Wenn sich mehrere ehrgeizige Männer um politische Positionen streiten, dann kann doch nur noch (?) eine Frau für Ordnung sorgen. LAbg. Anni Eisenrauch (Foto) konnte gemeinsam mit dem amtierenden Parteiobmann Dr. Bernhard Ploier noch rechtzeitig vor der Welser VP-Parteitag eine groteske Kampfabstimmung verhindern. So wurde Anni Eisenrauch mit beachtlichen 87,8 % Zustimmung neue VP-Parteiobfrau.
Der 13.1.2009 sorgte für einen gehörigen Wirbel in der Welser VP. Neben Anni Eisenrauch und Roland Strassl bot Georg Kransteiner plötzlich eine weitere Liste Kransteiner an, die allerdings nur das bewirken sollte, was schließlich auch herauskam. Stundenlange Diskussionen sorgten dann für klare Linien und neue Entscheidungen.
Dr. Bernhard Ploier als Vizebürgermeister & Wirtschaftsreferent und Verkehrs-Stadtrat Roland Strassl werden noch bis zur Gemeinderatswahl ihre Tätigkeit im Stadtsenat fortführen und dann nicht mehr kandidieren. Dr. Ploier übernimmt bei Raiffeisen ein neues Aufgabengebiet, Roland Strassl kehrt in seine Funktion als Landesbeamter in Linz zurück.
Anni Eisenrauch, die allseits anwesende und geachtete Politikerin mit starkem Engagement vor allem im sozialen Bereich, hat in der Zeit der abzeichnenden Krise ihre Führungsqualität unter Beweis gestellt. Sie hat die Partei vor einem internen Problem bewahrt, dass sich sicherlich auch auf die kommenden Wahlen negativ ausgewirkt hätte.
Anni Eisenrauch wird als Welser VP-Spitzenkandidatin in die Wahlen gehen, man hat damit noch rechtzeitig Negativschlagzeilen verhindert. Ihr ist es zuzutrauen, dass sie ein schlagkräftiges Team um sich schart. Frauen können auch in der Politik etwas bewegen, es muss nicht immer nur um das Thema Frauenquote gehen...
Die Aufgabe ist allerdings alles andere als leicht. Neben der zuletzt übermächtigen SP ist auch die FP schon alleine mit der in Wels besonders kritischen Ausländerproblematik im Aufwind. Die Streitereien in der VP haben aber dazu beigetragen, dass nicht nur der Parteitag überraschend gut besucht war, sondern auch eine Art Aufbruchstimmung zu vermerken war.