arzneimittel-Bewilligungs-Service (kurz ABS) sorgt dafür, dass „Das Rezept läuft, nicht der Patient“. Das Klinikum Wels-Grieskirchen ist das erste Krankenhaus Österreichs, das einen Pilotbetrieb mit dem Service ABS gestartet hat.
VDAS und SAS – zwei weitere Services
Das vom Hauptverband und seiner Tochtergesellschaft SVC speziell für Krankenanstalten entwickelte Service namens VDAS (Versicherten-Daten-Abfrage-Service) wird ebenfalls im Klinikum Wels-Grieskirchen zum Echteinsatz kommen. Dieses Service ermöglicht es, alle sozialversicherungsrelevanten Daten online quasi in Echtzeit vom e-card System abzufragen und zielgerichtet eine Kostenübernahmeanfrage an den zuständigen Versicherungsträger zu stellen.
„Bisher musste eine Krankenanstalt um die Kostenübernahme für einen Patienten ansuchen. Diese Anfrage musste zielgerichtet und umfassend an den vermeintlich zuständigen Kranken-Versicherungsträger gestellt werden. Die notwendigen Informationen mussten vom jeweiligen Patienten erfragt werden. Die Anfrage zur Kostenübernahme wurde in der Regel einmal pro Tag geschickt, die Antwort dauerte ca. drei Arbeitstage!“ erläutert Mag. Raimund Kaplinger (Bild).

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