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welsWels Stadt | Politik | 06.02.2013

Lobeshymnen, Blumen & Küsschen für Anni Eisenrauch

Kabarettreife Verabschiedung

Die Welser Gemeinderatssitzung am 28. Jänner 2013 glich zu Beginn einer „Kabarett“-Szenerie. Sah sich doch Anni Eisenrauch (Bild) vor nicht einmal 38 Monaten bei Antritt ihrer Funktion als 3. Vizebürgermeisterin einer Phalanx von Kritikern und „Lustigmachern“ gegenüber.
Bei ihrem nun freiwilligen Ausscheiden aus der Politik stand sie in der Stadthalle aber plötzlich im Mittelpunkt von fast schon glorifizierten „Nachrufen“. Sie wurde mit Lobesworten, Blumengebinden und Küsschen verabschiedet. Derartige Abschieds-Kundgebungen gibt es meist erst am offenen Grab, wo der oder die Gelobte dies leider nicht mehr genießen kann.
Ein Welser ÖVP-Blick zurück
Ein Blick zurück zum Jahreswechsel 2008/09: Da „rauften“ sich vor allem Männer innerhalb der Welser ÖVP-Riege um die Nachfolge des ausscheidenden Vizebürgermeisters Dr. Bernhard Ploier. Die seit vielen Jahren im Landtag tätige Anni Eisenrauch kam schließlich nicht nur als Konfliktbremserin, sondern verhinderte mit ihrem Engagement ein endgültiges Blackout der Stadtpartei. 
Das ÖVP-Team konnte durch den überraschenden Einsatz von Anni Eisenrauch ihre inneren Zerwürfnisse im Jänner 2009 beenden, doch der Image-Schaden wirkte sich noch Monate später bei den Wahlen im Herbst aus. Dazu trugen auch die Medien bei, die sich teilweise über die angeblich so orientierungs- und „hilflose“ Politikerin belustigten. Die Freiheitlichen nützten ihre Chance und holten sich 2009 gleich elf Mandate und setzten sogar dem Bürgermeister bei seiner Stichwahl gehörig zu.
Das Engagement der Landtagsabgeordneten in der Stadtpartei wirkte sich aber langfristig aus. Sie setzte sich dank ihres enormen persönlichen Einsatzes und der ihr eigenen Hartnäckigkeit innerparteilich durch und ließ die Kritik an ihr immer mehr verstummen. Noch vor dem Sommer 2012 überraschte sie dann mit einer klaren Nachfolger-Vorstellung vor dem geplanten politischen Abschied im Jänner 2013. Und hat dabei auch den Sozialisten das Idealbild eines politischen Abschieds vorgelebt. 
Beachtlicher politischer Abschied
Gerade darauf kann sie stolz sein, denn mit dem jetzt aufgestellten Team kann sich die Stadtpartei sehen lassen. Obwohl gerade jetzt bei fehlenden Mehrheiten im Gemeinderat die politische Arbeit besonders schwierig ist. Peter Lehner hat sich in kürzester Zeit beachtenswert politisch eingelebt und fand an der Spitze in Dr. Peter Csar einen honorigen Mitstreiter.
Anni Eisenrauch wird dem Veranstaltungsleben erhalten bleiben, sie wirkt in zahlreichen Vereinen mit und gehört zu den (immer zahlenden) Stammgästen im Welser Kulturleben. Eine Frau außerhalb der Skandal-Schlagzeilen und eine vorbildliche Bürgerin, die sich jahrzehntelang um das Gemeinwohl in der Stadt gekümmert hat. Daher hat sie sich auch die doch ehrlichen Abschiedsworte im Gemeinderat verdient.   
Die ÖVP-Gemeinderatsfraktion neu formiert
Angeführt vom neuen Vizebürgermeister Peter Lehner und Parteiobmann Dr. Peter Csar ist jetzt das ÖVP-Team im Welser Gemeinderat entsprechend aufgestellt. Im Bild von links: Vizebgm. Peter Lehner, Stefan Haböck, Stadtrat Walter Zaunmüller, Brigitte Wartinger, Markus Wiesinger, Augustine Hacker, Herbert Pernkopf, Andreas Weidinger und Parteiobmann LAbg. Dr. Peter Csar.

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