Gleich um zwei Welser Sportgrößen trauert derzeit Wels, der stets bescheidene mehrfache Box-Staatsmeister Georg Molnar (71) und der aktive TT-Sportfunktionär Johann Bräuml (58/Bild) sind beide nach schwerer Krankheit gestorben.
Georg Molnar war einer der erfolgreichsten Amateur-Boxer Österreichs in den 60er-Jahren. Als dreifacher Staatsmeister (1965, 1966 und 1969) war er einer der ersten heimischen Boxer, der auch international erfolgreich war. 1968 stand Molnar sogar im Kader für die Olympischen Spiele in Mexiko. Doch weil er aus beruflichen Gründen nicht an allen Trainingslagern teilnehmen konnte, musste er für Olympia passen.
Der gebürtige Ungar Georg Molnar (er kam 1954 als Flüchtling nach Wels) trug auch jahrelang mit den Brüdern Reich und anderen zum Erfolg des Welser Boxclubs bei, der neben Basketball, Judo und Fechten dem Namen Sportstadt Wels mehr gerecht wurde als es heute der Fall ist.
Fritz Hoffmann, einst Sektionsleiter des Askö Boxclubs Wels und später Fußball-Referee: „Georg hat mehrere internationale Turniere gewonnen und vertrat auch bei Länderkämpfen und bei der Europameisterschaft in Bukarest Österreichs Farben“. Für Trainer-Legende des Askö-Boxclubs Wels, Karl Steger, war der gebürtige Ungar mit seinem feinen und fairen Boxstil ein Vorbild und ein Großer des heimischen Boxsports.
Die Verabschiedung von Georg Molnar mit anschließender Urnenbeisetzung erfolgte am 29. Juni in der St.-Stefan-Kirche in Lichtenegg. 2011 erhielt der Verstorbene, der treuer Fan und Stammbesucher des Fußballklubs Eintracht und später FC Wels war, noch das Welser Sportehrenzeichen in Gold.
DER Titelgewinn für Johann Bräuml
Wie ein verdientes „Abschiedsgeschenk“ für Johann Bräuml war der erste TT-Bundesliga-Titel für SPG Walter Wels, der am 29. April gefeiert wurde. Bräuml war als sportlicher Leiter ein wichtiger Erfolgsträger des heimischen TT-Erfolgsklubs, trotz heimtückischer Krankheit war er bis zuletzt für seinen Lieblingssport im Einsatz. Ein Monat zuvor zeichnete ihn Sportreferent Vizebgm. Hermann Wimmer auch noch mit dem Sportehrenzeichen in Gold aus.
Die Welser TT-Familie Bräuml prägt schon seit Jahrzehnten diese Sportart in Wels. So begann natürlich auch für Johann Bräuml ab 1965 eine TT-Karriere. Auf Anhieb wurde er Schüler-Landesmeister. Danach bestieg er in der Jugendklasse das Siegertreppchen. Auch im Mannschaftsbewerb eilte er aufgrund seines großen Talentes und dem nötigen Trainingsfleiß rasch von Erfolg zu Erfolg.
Älteren Welser TT-Freunden ist noch ein einzigartiges Spiel in Erinnerung, bei dem vier Mitglieder der Familie Bräuml ein Liga-Team bildeten: Vater Maximilian stand mit seinen drei Söhnen Johann, Max und Rudolf an der Platte.
Noch während seiner aktiven Laufbahn wechselte Johann Bräuml in die Vereinsleitung. Er war seit 1984 Vereinskassier. Mit dem Aufstieg des Vereines in Österreichs höchste Tischtennis-Liga übernahm er die wichtige Funktion des sportlichen Leiters der Bundesliga-Mannschaft. Ohne seinen großen Einsatz wäre der Bundesliga-Aufstieg und die Teilnahme am Europacup für die SPG Wels kaum zustande gekommen.
Der letzte Weg. Am 2. Juli erfolgte die Verabschiedung von Johann Bräuml am Stadtfriedhof. Besonders auch die Welser Sportwelt gab ihm das letzte Geleit.